HIV IM DIALOG 2017

FAST-TRACK City Berlin
HIV verhindern – Aids beenden – Stigma entsorgen

Einladung zum internationalen Fachkongress „HIV IM DIALOG“2017
am 06. und 07. Oktober 2017 im Berliner Rathaus

Berlin ist Fast – Track Citiy. Im Jahr 2016 erklärte der Regierende Bürgermeister Michael Müller den Beitritt zur gleichnamigen Initiative von UNAIDS. Ziel: Die Aids – Epidemie bis 2030 beenden.
Bis 2020 soll ein Etappenziel erreicht sein: 90% der Menschen mit HIV wissen von ihrer Infektion, 90% erhalten eineTherapie, bei 90 davon ist HIV nicht mehr nachweisbar. Diese Ziele sind in Berlin noch nicht erreicht, hier liegt man zurzeit bei 86-89%. Zugleich ist Berlin die Stadt mit den meisten HIV-Neuinfektionen in Deutschland. (430 pro Jahr, also mehr als eine pro Tag).

Die HIV-Communitiy steht in den Startlöchern, die Konferenz „HIV IM DIALOG“ ist der Startschuss für die letzten Meter Richtung Ende von Aids auf der Überholspur. Fachleute aus Medizin, Selbsthilfe und Prävention loten gemeinsam aus, wie Berlin das große Ziel – sehr viel weniger HIV-Infektionen, keine Aids-Erkrankungen mehr – in Angriff nehmen kann.

Wie kann die Prophylaxe PrEP verfügbar werden? Wie kann man dafür sorgen, dass noch mehr Menschen frühzeitig von ihrer HIV-Infektion erfahren und HIV-Medikamente erhalten? Wie Versorgungsmodelle für Menschen ohne Aufenthaltspapiere oder Krankenversicherung schaffen? Wie der Diskriminierung von Menschen mit HIV und den besonders stark betroffenen Gruppen noch stärker entgegenwirken?

„HIV IM DIALOG“ lotet Antworten auf diese und viele weitere Fragen aus. Darüber hinaus beschäftigt sich der Kongress aber auch mit einer Vielzahl an weiteren politischen, medizinischen und sozialen Themen rund um das Thema HIV/Aids und HCV.

Das Kongressprogramm sowie das Anmeldeformular findet man auf der Website: http://www.hiv-im-dialog.de

Der Kongress ist offen für alle und kostenfrei.

Brandenburger Lümmeltüten-Aktion 2017

Im Jahr 2017 bleibt ein letztes Mal alles beim Alten.

Ab August werden Pakete an die Landkreise und kreisfreien Städte mit den Kondomen der IKK BB, den neuen Postkarten, Infomaterial der BZgA und den beliebten Tüten verschickt. Für einige Landkreise wird in der AIDS-Hilfe Potsdam gepackt. In diesem Jahr werden wir von den Mitarbeiter_innen von MSD unterstützt.

Von September 2017 – Februar 2018 werden dann 14.000 Lümmeltüten Brandenburg weit verteilt.

Wie geht es weiter mit dem Projekt Lümmeltüte?

Eine Zusammenarbeit zur Neugestaltung hat begonnen. Das neue Format wird:

  • Zielgruppenorientiert
  • Moderner
  • Kostengünstig
  • Langlebig,  sein.

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Aktionsplan „Queeres Brandenburg“

Umfrage zum Aktionsplan: http://www.queeres-brandenburg.de/umfrage

Aktionsplan „Queeres Brandenburg“: Online-Beteiligungsplattform startet „Queer in Brandenburg? – Jetzt mitmachen und Meinung sagen!“ Unter diesem Motto startet das Sozialministerium heute eine Online-Beteiligungsplattform für mehr Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Land Brandenburg. Auf der Internetseite www.queeres-brandenburg.de können Brandenburgerinnen und Brandenburger bis zum 18. Juni 2017 ihre Anregungen zum Aktionsplan „Queeres Brandenburg“ übermitteln.

Daneben können lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTTIQ*) erstmals an einer Online-Befragung zu ihrer Lebenssituation in Brandenburg teilnehmen. Die Ergebnisse sollen in den „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ einfließen, den die Landesregierung in diesem Jahr erarbeitet.

