PrEP Angebot in Brandenburg

Das Wichtigste über die PrEP

PrEP bedeutet „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt.
Die PrEP ist eine Safer-Sex-Methode, bei der HIV-Negative ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.
Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko bekommen die PrEP bei bestimmten Ärzt*innen verschrieben. Die PrEP-Medikamente und -Untersuchungen werden dann von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert.
Empfohlen wird die PrEP zur täglichen Einnahme. Es gibt auch ein Einnahmeschema vor und nach dem Sex.
Wer die PrEP nimmt, muss regelmäßig auf HIV und die Nierenfunktion untersucht werden. Auch Untersuchungen auf andere Geschlechtskrankheiten gehören dazu. Eine gute ärztliche Begleitung ist deshalb für die PrEP wichtig.
Die PrEP schützt vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.

https://www.aidshilfe.de/hiv-prep#das-wichtigste-ber-die-prep

Versorgung in Brandenburg

Brandenburger Ärzt*innen:
Dr. Ines Liebold
Karl-Liebknecht-Straße 19 b-e 15827 Blankenfelde
03379 371937 megblankenfelde@gmx.de

Dr. Carsten Lange
Förster-Funke-Allee 104 14532 Kleinmachnow
033203 5850 c.lange@urologe-kleinmachnow.de

21. März der Internationale Tag gegen Rassismus – Aidshilfen gegen Rasismus

Mit der Kampagne „Aidshilfen gegen Rassismus“ sendet die Deutsche Aidshilfe eine klare Botschaft: Wir stehen an der Seite von Menschen, die rassistische Diskriminierung erleben.

Jedes Jahr wird am 21. März der Internationale Tag gegen Rassismus begangen. Rund um dieses Datum finden jährlich auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR) statt. Für Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen bieten die Aktionswochen Anlass, um auf gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Mit der Kampagne „Aidshilfen gegen Rassismus“ informieren wir zum Thema, erklären uns solidarisch mit Menschen, die Rassismus erleben, und unterstützen die Auseinandersetzung mit Rassismus im Aidshilfe-Verband.

Im gleichnamigen Positionspapier verpflichtet sich die Deutsche Aidshilfe zur Antirassismusarbeit und erklärt, warum das Engagement gegen Rassismus Teil von struktureller HIV-Prävention ist. Es wurde im Oktober 2023 einstimmig von der DAH-Mitgliederversammlung verabschiedet.

Interessante beiträge dazu:

„Wir helfen anderen Frauen, damit sie nicht das Gleiche durchmachen müssen“: Geflüchtete Frauen werden mehrfach diskriminiert, sagt Madeleine Mawamba im Interview. Seit neun Jahren engagiert sie sich für „Women in Exile“. In der Organisation unterstützen sich Frauen mit Fluchterfahrung gegenseitig.

Foto: Inga Dreyer

„Diskriminierung auf Rezept“: Die rbb-Sendung „Jetzt mal konkret“ befasst sich mit Rassismus in der Gesundheitsversorgung und macht unter anderem rassistische Algorithmen in der medizinischen Diagnostik zum Thema

3. EMIS-Studie (European Men-who-have-sex-with-men and Trans People Internet Survey) – Start der Befragung in 50 EU-Ländern

Am 18. Februar 2024 startet in 50 europäischen Ländern zum dritten Mal die EMIS-Studie (European Men-who-have-sex-with-men and Trans People Internet Survey).

Die federführend von der Universität Maastricht, dem Robert Koch-Institut und der Deutschen Aidshilfe (DAH) durchgeführte Befragung zu Themen der Gesundheit und des Wohlbefindens richtet sich sowohl an schwule und bisexuelle Männer als auch erstmals dezidiert an trans Frauen und nicht-binäre Menschen, die Sex mit Männern haben.

Zur Teilnahme aufgerufen sind damit Menschen, die sich als cis oder trans Mann, trans Frau oder nicht-binäre Person identifizieren und

  • Sex mit Männern haben
  • und/oder sich zu Männern hingezogen fühlen
  • und/oder sich vorstellen können, in Zukunft Sex mit Männern zu haben.

Die anonyme Erhebung behandelt Fragen zum Sexleben ebenso wie zum psychischen Wohlbefinden, zu Erfahrungen mit Stigmatisierung und Diskriminierung sowie zur Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung.

Mit den erhobenen Daten will die EMIS-Studie unter anderem Erkenntnisse gewinnen zu

  • der psychischen und körperlichen Gesundheit der Befragten,
  • Verhaltensweisen, die Gesundheit und Wohlbefinden beeinflussen,
  • Bedarfen in Sachen sexueller, körperlicher und psychischer Gesundheit sowie
  • dem Zugang zu Maßnahmen wie Sexualaufklärung oder Tests auf HIV und andere Geschlechtskrankheiten.

Gesundheits- und Präventionsangebote verbessern

Die Ergebnisse der Befragung sollen dann in die Weiterentwicklung von Gesundheits- und Präventionsangeboten auf nationaler wie europäischer Ebene fließen.

„Jede Teilnahme hilft dabei, Gesundheits- und Präventionsangebote für uns alle zu verbessern“, erklärt Jonathan Gregory, Leiter der DAH-Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU. „Die Diskriminierung von HIV-positiven und queeren Menschen in der medizinischen Versorgung, der erschwerte Zugang zur Mpox-Impfung oder aktuell zur PrEP zeigen immer wieder, dass es noch Mängel gibt.“

Tamás Bereczky, der gemeinsam mit Axel J. Schmidt für die DAH das Projekt koordiniert, betont: „Forderungen nach Veränderungen und Verbesserungen etwa im Gesundheitswesen müssen mit wissenschaftlich belastbarer Evidenz untermauert werden. Die EMIS-Studie liefert diese Evidenz.“

Um belastbare Zahlen und eine größtmögliche Repräsentativität zu erzielen, sei wichtig, dass sich möglichst viele Menschen an der Befragung beteiligen. Deshalb wurde für EMIS 2024 der Slogan „Deine Stimme, unsere Stärke“ gewählt. „Damit wollen wir zeigen: Deine Stimme und deine Meinung zählen“, sagt Tamás Bereczky.

EMIS 2024: Weltweit größte Erhebung dieser Art

Entwickelt wurde EMIS von einer Gruppe von Gesundheitsforscher*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Expert*innen im Bereich HIV, schwuler Gesundheit und Menschenrechte aus über 40 europäischen Ländern. Ähnliche Befragungen gab es bereits in den Jahren 2010 und 2017. Mit jeweils mehr als 100.000 Teilnehmenden allein aus der Europäischen Union ist EMIS die weltweit größte Erhebung dieser Art.

Der Online-Fragebogen liegt in 35 Sprachen vor und wird bis mindestens Mitte April freigeschaltet bleiben. Erste Ergebnisse der Datenauswertung sind zum Jahresende zu erwarten.

Finanziert wird die Befragung vom Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und von einem internationalen Zusammenschluss von Ministerien, Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Mehr Informationen zu EMIS: www.emis-project.eu

Direkt zum Online-Fragebogen geht es hier.

 

Mangel an HIV- und PrEP-Medikament

Voraussichtlich bis März kann der Bedarf an der Wirkstoffkombination Emtricitabin plus Tenofovirdisoproxil nicht gedeckt werden. Die Deutsche Aidshilfe und andere Akteure fordern Maßnahmen der Politik.

Der Mangel am HIV-Medikament mit den Wirkstoffen Emtricitabin+Tenofovirdisoproxil (FTC+TDF) hat sich weiter verschärft. Die Folge: Nutzer*innen mussten ihre HIV-Prophylaxe PrEP schon unterbrechen, HIV-Therapien wurden umgestellt, weitere PrEP-Unterbrechungen und Therapieumstellungen sind zu befürchten. Dieser Mangel, der die HIV-Prävention und auch die HIV-Behandlung massiv gefährdet und beschädigt, dürfte bis März anhalten.

Massiver Schaden für die HIV-Prävention und -Behandlung

Das nimmt vielen der Menschen, die sich mit der PrEP vor HIV schützen – derzeit in Deutschland knapp 40.000 – ihre Safer-Sex-Methode und manchen Menschen mit HIV, die mit dem Medikament behandelt werden, ihre Therapie. Für sie kann eine Umstellung auf ein anderes Medikament mit erheblichen Problemen verbunden sein, etwa belastenden Nebenwirkungen, und sie lässt sich auch nicht wieder rückgängig machen. Bei manchen Menschen mit HIV wird FTC+TDF im Rahmen einer sogenannten Salvage-Therapie („Rettungs-Therapie“) eingesetzt, weil es zum Beispiel aufgrund von Resistenzen keine anderen Optionen mehr gibt.