Sozialministerin Diana Golze sagte: „Wir brauchen ein offenes und tolerantes Miteinander und wollen mit dem Aktionsplan ‚Queeres Brandenburg‘ ein klares Bekenntnis für Vielfalt setzen. Niemand darf wegen des Geschlechts, der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ich rufe alle am Anliegen des Aktionsplans interessierten Menschen in Brandenburg auf, sich mit ihren Vorschlägen in den Beteiligungsprozess einzubringen. Die Community ́bitte ich, möglichst viele LSBTTIQ* für die Beteiligung an der Online-Befragung zu gewinnen. Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen und Vorschläge mit und helfen Sie, Brandenburg noch bunter und noch toleranter zu machen!“

Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe: „Der Aktionsplan ist ein Signal des Mutmachens und Meilenstein auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichstellung aller Menschen – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Identität. Dazu gehört es eben auch, sich offen mit Themen wie Homo-, Bi- und Transphobie auseinanderzusetzen. Ich bin mir sicher, dass es gemeinsam gelingen wird, mehr Offenheit und Toleranz für und Solidarität mit den vielfältigen Lebensweisen in unserem Land zu erreichen.“

Der Landtag hatte im Juni 2016 beschlossen, dass die Landesregierung bis Ende 2017 einen „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeiten soll, um einen „positiven gesellschaftlichen Wandel hin zu Akzeptanz, Respekt, Wertschätzung und vorallem Dialog zu bewirken“.

http://www.queeres-brandenburg.de/

Keine Angst vor HIV, HBV und HCV in der Zahnarztpraxis

Erklärvideo / Broschüre für Praxispersonl gibt Tipps und zeigt: Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind unnötig

Bei der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV und den Hepatitis-Viren HBV und HCV kommt es immer wieder zu Fragen. Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) haben deshalb Infomaterial für Zahnmeditinische Fachangestellte entwicklet. Es zeigt: Die meisten Sorgen vor einer eventuellen Übertragung im Praxisalltag sind unbegründet.

Bei Einhaltung der üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen besteht keine Infektionsgefahr für das Praxisteam oder für Patienten. Bei Arbeitsunfällen, zum Beispiel Stich- und Schnittverletzungen mit kontaminierten Instrumenten, kann ein potentielles Ansteckungsrisiko durch Sofortmaßnahmen oder eine Post-Expositions-Prophylaxe minimiert werden. Die meisten HIV-Patienten sind zudem aufgrung wirksamer Therapien nicht mehr infektiös.

Interessante Fakten, wichtige Hinweise und Antworten auf häufig gestellte Fragen haben beide Organisationen außerdem in der Kurzbroschüre „Keine Angst vor HIC, HBV und HCV! Informationen für das zahnärztliche Behandlungsteam“ zusammengestellt.

Die Broschüre kann bestellt werden und steht online auf den Seiten von BZÄK und DAH zum Abruf bereit.

Das Erklärvideo ist bei YouTube eingestellt.

Welt-AIDS-Tag 2016: Kampagne #positivzusammenleben zeigt wieder Gesicht!

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„Mit HIV kann man heute leben. Mit Diskriminierung nicht.“ Das ist die zentrale Botschaft der Welt-AIDS-Tags-Kampagne #positivzusammenleben, die heute vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Berlin vorgestellt wurde. Die Plakate, die anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember 2016 überall in Deutschland zu sehen sind, zeigen HIV-positive Menschen mit ihren Forderungen nach Respekt und Akzeptanz.

Die Botschaft von Björn aus Frankfurt lautet: „Gegen HIV hab ich Medikamente. Gegen dumme Sprüche nicht.“ Alexandra aus Aachen sagt: „Mit HIV komm ich klar. Mit Ablehnung nicht“. Wolfgang (Name geändert) erklärt: „Mit HIV kann ich leben. Mit dem ewigen Verstecken nicht.“

watBundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt zum Auftakt der diesjährigen WeltAIDS-Tags-Kampagne: „Mit erfolgreicher Präventionsarbeit und hochwertiger Behandlung haben wir es erreicht, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIVNeuinfektionsraten in Europa gehört. Wir dürfen jedoch nicht nachlassen, die Krankheit weiter zu bekämpfen und über Risiken aufzuklären. Zugleich ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam entschlossen gegen Ausgrenzung und Ablehnung von HIV-infizierten Menschen vorgehen. Denn es ist höchste Zeit, dass Vorurteile im Umgang mit HIV-positiven Menschen der Vergangenheit angehören. Mit unserer diesjährige Kampagne #positivzusammenleben setzen wir ein deutliches Zeichen für ein gutes Miteinander.“

wat2016_mit-hiv-komm-ich-klar-hedaer_35f7c1f3ccDr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont: „In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern löst HIV noch heute Verunsicherung, Angst und Vorurteile aus, da sie noch zu wenig über die Krankheit wissen. Seit 1996 stehen hoch wirksame Medikamente zur Therapie zur Verfügung, die seitdem stetig verbessert wurden. Zur vollen AIDS- Erkrankung kommt es nicht mehr, wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig behandelt und diagnostiziert wird. Sie ist dann eine chronische Krankheit. Mit unserer Kampagne #positivzusammenleben wollen wir einen Einblick in das Leben mit HIV geben und Mut machen. Den Mut, aufeinander zuzugehen, über Ängste zu sprechen und dazuzulernen. Damit sich niemand mehr verstecken muss und wir positiv zusammen leben können.“

 

Ulf Hentschke-Kristal, Vorstandsmitglied Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) sagt: „Ein langes und erfülltes Leben mit HIV ist heute möglich. Diskriminierung und die Angst davor sind jedoch für viele Menschen mit HIV eine Belastung. Ablehnung kann zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen führen. Angst vor Ablehnung hält außerdem Menschen davon ab, sich auf HIV testen zu lassen – viele können dementsprechend nicht rechtzeitig mit einer Therapie beginnen und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. Sie können HIV dann auch leicht unwissentlich weitergeben, während eine HIVTherapie die Übertragung des Virus verhindert. Der Grund von Diskriminierung liegt meist in irrationalen Ängsten. Unsere Kampagne soll zeigen: Ängste vor Menschen mit HIV sind unbegründet, positiv zusammen leben ist leichter als gedacht.“

wat2016_mit-hiv-kann-ich-leben-header_e82d94e3a5Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) erklärt: „Aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung verschweigen viele HIV-Positive ihre Infektion am Arbeitsplatz. Sie befürchten Abneigung von Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen und im schlimmsten Fall den Verlust des Jobs. Dieser kann ihre Existenz bedrohen und schnell zu materieller Not führen. Zwar arbeiten heute die meisten Menschen mit HIV, doch gibt es auch diejenigen, die aufgrund von Begleit- und Folgeerkrankungen gesundheitlich nicht in der Lage dazu sind. Denn die Therapien wirken nicht bei allen Menschen mit HIV/AIDS gleich gut. Diese Menschen sind dann häufig auf die finanzielle Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung angewiesen.“

 

Die Plakatmotive werden durch Onlineangebote und Aktionsmaterialien flankiert. Die Kampagne der BZgA und des BMG wird gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) umgesetzt. Sie wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und dem Fachverband Außenwerbung e.V.

Pressematerialien: https://www.welt-aids-tag.de/presse/ und http://www.bzga.de/presse/pressemotive/welt-aids-tag/

 

Die Kampagne im Netz: Auf der Website www.welt-aids-tag.de gibt es neben vielen Informationen auch Aktionsmaterialien wie Flyer, Plakate, Anzeigen und Webbanner, die man kostenlos für eigene Aktionen bestellen und downloaden kann. In mehreren Onlineclips kommen Menschen mit HIV zu Wort. Auf Facebook (https://www.facebook.com/WeltAidsTag) und bei Twitter (@weltaidstag.de) werden weitere interessante Inhalte rund um die Themen der Motive angeboten.