„Die PrEP ist ein wesentlicher Bestandteil der HIV-Prävention – wenn dieser Schutz vor HIV weiter ausfällt, wird das fatale Auswirkungen haben“, sagt Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe. Dass auch Therapien HIV-positiver Menschen nicht mehr gewährleistet sind, sei erst recht nicht hinnehmbar. „Die Politik darf Menschen, die dieses Medikament dringend brauchen, nicht im Stich lassen“, so Warminsky.

Runder Tisch zu Maßnahmen gegen den Engpass

Die Deutsche Aidshilfe (DAH), die ambulant tätigen HIV-Mediziner*innen (dagnä), die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) und die Arbeitsgemeinschaft HIV-kompetenter Apotheken (DAHKA) haben sich mit Vertreter*innen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bei einem digitalen Runden Tisch zum Engpass bei Emtricitabin und Tenofovirdisoproxils beraten. Das BfArM ist zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Maßnahmen gegen Lieferengpässe zuständig.

Schnelle Reaktion des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte

Das BfArM hat zugesichert, Hersteller nach wirkstoffidentischen Medikamenten mit europäischer Zulassung im Portfolio zu fragen. Das Institut könnte dann deren Import nach den Paragrafen 10 und 11 des Arzneimittelgesetzes (AMG) gestatten und die Medikamente verfügbar machen.

Diese Lösung ließe sich relativ schnell umsetzen. Allerdings ist auch in den Nachbarländern nur begrenzt Ware auf dem Markt, in einigen Ländern wurden außerdem ebenfalls Engpässe gemeldet.

Die Teilnehmenden des Runden Tischs haben das BfArM darüber hinaus gebeten, beim Gesundheitsministerium auf die Feststellung eines Versorgungsmangels nach § 79 Abs 5 AMG hinzuwirken. Dies sei ein politisches Signal, um langfristig an der Versorgungssicherheit zu arbeiten, selbst wenn dieser Schritt nicht unmittelbar zu einer Verbesserung der Versorgungslage bis Anfang März beitragen sollte.

Einzelimporte sind möglich

Für Einzelimporte nach § 73 Absatz 3 des Arzneimittelgesetzes (Import von Medikamenten, die keine EU-weite Zulassung haben) müssen Apotheken vorher die Genehmigung der jeweiligen Krankenkasse einholen. Das BfArM bittet deshalb den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen um eine dringende Empfehlung zur Übernahme der Kosten (sowie zur Erstattung des Originalpräparats, sofern dies verfügbar ist).

Die Deutsche Aidshilfe empfiehlt Patient*innen und PrEP-User*innen, ihre Ärzt*innen und Apotheker*innen auf die Möglichkeit von Einzelimporten aufmerksam machen, auch wenn es keine Erfolgsgarantie gibt.

HIV-PrEP-Engpass: Versorgungssicherheit gewährleisten!

Um langfristig die Versorgung mit dem einzigen in Deutschland zur HIV-Prophylaxe PrEP zugelassenen Medikament zu sichern, das außerdem auch in der HIV-Therapie eine wichtige Rolle spielt, muss nach Auffassung des Runden Tischs nun das Gesundheitsministerium tätig werden.

Das BfArM will unterdessen auf Vorschlag der Deutschen Aidshilfe dem Beirat für Lieferengpässe für seine Sitzung Ende Januar empfehlen, FTC+TDF wieder auf die Liste der versorgungskritischen Wirkstoffe aufzunehmen. Dies hätte zwar kurzfristig keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit des Medikaments, könnte aber – sollte der Lieferengpass auch dadurch verursacht sein, dass in Deutschland europaweit die niedrigsten Preise für die Generika bezahlt werden – eine Grundlage sein, um über eine Anhebung der Festbeträge zu diskutieren.

Weitere Informationen zum Engpass

Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Gesellschaft, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin vom 16. Januar 2024 (PDF-Datei)

Start der Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ zum Welt-Aids-Tag 2023

„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ Welt-Aids-Tag 2023

https://www.welt-aids-tag.de/

Köln/Bonn/Berlin, 02. November 2023. Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusst machen und korrigieren – dazu regt die gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2023 an. Unter dem Titel „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ erzählen Menschen mit HIV von ihrem Leben und treten mit Informationen und Selbstbewusstsein Diskriminierung entgegen.

Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Aufklärung und Prävention in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „HIV-positive Menschen erfahren zu oft Vorurteile, veraltete Vorstellungen vom Leben mit HIV und Berührungsängste. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, jeder Form von Ablehnung entgegenzuwirken, damit Menschen mit HIV ohne Stigmatisierung leben können.“

Stefan Miller vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe, selbst HIV-positiv: „In dieser Kampagne zeigen sich Menschen mitten im Leben. Sie demonstrieren einen selbstbewussten Umgang mit Abwertung, Benachteiligung und Berührungsängsten – alles leider immer wieder Teil ihres Alltags. Die Botschaft lautet: Diskriminierung muss sich niemand gefallen lassen.“

Dr. Kristel Degener, Vorstandsmitglied der Deutschen AIDS-Stiftung: „Bei allen Fortschritten dürfen wir nicht vergessen, dass sich auch immer noch Menschen mit HIV in schwierigen Lebenssituationen befinden. Manche Menschen brauchen zum Beispiel aufgrund ihrer langen Krankengeschichte besondere Unterstützung – gesundheitlich und finanziell. Alle Menschen mit HIV haben ein Recht auf ein solidarisches und respektvolles Miteinander. Wir alle können dazu beitragen.“

Vielfältige Menschen und Geschichten gegen Diskriminierung

Sieben starke Persönlichkeiten mit HIV berichten in der Kampagne von ihrem alltäglichen Erleben, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Umgang mit Widerständen. Das Spektrum reicht von der prominenten Drag Queen Barbie Breakout („Diskriminierung kannst du dir abschminken!“) über die ukrainische Sexualtherapeutin und Veranstalterin von Kuschelpartys Kristina („Ich lebe mit HIV. Komm kuscheln!“) bis hin zur bayerischen Postbotin Hildegard, die mit ihrem Coming-out nicht länger warten will („HIV-positiv: Jetzt zeig ich’s euch!“).

Die Geschichten der Protagonistinnen und Protagonisten in verschiedenen Formaten und Kanälen sind wichtiger Teil der Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag in Deutschland – auch bei vielen Aktionen vor Ort.

Leben mit HIV heute

HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund, erkranken also nicht an Aids. HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.

Fast alle erleben Diskriminierung

Bei der Online-Befragung „positive stimmen 2.0“ gaben 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.

Benachteiligung, Zurückweisung und Berührungsängste kommen in allen Lebensbereichen vor, wie eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2020 zeigt: Knapp ein Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar, unter Therapie auch beim Sex nicht.

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit.

HIV in Deutschland und weltweit

In Deutschland lebten Ende 2021 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 90.800 Menschen mit HIV. Weltweit waren es 2022 nach Angaben von UNAIDS 39 Millionen Menschen.

Gemeinsame Online-Angebote der Kampagnenpartner BZgA, DAH und DAS zum Welt-Aids-Tag und der Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“:

www.welt-aids-tag.de

www.facebook.com/WeltAidsTag

https://twitter.com/weltaidstag_de

www.instagram.com/weltaidstag

Informationen der BZgA:

www.liebesleben.de

Informationen der Deutschen Aidshilfe:

www.aidshilfe.de

Informationen der Deutschen AIDS-Stiftung:

www.aids-stiftung.de

40 Jahre Deutsche Aidshilfe. Mehr als du denkst.

Von der Sterbebegleitung bis zur Sexualpädagogik: Die Deutsche Aidshilfe war schon immer mehr, als ihr Name versprach und ist in den letzten vier Jahrzehnten über sich hinausgewachsen. Heute setzt sie sich in vielfältiger Weise für das Wohlbefinden vielfältiger Menschen und eine offene Gesellschaft ein.

Am 23. September 1983 wurde die Deutsche Aidshilfe gegründet, um einer neuen tödlichen Krankheit etwas entgegenzusetzen. Heute ist HIV behandelbar. Prävention, Beratung und Engagement gegen Ausgrenzung bleiben unverzichtbar – nur machen wir es jetzt drei Nummern größer. Die Deutsche Aidshilfe ist heute ein Verband mit 115 Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland.

Hier folgt keine Festschrift, sondern die kürzest mögliche Einführung in Geschichte und Gegenwart der Aidshilfe mit Links zum Weiterlesen. In den kommenden Wochen werden wir in unseren Kommunikationskanälen Aidshilfe-Arbeit in ihrer ganzen Vielfalt zeigen. Mehr als du denkst!

Um mehr zu erfahren, einfach auf den Link klicken!