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Let’s Talk About Sex: Fortbildung für Ärzt_innen über Gespräche über Sexualität mit Patient_innen

09.11.2016, AIDS-Hilfe Potsdam, 14:00 – 17:00 Uhr.
Anmeldung unter: msm@aidshilfe-potsdam.de

Als Art oder Ärztin können Sie viel zur sexuellen Gesundheit und damit zur Lebenszufriedenheit Ihrer Patientinnen und Patienten beitragen. Doch wie spricht man Patienten auf ihre Sexualität an? Welche Sprachcodes und Tabus gibt es hier?

Wo liegen die eigenen Barrieren und Grenzen für die Kommunikation, wenn es um Fragen der Sexualität geht? An welche sexuelle übertragbaren Infektionen (STI) sollte man bei Männer, an welche bei Frauen denken?

Zur Klärung dieser und weiterer Fragen bieten Ihnen die Deutsche AIDS Hilfe und die AIDS-Hilfe Potsdam ein wissenschaftlich evaluiertes Fortbildungsprogramm.
Die AIDS-Hilfe Potsdam und die Deutsche AIDS Hilfe organisieren am Mittwoch, 09.11.2016 vom 14:00 bis 17:00 Uhr bei der AIDS-Hilfe Potsdam einen Halbtagesworkshop für ärztliches Personal in Brandenburg.

Dort werden Kommunikationstechniken für Gespräche über Sexualität vermittelt und anhand von Fallbeispielen praktisch eingeübt. Diese Themen gelten als Leitfaden des Workshops:

– Methoden der Gesprächsführung zu Fragen der Sexualität

– Formen sexueller Identität und sexuellen Erlebens

– Sexualität im Alter

– Umgang mit Scham und Tabus

– An Sexualpraktiken orientierte STI-Diagnostik denken.

Der Workshop wird von einem Mitarbeiter der Deutschen AIDS-Hilfe und Frau Dr. Ines Liebold, Infektiologin und HIV-Spezialistin in Blankenfelde geleitet.
Der Workshop wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg zertifiziert (Kategorie C).

Um sich für den Workshop anzumelden, laden wir Sie ein, den Anmeldebogen auszufüllen.

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Brandenburger Lümmeltüten Aktion 2016/17

Pünktlich zum Schulstart kommen die neuen Brandenburger Lümmeltüten

am 5. September beginnt in Brandenburg das neue Schuljahr und damit werden auch die neuen Lümmeltüten verteilt. Im gewohnten Format erreichen fast 16.000 Schülerinnen und Schüler eine Postkarte mit den Beratungsangeboten zum Thema sexuelle Gesundheit, eine Kondom gesponsert von der IKK Berlin Brandenburg, zwei Broschüren zum Thema Schangerschaftsverhütung und sexuell übertragbare Infektionen und eine Postkarte der neuen BZgA Kampagne LiebesLeben.

Zum siebenten Mal wird damit anlässlich der Schulabgangsuntersuchungen eine Tüte mit wichtigen Infos in Sachen Sexualität an junge Menschen brandenburgweit verteilt.

Bereits im Frühsommer hat die Evaluierung der Lümmeltüten-Aktion begonnen. Noch bis zum Oktober werden die Meinungen der Pädagogen, Schüler_innen und Gesundheitsämter eingeholt. Das Projekt Lümmeltüte soll weiterentwickelt werden. Geplant ist eine neue Form zu entwickeln, die zeitgemäß, jugendgerecht und realistisch ist.

Sehr gern können Sie Ihre Meinung zur Lümmeltüte mitteilen. Jede Bewertung ist wichtig für die Weiterentwicklung.

 

HIV im Fokus am 08.10.2016 im Berliner Rathaus

Am 08.10.2016 findet der Fachtag „HIV im Fokus“ im Berliner Rathaus statt. Dieses Jahr ist die Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids als Kooperationspartner dabei.

Das Thema: Neue Prävention – GIB PrEP EINE CHANCE

Wichtige Veranstaltungshinweise finden Sie hier:  HIV-IM-FOKUS_Infoletter_2016 HIV-IM-FOKUS_2016_PROGRAMM.

Die ambitionierte „90-90-90“ Kampagne der UNAIDS hat zum Ziel „AIDS zu beenden“. Wirtschaftlich starke und schwächere Länder werden zu einem neuen internationalen Aufbruch gerufen. Alle zurzeit verfügbaren Möglichkeiten sollen intensiver genutzt werden, um Neuinfektionen mit HIV zu verhindern. Die gesamte Prävention soll erneut gestärkt werden. HIV-Testung, Therapie und Verringerung der Viruslast sollen bei 90% der Betroffenen wirksam werden.

Neben Safer Sex und Safer Use ist der Schutz durch Therapie bereits seit mehr als 5 Jahren wissenschaftlich belegt. Es kann (hochwahrscheinlich) keine HIV-Übertragung bei einem Sexualkontakt stattfindet, wenn bei dem HIV-positiven Partner das HI-Virus im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann durch die regelmäßige Einnahme der ART (Medikamente gegen HIV).

Darüber hinaus erwarten wir im August 2016 die Zulassung von Truvada®, der „Pille zum Schutz vor HIV“ durch die europäische Arzneimittelagentur. Spätestens dann können in Europa auch HIV-negative Menschen die Möglichkeiten der medikamentösen Prävention nutzen. Insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben ist die Einnahme eines antiretroviralen Medikaments zum Schutz vor einer HIV-Übertragung als wirksam belegt und führte bereits 2012 zur Zulassung in den USA. In diversen nationalen Leitlinien wird der Nutzen der PrEP – zusammen mit den bisherigen Präventionsansätzen – für Menschen mit besonders hohem Infektionsrisiko anerkannt (z.B. in Australien, Frankreich, Israel, Südafrika, USA). Der ökonomische Nutzen der PrEP konnte in Hochprävalenzsituationen ebenfalls bereits belegt werden. Durch die Veröffentlichung der Studienergebnisse aus Frankreich und Großbritannien (PROUD und IPERGAY 2015) definierte sich hinreichend die Zielgruppen für
die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Trotzdem wird in Deutschland weiterhin um die Einführung der PrEP als Präventionsmaßnahme gerungen.

HIV IM FOKUS will am 8.10.2016 über den Stand der medikamentösen Prävention informieren.
Eingeladen sind Interessierte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Präventionsstellen, Pflegende und Ärzteschaft. International besetzte Podien, Vorträge und Arbeitsgruppen sollen an diesem Tag ein Forum für neue Ergebnisse, Ideen und Anregungen bieten.
Leistet Deutschland genug, um das Ziel von UNAIDS zu erreichen?
Wie lässt sich die PrEP in das bestehende Portfolio der Prävention integrieren?
Wie können wir dazu beitragen, die medikamentöse Prävention in Deutschland schneller zu ermöglichen?
Wir sind der Überzeugung, dass die PrEP ein unverzichtbarer Bestandteil in der heutigen Prävention ist. Mit der PrEP erreichen wir gerade diejenigen, die durch die bisherigen Mittel der Prävention nicht angesprochen werden (und gleichzeitig einem hohen Risiko ausgesetzt sind.) Die Herauszögerung der medikamentösen Prävention führt zu vermeidbaren HIV-Neuinfektionen. Es liegt deshalb in der gemeinsamen Verantwortung von Politik und gesetzlichen und privaten Krankenkassen die neuen Wege der medikamentösen Prävention endlich zu beschreiten. Es ist angemessen, dass die HIV-Prävention oberste Priorität hat und im Fokus steht.
Wir sind davon überzeugt, dass mit dem Einsatz aller derzeit zur Verfügung stehenden präventiven Möglichkeiten das Ziel der UNAIDS „AIDS zu beenden“ bis 2030 erreicht werden kann!

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Aus „Gib AIDS keine Chance“ wird „LIEBESLEBEN“

11. Mai 16

Nach fast 30 Jahren verabschiedet sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von ihrer Marke „Gib AIDS keine Chance“. Die breitenwirksame Information über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen – kurz STIs für sexually transmitted infections – wird künftig unter der neuen Marke „LIEBESLEBEN“ erfolgen.

Die aktuelle Kampagne mit Cartoon-Motiven, die ab Mitte Mai auf über 65.000 Plakatflächen bundesweit zu sehen sein werden, will humorvoll, verständlich und plakativ die Kernbotschaften „Benutz Kondome“ und „Wenn was nicht stimmt, ab zum Arzt“ vermitteln.