 

7 Kliniken in Brandenburg bieten, Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung

Vergewaltigt – was nun? Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung

Die Oberhavel Klinik Oranienburg  beteiligt sich ab sofort am Projekt: „Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung„. Es ist damit das siebente Krankenhaus im Land Brandenburg, das Betroffenen von sexualisierter Gewalt untersttzt und Spuren sichert, ohne dass der Vorfall vorausgehend bei der Polizei gemeldet werden muss.
Mit der Spurensicherung haben Betroffene, unabhängig von einer Anzeige, neben der medizinischen Betreuung vertraulich von einer Ärzt*in Tatspuren sofort sichern zu lassen. Wenn Betroffenen sich erst später für eine Anzeige entschieden entscheiden, kann die Polizei auf das archivierte Beweismaterial zurckgreifen.
Die vertrauliche Spurensicherung wird in sechs Brandenburger Kliniken angeboten:
Carl-Thiem Klinikum Cottbus;
Ernst von Bergmann Potsdam;
Klinikum Frankfurt (Oder);
Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel;
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin;
Alexianer St. Josefs Krankenhaus
Oberhavel Kliniken, Standort Oranienburg.

Wenn ein Opfer in einer der sechs Kliniken kommt,  sollte bei der Aufnahme den Schlüsselsatz gesagt werden: „Ich brauche dringend eine Gespräch mit einer Gynäkolog*in/ einem Urolog*en“ und darauf aufmerksam machen, dass eine sexuelle Gewalttat bzw. eine Vergewaltigung stattgefunden hat. In diesem Fall wird es unverzüglich zu der entsprechenden Station weitergeleitet. Dort wird in ruhiger Atmosphäre das weitere Vorgehen mit der/dem Ärzt*in beraten. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu Opferunterstüzungseinrichtungen vermittelt, die Betroffene nachsorgend beraten.

Informationen zur medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung:
http://www.opferhilfe-brandenburg.de

und auf der Internetseite:
https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/frauen-und-gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/hilfe-nach-vergewaltigung/

Beratungsangebot für Menschen aus der Ukraine

Die Deutsche Aidshilfe hat eine neues Beratungsangebot für Menschen aus der Ukraine. Die bisher bestehende Hotline „Help now“ hat ihre Arbeit engestellt. Das neue Beratungsangebot ist für ukrainisch- und russischsprachige Menschen.

Menschen können sich telefonisch oder per Telegram an die Nummer

(+49) 157 374 116 04

wenden.

Ratsuchende können hier erfahren:

Wie sie an HIV-Medikamnete kommen
Wie sie an Substitution kommen
Wo die nächste Aidshilfe ist
Welche sonstigen Angbote zur Verfügung stehen (z.B. wegen Hormontherapie für trans* & nicht-binäre Menschen)

Die Nummer ist von Montag bis Freitag von 10 – 15 Uhr besetzt.

 

UNAIDS: Wir können Aids bis 2030 beenden – müssen aber wollen und handeln

Aids beenden: „95 – 95 – 95 – Ziele“

13. Juli 2023

Die Weltgemeinschaft kann Aids bis 2030 beenden. Dafür muss sie den politischen Willen und die nötigen Mittel aufbringen. Dies macht UNAIDS im „Global AIDS Update 2023“ deutlich.

Unter dem Titel „The Path that Ends AIDS“ stellt die Aids-Organisation der Vereinten Nationen einige Erfolgsbeispiele vor. So haben etwa Botswana, Eswatini, Ruanda, Tansania und Simbabwe die „95-95-95“-Ziele bereits erreicht. Das bedeutet, dass mindestens 95 Prozent der Menschen, die mit HIV leben, ihren HIV-Status kennen. Von ihnen erhalten 95 Prozent lebensrettende HIV-Medikamente, und bei 95 Prozent wirken die Medikamente so gut, dass die HIV-Vermehrung unterdrückt ist und HIV sexuell nicht übertragbar ist. Weitere 16 Länder – davon acht in Subsahara-Afrika und damit in der Region, in der 65 Prozent aller Menschen mit HIV weltweit leben – seien kurz davor, dieses zentrale Ziel zu erreichen.

Ein anderes Beispiel: 2022 hatten 82 Prozent der schwangeren und stillenden Frauen, die mit HIV leben, Zugang zu HIV-Medikamenten. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei Kindern ist dadurch seit 2010, wo nur 46 Prozent der Frauen HIV-Medikamente bekamen, um 58 % zurückgegangen.

Entscheidend sind der politische Wille und die finanziellen Mittel

Entscheidend für diese Erfolge seien allein der politische Wille und die bereitgestellten finanziellen Ressourcen, so das Fazit des Reports. So seien die größten Fortschritte in jenen Ländern und Regionen zu verzeichnen, in die am meisten Geld investiert wurde, etwa im östlichen und südlichen Afrika. Dort ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 2010 um 57 Prozent gesunken ist.

Es bleibt viel zu tun auf dem Weg, der Aids beendet

Noch immer allerdings bekommen 9,2 Millionen Menschen mit HIV keine HIV-Medikamente, darunter 660.000 Kinder.

Noch immer sterben Menschen an den Folgen von Aids, obwohl das vermeidbar wäre – im Jahr 2022 eine Person in jeder einzelnen Minute.

Und noch immer gibt es viele HIV-Infektionen, die man unter anderem mit Investitionen in Prävention und die die Stärkung von Schlüsselgruppen und Gesundheitssystemen vermeiden könnte: 1,3 Millionen im Jahr 2022, davon überproportional viele Mädchen und Frauen, insbesondere in Subsahara-Afrika.

Die finanziellen Mittel müssen steigen

Die Mittel, die aus internationalen und nationalen Quellen in die HIV-Prävention und -Versorgung investiert werden, müssten eigentlich steigen. Stattdessen sind sie 2022 gesunken – auf das Niveau von 2013!

20,8 Milliarden Dollar wurden 2022 bereitgestellt, nicht annähernd so viel, wie erforderlich wären. 2025 brauchen wir 29,3 Milliarden Dollar.

Politisch Verantwortliche müssen Führung zeigen

UNAIDS-Chefin Winnie Byanyima ermutigt daher die politisch Verantwortlichen, die Herausforderungen anzunehmen: „Sie könnten künftigen Generationen als diejenigen in Erinnerung bleiben, die der tödlichsten Pandemie der Welt Einhalt geboten haben“, erklärte Byanyima. „Sie könnten Millionen von Leben retten und die Gesundheit aller Menschen schützen. Sie könnten zeigen, was Führung bewirken kann.“

Weitere Informationen:

Link zum Global AIDS Update 2023 (PDF-Datei in englischer Sprache): www.unaids.org/sites/default/files/media_asset/2023-unaids-global-aids-update_en.pdf

 

Allyship-Kampagne „Ich bin dran!“, eine neue Kampagne der Deutschen Aidshilfe (DAH)

Die Deutsche Aidshilfe (DAH) hat die Allyship-Kampagne „Ich bin dran!“ gestartet. Sie will dazu motivieren, als Verbündete*r gegen Stigmatisierung und Diskriminierung aktiv zu werden.

Unter www.ichbindran.de stellt die Kampagne in den kommenden Monaten dazu Rollenmodelle mit unterschiedlichen Themen vor. Ihre Beispiele schärfen das Bewusstsein für Alltagsdiskriminierung und zeigen, wie man selbst Ally werden kann – sei es bei der Arbeit oder im Gesundheitswesen, beim Dating oder im Zusammensein mit Familie und Freund*innen.

Den Anfang macht Tattoo Artist Diego. Er sagt: „Beim Tätowieren spielt HIV für mich keine Rolle!“ – weil er weiß, dass die Standardhygienemaßnahmen sicher vor HIV schützen. Diegos Move gegen HIV-Diskriminierung ist deshalb, dass er im Erstgespräch oder Fragebogen nicht nach einer HIV-Infektion fragt und seine Kolleg*innen aufklärt.

Gegen Diskriminierung vorgehen: Verbündete helfen

Menschen mit HIV erfahren auch heute noch vielfältige Stigmatisierung und Diskriminierung – oft in Überschneidung mit anderen Diskriminierungen wie Rassismus oder Abwertung als Drogengebraucher*innen.

Umso wichtiger ist es, dass sich Verbündete finden, die etwas gegen Diskriminierung unternehmen. Das unterstützt und setzt ein Zeichen für ein gutes gesellschaftliches Miteinander.

Jetzt heißt es „Ich bin dran!“

Jede*r kann Ally werden – deswegen sagt die Allyship-Kampagne uns allen: Du bist dran.

Infos und Ideen, wie sich jede*r gegen Diskriminierung und für eine inklusive Gesellschaft einsetzen kann, finden sich auf der Kampagnen-Website ichbindran.de.

Begleitet wird „Ich bin dran!“ von Aktivitäten in den Sozialen Medien:

Bundestag verbietet Diskriminierung schwuler Männer bei der Blutspende

Menschen, die Blut spenden wollen, dürfen in Zukunft nicht mehr auf Grund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität zurückgewiesen werden!

Das hat der Bundestag am 16.03.2023, mit einer Änderung des Transfusionsgesetzes beschlossen. Ob das Ziel einer diskriminierungsfreien Regelung bei der Blutspende so erreicht wird, hängt nun von der Gestaltung einer neuen Regelung durch die Bundesärztekammer ab.

Künftig darf ein Ausschluss oder eine Rückstellung Spendewilliger nur noch „auf Grundlage des jeweiligen individuellen Sexualverhaltens“ verfügt werden. Der Bundesärztekammer wird im geänderten Gesetzestext aufgetragen, eine diskriminierungsfreie Regelung zu schaffen.

Details zur Befragung und zur  Rückstellung Spendewilliger aufgrund von Risiken sind nicht im Transfusionsgesetz selbst festgeschrieben, sondern in der Hämotherapierichtlinie. Demnach dürfen Männer, die in den letzten vier Monaten Sex mit Männern hatten, nicht spenden – außer, sie leben in einer monogamen Beziehung. Begründung: Schwule und bisexuelle Männer haben statistisch ein höheres HIV-Risiko haben als die Gesamtbevölkerung. Zwar werden Blutspenden auf HIV getestet. Haben sich Blutspender*innen jedoch erst kürzlich mit HIV infiziert, schlägt der Test möglicherweise noch nicht an.

Die bisherige Regelung hat auch die Deutsche Aidshilfe als diskriminierend kritisiert, weil sie schwule Männer zu pauschal und ohne ausreichende Begründung ausschließe. „Ziel muss eine Regelung sein, die die hohe Sicherheit von Blutprodukten in Deutschland aufrechterhält, gleichzeitig aber niemanden unnötig zurückweist.“  Dafür gilt es laut Europäischem Gerichtshof, zunächst andere Möglichkeiten auszuschöpfen, die Risiken reduzieren können, etwa andere Testverfahren oder andere Kriterien bei der Befragung.

Zur Gesetzesänderung erklärt die Deutsche Aidshilfe:

Wir begrüßen den Vorstoß der Bundesregierung, die Diskriminierung schwuler und bisexueller Männer bei der Blutspende per Gesetz zu beenden.

Nach dem neuen Gesetzestext dürfen die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität der spendewilligen Personen und ihrer Sexualpartner*innen keine Rolle mehr spielen, sondern nur noch das jeweilige individuelle Sexualverhalten. Das ist ein großer Fortschritt.

Es liegt nun in der Verantwortung der Bundesärztekammer eine konkrete neue Regelung zu erarbeiten, die Risiken wirkungsvoll ausschließt, ohne zu diskriminieren.

Ob die neue Regelung die schwierige Fragestellung zufriedenstellend lösen wird, lässt sich allein auf Grundlage des Gesetzestextes nicht sagen. Alles hängt davon ab, wie die Praxis von Rückstellungen in Zukunft in der Hämotherapierichtlinie geregelt wird.

Eine Einschätzung, wie sich eine noch zu findende neue Regelung auf die Sicherheit von Blutprodukten auswirken wird, ist noch nicht möglich. Entscheidend wird sein, ob alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Risiken ausgeschöpft werden, die keinen unnötigen Ausschluss bedeuten.

Kurz: Ob die neue Regelung Diskriminierung wirklich verhindert und die Sicherheit von Blutprodukten gewährleistet, lässt sich anhand dieser gesetzlichen Vorgabe noch nicht beurteilen.

Zufriedenstellende Lösung für Blutspende-Ausschluss durch vielfältige Perspektiven sichern

Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre haben wir uns immer wieder dafür ausgesprochen, die neue Regelung in einem interdisziplinären und partizipativen Prozess zu erarbeiten: Fachleute verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und Verbände, die die bisher vom Ausschluss betroffenen Gruppen repräsentieren, sollten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Alle vorherigen Versuche der Bundesärztekammer, eine akzeptable und nachvollziehbare Regelung zu schaffen, waren nicht erfolgreich. Die bisherigen Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und weiterer medizinisch geprägter Gremien lassen darauf schließen, dass es den Beteiligten an Wissen gegenüber den Lebens- und Verhaltensweisen schwuler Männer und trans Menschen sowie an sprachlicher Sensibilität mangelt.

Anders formuliert: Wo es um Sexualität und die Befragung von Menschen zu einem sehr sensiblen Thema geht, reicht die medizinische Perspektive nicht aus. Es ist Zeit, Wissen und Erfahrungen anderer Fachleute einzubeziehen. In England ist das beispielsweise mit der Gründung eines Steering-Komitees geschehen.

 

Position der Deutschen Aidshilfe zur bisherigen Regelung

Die Welt-Aids-Konferenz kommt 2024 nach München

Die 25. Internationale Aids-Konferenz wird 2024 in München stattfinden.

Zu der größten Konferenz zu wissenschaftlichen, sozialpolitischen und zivilgesellschaftlichen Aspekten von HIV werden vom 22. bis 26. Juli 2024 mehr als 15.000 Wissenschaftler*innen, Mediziner*innen, andere Gesundheitsexpert*innen und Aktivist*innen aus über 175 Ländern erwartet. Am 20. Juli 2024 werden die Vorkonferenzen beginnen.

Schwerpunktthema HIV in Osteuropa

Im Zentrum von „AIDS 2024“ wird die beunruhigende Entwicklung der HIV-Epidemie in Osteuropa stehen. Andriy Klepikov, Geschäftsführer von Alliance for Public Health, einer der größten NGOs in den Themenfeldern HIV und Tuberkulose in der Ukraine, wurde aus diesem Grund zum dritten Ko-Vorsitzenden berufen. Weitere Vorsitzende sind die australische Ärztin, Wissenschaftlerin und IAS-Präsidentin Sharon Lewin sowie Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.

„München – die offizielle Partnerstadt von Kiew – bietet einen sicheren und einladenden Rahmen für Konferenzteilnehmende aus dieser Region und darüber hinaus, einschließlich für Menschen, die mit HIV leben und davon betroffen sind“, sagt Andriy Klepikov mit Blick auf den Austragungsort und das Schwerpunktthema.

„AIDS 2024 bietet die Gelegenheit, ein Schlaglicht auf eine der am schnellsten wachsenden HIV-Epidemien der Welt zu lenken, die durch den mangelnden Zugang zu Gesundheitsdiensten für Menschen, die Drogen konsumieren, verursacht und durch die Störungen und die Instabilität des Krieges in der Ukraine, Massenmigration und geschwächte Volkswirtschaften verschärft wird“, so Klepikov weiter.

Montréal darf sich nicht wiederholen!

Die Bewerbung der Stadt München für die Konferenzausrichtung wurde u. a. durch die Deutsche AIDS-Gesellschaft, die Münchner Aids-Hilfe und die Deutsche Aidshilfe (DAH) unterstützt.

„Deutschland muss sicherstellen, dass Vertreter*innen aus allen Regionen der Welt und aus allen wichtigen Bevölkerungsgruppen, seien es Drogengebraucher*innen oder Sexarbeiter*innen, ein Visum für die Teilnahme an der Konferenz erhalten“, betont Sasha Gurinova, DAH-Referentin für Internationales. Bei der Welt-Aids-Konferenz 2022 in Montréal hatten die kanadischen Behörden vielen Delegierten aus afrikanischen Ländern das Visum zu spät erteilt oder sogar verwehrt.

„Die Europäische Union und Deutschland haben große Unterstützung für ukrainische Geflüchtete gezeigt“, sagt Ferenc Bagyinszky von dem Netzwerk AIDS Action Europe. „Die Welt-Aids-Konferenz 2024 sollte daher auch Anlass sein, über einen universellen Zugang zur Gesundheitsversorgung und eine flächendeckende Versorgung mit Gesundheitsdienstleistungen für alle Menschen nachzudenken.“

Die Welt-Aids-Konferenz soll künftig durch alle Weltregionen rotieren

Wie die International AIDS Society mitteilt, soll die Konferenz künftig nach einem Rotationsprinzip abwechselnd in allen Regionen der Welt stattfinden. Für 2025 ist ein Austragungsort in Afrika, für 2026 in Lateinamerika oder der Karibik vorgesehen.

„Die globale Rotation wird dazu beitragen, dass Menschen aus der ganzen Welt die Möglichkeit haben, persönlich an unseren Konferenzen teilzunehmen. Außerdem können wir so kritische HIV-Themen in jeder Region in den Mittelpunkt rücken“, sagt IAS-Präsidentin Sharon Lewin. Zudem soll bei allen künftigen Konferenzen weiterhin eine virtuelle Teilnahme möglich sein.

 

1. Dezember 2022 – Welt-Aids-Tag 2022 – Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“

Welt-Aids-Tag 2022 – Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“

http://Welt-Aids-Tag 2022 – Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“

Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Und würden das gern. Aber Unwissenheit und Vorurteile ihrer Umgebung machen ihnen das Leben oft unnötig schwer. Dagegen helfen Aufklärung und Selbstbewusstsein.
Die diesjährige Kampagne ist darauf ausgerichtet, dass Menschen mit HIV widersprechen und Diskriminierung, Schuldzuweisungen und Berührungsängsten nicht mehr hinnehmen wollen.

Fast alle erleben Diskriminierung

Im Jahr 2020 gaben bei einer Online-Befragung der Studie „positive stimmen“ 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile bezüglich der HIV-Infektion in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.

Das Motto zum Welt-Aids-Tag 2022 ist eine klare Absage an Diskriminierung und spricht für ein respektvolles und entspanntes Miteinander.

Seit mehr als 30 Jahren findet jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. Er bekräftigt die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind.

„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ ist die gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1.12.

Kampagne Welt-Aids-Tag 2022: https://www.welt-aids-tag.de/

Aktuelle Zahlen RKI Deutschland: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Eckdaten/EckdatenDeutschland.pdf?__blob=publicationFile

Aktuelle Zahlen RKI Brandenburg: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Eckdaten/EckdatenBrandenburg.pdf?__blob=publicationFile

21. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“, am 16. November 2022

21. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“, anlässlich des Welt-Aids-Tages 2022
„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“
am 16. November 2022

anlässlich des Welt-Aids-Tages laden wir Sie herzlich zum 21. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“ ein. Nach der Hybridveranstaltung im letztem Jahr, lädt die Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids, zu einem Präsenzfachtag ein. Ein wichtiges Ziel des Fachtages ist der Wissenstransfer. Neben dem Hauptthema „Sexuelle Bildung“ werden wir Ihnen ein Update zu MPX (Affenpocken) präsentieren.

Termin: Mittwoch, den 16. November 2022, 09.30 – 15.30 Uhr,

Tagungsort: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Henning-von-Tresckow-Str. 2-13, 14467 Potsdam, Haus S, Raum: 0.020,

Veranstaltungsprogramm: Veranstaltungsprogramm des 21. Fachtages

Die Brandenburger „Jeans-Box“ geht in die 5. Runde

13.000 Präventionspakete der Initiative Brandenburg-Gemeinsam gegen Aids und der IKK BB werden pünktlich zum Schulstart verteilt

Gemeinsame Presseerklärung der IKK BB und Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids

Die „Jeans-Box“ ist ein Präventionsprojekt der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids und Kooperationspartnerin Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB).
In den Brandenburger Gesundheitsämtern wird jedes Jahr zum Schulstart die Feststellung zur Berufstauglichkeit durchgeführt. Eine gute Gelegenheit, um  13.000 Schüler*innen des Landes Brandenburg eine Jeans Box zu überreiche.

Angelika Wloch, Projektverantwortliche der IKK BB: „Es ist in multimedialen Zeiten nicht einfach, die jugendlichen Adressaten für elementare Lebensthemen zu interessieren und zu erreichen. Die Jeans Falt-Box in Postkartengröße, gefüllt mit frisch und poppig designten Infobroschüren und einer ganz praxisnahen Kondompostkarte der IKK BB, schafft das aber jedes Jahr wieder.“

Inhaltlich geht es in dem Infopaket um Themen, die junge Menschen bewegen. Sie erhalten Infos zu:  Schwangerschaft, Safer Sex, Anlaufstellen für Beratung, Testung und Information zu den Fragen, die in der Sexualität eine Rolle spielen. Die Heranwachsenden sollen wissen, wo in ihrem Landkreis bzw. kreisfreien Stadt Anlaufstellen für ihre Belange sind. Ebenfalls werden wichtige kostenlos bundesweite Telefon- und Onlineangebote wie zum Beispiel dem Jugendhilfetelefon bekannt gemacht. Das Paket erreicht so die jugendlichen Adressaten für wichtige Themen und liefert gleichzeitig den Zugang zu wichtigen Beratungsstellen.

Sabine Frank leitet das Projekt bei der AIDS-Hilfe Potsdam e.V., die zugleich geschäftsführende Stelle der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids, ist. Sie erläutert die Grundidee der Box: „Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen wissen, an welche Beratungsstellen zur sexuellen Gesundheit in Brandenburg sie sich jederzeit wenden können. Seit 14 Jahren arbeiten wir gemeinsam daran, die Sensibilität für das Thema sexuelle Gesundheit zu steigern und werben um Vertrauen bei Problemen in Liebesdingen. Neben regionalen Beratungsangeboten sind auch kostenlose bundesweite Notfallnummern und Online Beratungsangebote zu finden.“

Wichtige Infos – MPOX (Affenpocken)

Robert Koch-Institut berichtet in seinem aktuellen Artikel zum Mpox-Ausbruch in Deutschland.Internationaler Mpox-Ausbruch: Einschätzung der Situation in Deutschland

Stand: 11.1.2023

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Mpox identifiziert worden (zur Umbenennung von Affenpocken in Mpox siehe Mitteilung der WHO vom 28.11.2022). Bislang wurden rund 3.700 Fälle an das RKI übermittelt. Nach einem starken Anstieg sind die Fallzahlen ab August 2022 infolge intensiver Public-Health-Bemühungen verschiedener Stellen deutlich zurückgegangen, seit Mitte Oktober 2022 werden nur noch wenige, in manchen Wochen gar keine Fälle gemeldet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert. Fallzahlen nach Meldewoche, Ländern, Kreisen, Altersgruppen und Geschlecht sind tagesaktuell über SurvStat https://survstat.rki.de abrufbar.

Nach derzeitigem Wissen ist für eine Übertragung des Erregers ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Die Übertragungen sind in diesem Ausbruch in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten erfolgt, insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben. Weniger als 1% der Fälle betrafen Frauen, Jugendliche oder Kinder.

Der Mpox-Ausbruch in Deutschland steht im Zusammenhang mit einem Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit, insbesondere in Europa und Amerika, betrifft und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiterhin als „Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite“ (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) deklariert wird. Aktuelle internationale Fallzahlen können dem Dashboard und der Mpox-Ausbruchsseite der WHO entnommen werden. Die meisten Betroffenen erkranken nicht schwer. Nur vereinzelt sind im Ausland Todesfälle berichtet worden.

Infektionen müssen frühzeitig erkannt und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt werden, um Ansteckungen und ein Wiederaufflammen des Ausbruchs in Deutschland zu verhindern. Informationen zu Symptomen, Übertragungswegen und Schutzmöglichkeiten, u.a. auch die Möglichkeit einer Impfung, sind daher essentiell. Ärztinnen und Ärzte sollten Mpox bei Personen mit unklaren pockenähnlichen Hauteffloreszenzen (in Abgrenzung von Windpocken etc.) oder Läsionen in die erweiterten differenzialdiagnostischen Überlegungen mit einbeziehen.

Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI als sehr gering ein. Das RKI beobachtet die Situation weiter sehr genau und passt seine Einschätzung ggf. dem aktuellen Kenntnisstand an.

Unter www.rki.de/mpox stellt das RKI FAQ zu Mpox und verschiedene Empfehlungen und Hinweise u.a. zu Hygienemaßnahmen, Vorgehen bei Großveranstaltungen, Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ein Flyer von RKI und BZgA u.a. mit Hinweisen zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten ist unter www.rki-de/mpox-flyer abrufbar.

Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.

Stand: 11.01.2023

weitere Artikel: Infos zur MPX-Impfung (Affenpocken)

https://www.aidshilfe.de/affenpocken-uebertragung

Infos zur MPX-Impfung (Affenpocken)

Die Impfung gegen MPX in Brandenburg – der aktuelle Stand

Grundsätzlich gilt: Die Impfung reduziert das Risiko für eine Infektion und einen schweren Verlauf erheblich, bietet aber keinen 100-prozentigen Schutz. Für Personen ab 18 Jahren ist in Europa der Pocken-Impfstoff Imvanex auch zur Impfung gegen MPX („Affenpocken“) zugelassen.

weitere Infos: https://www.aidshilfe.de/affenpocken-impfung#das-wichtigste-zur-affenpocken-impfung

Im Land Brandenburg wird der Impfstoff in der Krankenhausapotheke des Klinikums Ernst von Bergmann in Potsdam gelagert und von dort an die Impfstellen transportiert. Zunächst sollen infizierte Personen als auch enge Kontaktpersonen zu infizierten Personen (dies betrifft auch medizinisches Personal) sich beraten lassen, um festzustellen, ob die Indikation für eine Impfung nach den STIKO – Empfehlungen vorliegt.

Impfungen gegen Affenpocken werden im Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Potsdam und in der HIV-Schwerpunktpraxis in Blankenfelde/Mahlow durchgeführt:

  • Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Potsdam
    Fachbereich – Infektionsschutz
    E-Mail: infektionsschutz@rathaus.potsdam.de
    (Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung ist nur per mail-Anfrage möglich)
  • Medizinische Einrichtung GmbH Blankenfelde/Mahlow (MEG)
    Frau Dr. med. Ines Liebold (Fachärztin für Innere Medizin)
    Karl-Liebknecht-Straße 19 b – e
    15827 Blankenfelde-Mahlow
    E-Mail: arztpraxis@meg-info.de

Die wichtigsten Infos zu MPX („Affenpocken“)

  • Bezüglich MPX („Affenpocken“) gibt es Grund zur Aufmerksamkeit: Die Virusinfektion verbreitet sich derzeit vor allem in sexuellen Netzwerken von Männern, die Sex mit Männern haben.
  • Die Krankheit heilt zwar in der Regel von alleine ab, kann aber äußerst schmerzhaft sein.
  • Symptome beginnen meist innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach der Ansteckung (Inkubationszeit).
  • Typisch sind teils sehr schmerzhafte Hautveränderungen – vom Ausschlag/Fleck über Knötchen und Bläschen bis zu Pusteln, Wunden und Schorf.
  • Die Hautveränderungen beginnen oft im Gesicht, in der Genital- oder Analregion.
  • Die „Pocken“ heilen in der Regel nach zwei bis vier Wochen von selbst ab, können allerdings Narben hinterlassen.
  • Oft werden diese Hautveränderungen durch allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- oder Rückenschmerzen oder geschwollene Lymphknoten eingeleitet oder begleitet.
  • Hauptübertragungsweg ist enger, längerer Haut-zu-Haut-Kontakt, zum Beispiel beim Kuscheln oder Sex – vor allem Kontakt mit den Hautveränderungen oder Schorf.
  • Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit in den Bläschen und aus den Wunden, die nach dem Aufplatzen der Bläschen entstehen, sowie der Schorf, der sich darüber bildet.
  • Das Virus ist auch durch Gegenstände übertragbar, die beim Sex benutzt werden (z. B. Sexspielzeug), oder durch Kontakt mit kontaminierten Textilien (zum Beispiel Kleidung, Bettwäsche, Handtücher).
  • Bei besonders schmerzhaften Verläufen kann eine Schmerzbehandlung im Krankenhaus erforderlich werden. Wichtig ist auch, bakterielle Superinfektionen der Wunden zu verhindern.
  • Für Menschen mit schweren Verläufen ist seit Januar 2022 eine Therapie mit Tecovirimat zugelassen.

Quelle: https://www.aidshilfe.de/affenpocken

weitere Informationen Robert Koch Institut: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Affenpocken.html

s.a.m health – jetzt auch in Brandenburg

Zu Hause unkompliziert testen – jetzt auch in Brandenburg möglich!

Unser Ziel ist es, die Verbreitung von STI und HIV in Deutschland durch regelmäßiges Testen einzudämmen. Denn die meisten STI sind gut behandelbar und eine frühe Diagnose schützt vor Spätfolgen oder schweren Krankheitsverläufen und vor unentdeckten Infektionen.

Mitte Mai 2022 startete das Projekt „s.a.m health“ der AIDS-Hilfe Potsdam. Dieses Angebot ermöglicht es, die Tests auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhoe nach Hause geschickt zu bekommen. Nachdem das Testpaket erhalten wurde, werden die Proben selbstständig nach Anleitung entnommen, in einen vorfrankierten Rückumschlag gepackt und gehen dann mit der Post in Richtung Labor. Die Ergebnisse werden in kurzer Zeit per SMS oder per Telefon mitgeteilt.

Um am Testverfahren teilzunehmen meldet sich die Person online unter http://www.samhealth.de an. Danach wird ein telefonische Erstberatung durchgeführt, wo die Informationen zum Ablauf des ganzen Testprozesses mitgeteilt werden. Diese Erstberatung wird von medizinisch geschulten Mitarbeiter*innen der AIDS-Hilfe Potsdam durchgeführt. Das erste Testpaket kostet einmalig 75€ (inkl. Versand und Umsatzsteuer) und für jedes weitere Paket dann jeweils 59€ (inkl. Versand und Umsatzsteuer) (Stand: 2022).

Die Idee vom Projekt ist, das Testen für alle Menschen zugänglich zu machen. Deswegen gibt es seit Mai 2022 durch die Förderung von ViiV Healthcare die Möglichkeit, dass die Nutzer*innen, die bestimmte Kriterien für eine Ermäßigung erfüllen, unser Angebot aus einem neu eingerichteten Sozialfonds für nur 10 € annehmen können.

Das Projekt wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg und die Deutsche AIDS-Stiftung gefördert.

Brandenburger Jeans Box Aktion – 2022/23

Das erfolgreiche Präventionsprojekt – die Brandenburger Jeans Box – wird auch in diesem Jahr an fast 13.000 Schüler*innen verteilt.



In den Brandenburger Gesundheitsämtern wird jedes Jahr zum Schulstart eine Untersuchung zur Feststellung der Berufstauglichkeit durchgeführt. Diese Untersuchung wird genutzt, um die Jeans Box an Schüler*innen der Klassenstufe 10 zu übergeben.

Die Jeans Falt-Box in Postkartengröße ist gefüllt mit Infobroschüren und nicht unwichtig – einer Kondompostkarte mit einem Kondom.
Inhaltlich geht es in dem Infopaket, um Themen die junge Menschen bewegen. Infos zu: Schwangerschaft, Safer Sex, Anlaufstellen für Beratung, Testung und Information zu den Fragen, die in der Sexualität eine Rolle spielen.
Die jungen Menschen sollen wissen, wo in ihrem Landkreis bzw. kreisfreien Stadt die Anlaufstellen dafür sind. Ebenfalls werden wichtige kostenlos bundesweite Telefon- und Onlineangebote wie zum Beispiel, dem Jugendhilfetelefon, bekannt gemacht. Das Paket schürt so das Interesse der jugendlichen Adressaten für wichtige Themen  und liefert gleichzeitig die wichtigen Beratungsstellen dafür.

Die „Jeans-Box“ ist ein Präventionsprojekt der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids und Kooperationspartnerin Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB).

aktualisierte Broschüre: Deine Rechte im Gesundheitswesen Informationen für Menschen mit HIV

Deine Rechte im Gesundheitswesen

Informationen für Menschen mit HIV

Menschen mit HIV erleben immer wieder Diskriminierung, auch und vor allem im Gesundheitswesen, etwa

  • Termine nur am Ende des Tages (weil man angeblich im Anschluss sämtliche Gerätschaften oder sogar das Behandlungszimmer besonders reinigen müsse),
  • Verstöße gegen den Datenschutz (z.B., indem am Krankenbett oder auf der Patientenakte ein farbiger Punkt oder gar die Aufschrift „HIV“ angebracht wird),
  • Verweigerung oder Abbruch einer Behandlung, wenn die HIV-Infektion bekannt wird.

Wer so etwas erlebt, vielleicht sogar mehrmals, kann sich ausgeliefert fühlen. Gegen Diskriminierung kann man sich aber wehren – und dadurch schützt man oft andere vor ähnlichen Erfahrungen.

Die Broschüre zeigt deshalb mit Fallbeispielen, welche Rechte Menschen mit HIV im Gesundheitswesen haben und was sie tun können, wenn diese Rechte verletzt werden. Außerdem nennt sie Anlauf- und Beratungsstellen, Beschwerdestellen und weiterführende Literatur.

  1. Auflage, 2022

Bestellservice der Deutschen Aidshilfe: https://www.aidshilfe.de/shop/rechte-gesundheitswesen

Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-PEP aktualisiert

Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-PEP aktualisiert

13.05.2022

Nach einem Kontakt mit HIV kann eine medikamentöse Prophylaxe (HIV-Post-Expositions-Prophylaxe, kurz HIV-PEP) eine HIV-Infektion meistens verhindern. Die Deutsche und die Österreichische AIDS-Gesellschaft haben ihre Leitlinie zur HIV-PEP nun aktualisiert.

Bei der Frage, wann eine HIV-PEP empfohlen, angeboten oder nicht angeboten werden soll, hat sich nur wenig geändert. Neu sind Empfehlungen für die Medikamente sowie zum Vorgehen bei tiefen Bissverletzungen, blutenden Schnittverletzungen mehrerer Beteiligter und bei sexualisierter Gewalt.

HIV-PEP: empfehlen, anbieten, nicht anbieten?

Entscheidend dafür, ob eine PEP empfohlen, angeboten oder nicht angeboten werden soll, ist die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung. Sie steigt mit der übertragenen Virenmenge und hängt auch vom Ort (intakte Haut, verletzte Haut, Schleimhaut), der Art und der Dauer des Kontakts mit HIV ab.

Unter der Behandlung mit HIV-Medikamenten ist die Zahl der HIV-Kopien im Blut und anderen Körperflüssigkeiten so gering, dass eine HIV-PEP in der Regel nicht angezeigt ist.

Zu HIV-Infektionen kann es kommen, wenn größere Mengen HIV-haltiger Körperflüssigkeiten von Menschen mit HIV übertragen werden, die keine HIV-Medikamente nehmen oder bei denen die Medikamente die Virenvermehrung nicht vollständig unterdrückt wird. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret und der Flüssigkeitsfilm auf Darmschleimhaut.

HIV-PEP: Arbeitswelt, Sex, Drogenkonsum

  • Im beruflichen Zusammenhang wird eine HIV-PEP dann empfohlen, wenn zum Beispiel bei einer Stichverletzung durch die Haut (perkutan) mit einer Injektionsnadel oder einer anderen Hohlraumnadel oder bei einer Schnittverletzung mit einem Skalpell oder Messer eine größere Menge einer (wahrscheinlich) HIV-haltigen Körperflüssigkeit in den Körper gelangt.
  • Um eine HIV-Infektion auf sexuellem Weg zu stoppen, wird eine PEP bei ungeschütztem eindringendem oder aufnehmendem Anal- oder Vaginalverkehr empfohlen, wenn der*die Sexualpartner*in mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine nicht oder nicht ausreichend behandelte HIV-Infektion hat.
  • Im Kontext des intravenösen Drogengebrauchs wird zu einer HIV-PEP geraten, wenn ein Injektionsbesteck geteilt wurde, das Blut mit einer infektionsrelevanten HIV-Menge enthält. Gebrauchte Spritzen, die etwa in Parks gefunden werden, stellen dagegen laut Leitlinie kein HIV-Infektionsrisiko dar, sodass keine PEP erfolgen soll.

Neu: Empfehlungen zur HIV-PEP nach sexualisierter Gewalt

In die Leitlinie neu aufgenommen wurden die Aspekte sexualisierte Gewalt und Biss- und Schnittverletzungen:

Opfern sexualisierter Gewalt soll eine PEP angeboten werden, wenn es zu Anal- oder Vaginalverkehr ohne Schutz gekommen ist; explizit genannt werden der Schutz durch Kondome/Femidome oder eine HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe, hinzu kommt der Schutz durch eine HIV-Therapie.

Eine PEP nach Oralverkehr soll hingegen nicht erfolgen, da das HIV-Risiko minimal ist.

Ebenfalls neu: Empfehlungen zur HIV-PEP nach Biss- und Schnittverletzungen

Auch bei tiefen blutigen Bissverletzungen soll eine PEP empfohlen werden, wenn sie durch eine nicht oder nicht ausreichend antiretroviral behandelte HIV-positive Person verursacht wurde, die zum Zeitpunkt des Bisses selbst blutende Verletzungen im Mund aufweist. Als Beispiel wird ein Zungenbiss durch einen epileptischen Anfall genannt.

Bei seriellen Schnittverletzungen, das heißt, wenn mehrere Personen blutende Verletzungen durch dasselbe Instrument erleiden, soll eine HIV-PEP angeboten werden.

Deutsch-Österreichische Leitlinie zur medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach HIV-Exposition (Version 2022)

Beratung des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ auf Ukrainisch!Телефон довіри „Насильство щодо жінок“ – Beratung auf Ukrainisch!

Beratung des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ auf Ukrainisch!

Seit dem 01. Mai 2022 ist die Beratung beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ auch auf Ukrainisch möglich

Телефон довіри „Насильство щодо жінок“ – Beratung auf Ukrainisch!

(Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“)

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ sein Sprachangebot erweitert. Gewaltbetroffene Frauen finden ab sofort auch in ukrainischer Sprache Unterstützung. Auf Wunsch einer Anruferin schalten die Beraterinnen innerhalb einer Minute eine Dolmetscherin in der benötigten Sprache zum Gespräch hinzu. Die kostenfreie, anonyme und vertrauliche Beratung unter der 08000 116 016 ist damit jetzt in 18 Fremdsprachen möglich.
https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/beratung.html

 

Vergewaltigt – was nun? – Fünfte Brandenburger Klinik bietet vertrauliche Spurensicherung

„Ich brauche dringend ein Gespräch mit einer Gynäkolgin/einem Urologen“ – mit diesem Schlüsselsatz bei der Aufnahme gibt es sofort und vertraulich zusätzliche Hilfe an nunmehr fünf Kliniken in Brandenburg.


Mit der Soforthilfe haben Opfer sexueller Gewalt – unabhängig von einer Anzeige – die Möglichkeit, neben der medizinischen Versorgung vertraulich von einer Ärztin oder einem Arzt Tatspuren sofort sichern zu lassen. Wenn das Opfer sich erst spät für eine Anzeige entscheidet, kann die Polizei auf das Beweismaterial zurückgreifen.
Die vertrauliche Spurensicherung wird in fünf Brandenburger Kliniken angeboten:
Klinikum Frankfurt (Oder)
Ruppiner Kliniken Kliniken Neuruppin
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam
Klinikum Brandenburg an der Havel.

Das Programm „Vergewaltigt – was nun? Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung“ gibt es seit 2014 im Land Brandenburg, es richtet sich an Frauen, Männer und Kinder aller Altersgruppen. Wenn ein Opfer in einer der fünf Kliniken kommt, kann es unter anderem mit dem Satz „Ich brauche dringend eine Gespräch mit einer Gynäkologin/ einem Urologen“ diskret darauf aufmerksam machen, dass eine sexuelle Gewalttat bzw. eine Vergewaltigung stattgefunden hat. In diesem Fall wird es unverzglich zu der entsprechenden Station weitergeleitet. Dort wird in ruhiger Atmosphäre das weitere Vorgehen mit der Ärztin oder dem Arzt beraten. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu Opferunterstüzungseinrichtungen vermittelt, die Betroffene nachsorgend beraten.

Informationen zur medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung gibt es bei allen Opferberatungsstellen der Opferhilfe des Landes Brandenburg:
http://www.opferhilfe-brandenburg.de

und auf der Internetseite:
http://www.hilfe-nach-vergewaltigung-brandenburg.de

Download für Infoflyer in mehreren Sprachen:
https://www.hilfe-nach-vergewaltigung-brandenburg.de/download-infomaterial/

Neue Broschüre: Infos in Leichter Sprache

Die Deutsche Aidshilfe hat eine neue Broschüre herausgegeben.

Infos in Leichter Sprache zu HIV und Aids, Geschlechts-Krankheiten, Hepatitis
Mit diesem Heft möchte die Deutsche Aidshilfe in Leichter Sprache über HIV und Aids aufklären.

Dort wird z.B. erklärt:

  • Was ist HIV?
  • Was ist Aids?
  • Wie kann ich mich schützen?
  • Wo bekomme ich Hilfe?
  • Und vieles mehr.

Ebenfalls sind darin Infos zu Geschlechts-Krankheiten zu finden.

Die Krankheiten werden beim Sex übertragen.

Bestellt werden kann diese Broschüre:

https://www.aidshilfe.de/shop/infos-leichter-sprache-hiv-aids-geschlechts-krankheiten-hepatitis

Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern bei der Blutspende

Blutspende-Ausschluss: Problem der Diskriminierung nicht gelöst

Deutsche Aidshilfe: Die neue Regelung zum Ausschluss von Männern, die Sex mit Männern haben, ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Es ist an der Zeit für ein interdisziplinäres Verfahren mit Beteiligung der betroffenen Gruppen.
In Deutschland wurde im Herbst 2021 die Karenzzeit für Männer, die Sex mit Männern haben, von 12 auf 4 Monate verkürzt, für dauerhaft monogam lebende Paare gilt keine „Wartezeit“. Trans* Personen werden in der Regelung gesondert erwähnt.

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat heute eine überarbeitete Fassung der Richtlinie Hämotherapie veröffentlicht, die den Ausschluss von Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko von der Blutspende regeln soll. Sie reagiert damit auf jahrelange Kritik, dass der weitgehende Ausschluss von Männern, die Sex mit Männern haben, diskriminierend sei.
Die neue Regelung ist bei der Bundesärztekammer nachzulesen.

In Zukunft sollen auch schwule und bisexuelle Männer spenden dürfen, wenn sie in einer dauerhaften monogamen Beziehung leben. Sexuelle Kontakte zwischen Männern außerhalb solcher Beziehungen führen fortan zu einem Ausschluss für vier Monate, statt wie bisher für ein Jahr. Beim Sexualverkehr zwischen Männern und Frauen führen nur „häufig wechselnde Partner/Partnerinnen“ zum Ausschluss.

Die Deutsche Aidshilfe kritisiert die deutsche Blutspenderichtlinie in einer detaillierten Positionsbeschreibung.
Positionsbeschreibung der Deutschen Aidshilfe.

Dazu sagt Björn Beck vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe:

„Wir begrüßen, dass statt Gruppenzugehörigkeiten in Zukunft reale HIV-Risiken eine größere Rolle spielen sollen. Leider müssen wir aber feststellen: Die neue Version des Ausschlusses löst das Problem der Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern nicht. Das Kriterium der Monogamie ist zumindest fragwürdig, kann doch jeder Mensch nur über sein eigenes Verhalten sichere Aussagen machen. Die gesonderte Nennung von trans Personen ist schlicht stigmatisierend. Die Ausschlussfrist von vier Monaten ist nicht nachvollziehbar. “

Diskriminierende Sprache

Ein zugrunde liegendes Papier der BÄK und anderer Organisationen verwendet zudem diskriminierende Begriffe wie „sexuelles Risikoverhalten“ oder „Risikogruppe“. Es gendert nur zweigeschlechtlich, sodass Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau begreifen schlicht ausgeblendet werden.

Entwicklungen zur Blutspende in anderen europäischen Ländern aus?

In Frankreich sollen sexuell aktive schwule und bisexuelle Männer künftig ohne Karenzzeit Blut spenden dürfen.

Derzeit sind sie nur zugelassen, wenn sie in den zurückliegenden vier Monaten keinen gleichgeschlechtlichen Sex hatten. Diese Einschränkung soll zum 16. März 2022 aufgehoben werden.

In Griechenland wurde am 10. Januar 2022 das generelle Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aufgehoben. Bislang wurde dort allen Männern, die seit dem Jahr 1977 mindestens einmal Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann hatten, die Blutspende verweigert.

In Litauen sollen ab Mai 2022 MSM ohne viermonatige Karenzzeit Blut spenden dürfen. Der Blutspendebogen soll künftig keine Fragen zur sexuellen Orientierung enthalten, stattdessen werde eine „neutrale Frage“ zu riskantem Sexualverhalten aufgenommen, heißt es auf der Seite des Litauischen Nationalfersehens und -Radios LRT.

England: England hat im September 2021 gezeigt, dass es auch anders geht: Ein interdisziplinäres Steering-Komitee hat eine innovative Regelung erarbeitet, die ohne die Zuschreibung von Risiken an bestimmte Gruppen auskommt.

Sabine Frank

Weihnachten 2021

Die Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids bedankt sich bei Ihnen für Ihren Einsatz, Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr. Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir ein erfülltes Weihnachtsfest und ruhige Feiertage.

Wir wünschen Ihnen für das neue Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen.

Ab 3. Januar 2022 sind wir wieder für Sie da!

Geschäftsstelle der Initiative Brandenburg-Gemeinsam gegen Aids
Sabine Frank

HIV im Arbeitsleben: E-Learning gegen Vorurteile

#positivarbeiten:Deutsche Aidshilfe und Relias Learning GmbH veröffentlichen zum Welt-Aids-Tag kostenloses Fortbildungstool für eine diskriminierungsfreie und entspannte Zusammenarbeit.

Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung leben und arbeiten wie andere Menschen auch. Sie erleben jedoch häufig noch Diskriminierung, Vorurteile oder unnötige Berührungsängste – auch im Arbeitsleben. Um das zu ändern, wurde #positivarbeiten ins Leben gerufen, die Arbeitgeber*innen-Deklaration der Deutschen Aidshilfe gegen Diskriminierung – für Respekt und Selbstverständlichkeit. In Deutschland haben bereits über 145 Unternehmen, Verbände, Städte, Ministerien und Betriebe unterzeichnet.

Lebendiges Wissen

Auch die Relias Learning GmbH ist seit 2020 dabei. Zusammen mit der Deutschen Aidshilfe hat der Online-Bildungsanbieter für das Gesundheitswesen jetzt seine Expertise genutzt und den etwa 60-minütigen E-Learning-Kurs „Leben und Arbeiten mit HIV“ entwickelt, der individuell und kostenlos absolviert werden kann. Der Kurs frischt Grundlagenwissen zum Thema HIV auf, baut Mythen, Ängste und Vorurteile ab und vermittelt, wie die ganz selbstverständliche Zusammenarbeit mit HIV-positiven Kolleg*innen gelingt. Fallbeispiele, Videosequenzen und Antworten von HIV-positiven Menschen auf häufig gestellte Fragen lassen das Thema lebendig werden.

Gelebte Diversität

„Für Relias sind Diversität und Inklusion ein Herzensanliegen und gelebte Realität. Auch in unseren E-Learning-Kursen bilden wir die Vielfalt der Gesellschaft ab. Deshalb haben wir gerne die Erklärung #positivarbeiten unterzeichnet – und der Deutschen Aidshilfe angeboten, dieses Anliegen mit dem zu unterstützen, was wir am besten können: mit einem E-Learning-Modul“, erklärt Geschäftsführer Stefan Herm.

„Die Deutsche Aidshilfe begrüßt dieses Engagement von Relias sehr“, erklärt Winfried Holz vom DAH-Vorstand. „Selbstverständlich positiv leben und arbeiten – das lässt sich nur mit dem Engagement vieler in der Arbeitswelt und unter Einbeziehung von Menschen mit HIV selbst erreichen. So geht #positivarbeiten: Auf Worte folgen Taten für ein diskriminierungsfreies Miteinander. Dabei bringen die Unterzeichnenden ihre ureigenen Fähigkeiten und Qualitäten ein. Das ist großartig und wir hoffen, dass sich viele daran ein Vorbild nehmen!“

Der E-Learning-Kurs „Leben und Arbeiten mit HIV“ steht auf der Relias-Webseite kostenlos und ohne Registrierung zur Verfügung. Notwendig sind nur ein Internetzugang und ein Browser.

Zum E-Learning Kurs: http://preview.relias.com/library/demo/de/rel-de-0-50520/story.html.

#positivarbeiten: www.positiv-arbeiten.de

Relias Learning: https://www.relias.de/

Deutsche Aidshilfe: www.aidshilfe.de

Pressekontakt:

Deutsche Aidshilfe
Holger Wicht – Pressesprecher
Tel. (030) 69 00 87 – 16
presse@dah.aidshilfe.de
www.aidshilfe.de

Junge Menschen besonders von Chlamydien betroffen

BZgA informiert mit Social-Media-Kampagne

Chlamydien zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI).
Aktuelle Daten der GeSiD-Studie zu Gesundheit und Sexualität in Deutschland belegen, dass jedoch lediglich ein Fünftel der Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren Chlamydien kennt. Vor allem junge Menschen sind stark von diesen bakteriellen Infektionen betroffen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) macht mit ihrer Initiative LIEBESLEBEN daher ab sofort verstärkt in sozialen Netzwerken auf Chlamydien aufmerksam: Unter dem Hashtag #WissenWasRumgeht sind junge Leute aufgerufen, sich zu dem Thema auf www.liebesleben.de zu informieren.

Die Kommunikation in der ärztlichen Praxis unterstützt die neue Informationskampagne mit Factsheets für Ärztinnen und Ärzte, Flyern für Patientinnen und Patienten und Wartezimmerplakaten für die direkte Ansprache junger Frauen und Männer. Zudem verstärken reichweitenstarke Influencerinnen und Influencer im Netz und in den sozialen Medien die Aufmerksamkeit für das Thema Chlamydien.

Chlamydien verursachen häufig keine Symptome

Chlamydien-Infektionen lösen häufig keine Beschwerden aus. Symptome wie Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex sowie Zwischenblutungen können auftreten – meist ein bis drei Wochen nach der Ansteckung – sie müssen es aber nicht. Auch können sich Beschwerden von selbst bessern oder sogar ganz verschwinden. Dennoch kann eine Chlamydien-Infektion noch immer im Körper sein und sich weiter ausbreiten. Wer Anzeichen bei sich bemerkt oder vermutet, sich mit Chlamydien angesteckt zu haben, sollte so schnell wie möglich zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Unbehandelt kann eine Chlamydien-Infektion Entzündungen der Geschlechtsorgane auslösen, die mit der Zeit bei Frauen und Männern zu Unfruchtbarkeit führen können. Wird eine Infektion mit Chlamydien frühzeitig erkannt, ist sie in der Regel mit Antibiotika schnell und vollständig heilbar.

Kondome können vor Chlamydien schützen

Chlamydien werden weitergegeben, wenn infizierte Schleimhaut mit nicht infizierter Schleimhaut in Berührung kommt. Schmierinfektionen sind auch möglich. Übertragungswege sind daher vor allem ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralsex sowie die gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom. Einen vollständigen Schutz vor einer Infektion mit Chlamydien gibt es nicht, doch die Verwendung von Kondomen kann das Risiko einer Ansteckung stark senken.

Weiterführende Informationen zu Chlamydien und zur Chlamydien-Kampagne bietet die BZgA unter:
www.liebesleben.de/wissenwasrumgeht

ob in der Schule oder in den medizinischen Versorgungsstrukturen wie der ärztlichen Praxis.

Website www.liebesleben.de

Instagram www.instagram.com/liebesleben_de/

Facebook www.facebook.com/liebesleben.de

Twitter https://twitter.com/LIEBESLEBEN_DE

YouTube www.youtube.com/c/LIEBESLEBEN

Kampagnenstart: „Leben mit HIV. Anders als du denkst.“

Menschen mit HIV können bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Sie haben dementsprechend auch die gleichen Alltagsprobleme.

Mit dieser Botschaft startet heute die Gemeinschaftskampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst.“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) und der Deutschen Aidshilfe (DAH