Die Kampagne ist Teil der kürzlich beschlossenen Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Vorgestellt wurde LIEBESLEBEN heute von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und der Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Heidrun Thaiss, zusammen mit Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung.

„Gib AIDS keine Chance“ habe bei vielen Menschen mehr Bewusstsein im Umgang mit HIV geschaffen, erklärte Hermann Gröhe. Nun gelte es, die Bekämpfung von HIV und anderen STIs mit einem übergreifenden Ansatz zu verstärken und dafür Gemeinsamkeiten in Prävention, Diagnostik und Therapie zu nutzen.

STIs wie Chlamydien-, Humanpapillomvieren-, oder Syphilis-Infektionen sind deutlich weniger bekannt als HIV; Symptome werden nicht immer als solche erkannt, Unkenntnis oder auch falsche Scham verhindern eine rechtzeitige medizinische Abklärung, und Angebote zu Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen werden nicht oder nur unzureichend genutzt, so das Ergebnis der BZgA-Befragung zu „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ aus dem Jahr 2014. Das kostenlose Chlamydien-Screening für junge Frauen beispielsweise sei nur 31 Prozent der Frauen zwischen 16 und 20 Jahren bekannt.

Hintergrundinformationen zur Kampagne und den angesprochenen Gesundheitshemen gibt es auf der Website www.liebesleben.de sowie auf Facebook und bei Twitter.

 

zanzu: mein Körper, meine Gesundheit… meine Sprache

zanzu.de – Mein Körper in Wort und Bildzanzulogo

Menschen erreichen. Sexuelle und reproduktive Gesundheit fördern.

Die neue Website www.zanzu.de wurde erstmalig am 25. Februar 2016 bei der Fachkonferenz „Sexuelle Gesundheit von Migrantinnen und Migranten stärken“ dem Fachpublikum in Berlin vorgestellt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erarbeitete das Webportal mit der belgischen Nichtregierungsorganisation Sensoa.

Das neue Webportal bietet verständlich präsentierte Informationen rund um Körperwissen, Beziehungen, Sexualität, Schwangerschaft und Geburt, Verhütung, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen in 13 Sprachen.

Das Webportal bietet insbesondere denjenigen, die noch nicht lange in Deutschland leben, einen diskreten und direkten Zugang zu Wissen in diesem Bereich.

So erhalten sie einfache und verständliche Informationen

– in ihrer Muttersprache

– finden unkompliziert Beratungsstellen in der Nähe

– erfahren, welche Rechte sie in Deutschland haben und welche Gesetze gelten

– erhalten einen Wegweiser durch das deutsche Gesundheits- und Beratungssystem.

So verfügten beispielsweise Heiratsmigrantinnen aus der Türkei, EU-Binnenmigrant_innen aus Bulgarien und Rumänien oder Geflüchtete aus der arabischen Region und aus Afrika, die erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen sind, noch nicht über die notwendigen Sprach- und Landeskenntnisse.

Zudem sei in vielen Herkunftsländern der Zugang zu Wissen über die verschiedenen Aspekte sexueller Gesundheit eingeschränkt und meist nicht Gegenstand der Schulbildung. Mit dem Webangebot will die BZgA Migrant_innen die Kommunikation über sensible Themen erleichtern und sie dabei unterstützen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen sowie Wissen zu erwerben.

„Mit dem mehrsprachigen Informationsportal zanzu.de leistet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Beitrag, um den Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung zu verbessern“, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz zum Start der Webseite.

Für Beschäftigte im Gesundheitswesen wird zudem eine Arbeitshilfe für die tägliche Beratungspraxis angeboten. Dadurch steht in diesem Bereich eine umfassende Hilfe zur Unterstützung der Beratungs- und Versorgungstätigkeit bereit, es kann schnell und bequem passgenaue Informationen für Beratungsgespräche in verschiedenen Sprachen zusammengestellt werden und man erhält ein Wörterbuch zur Übersetzung und Erklärung von Begriffen in Beratungsgesprächen.

Weitere Informationen: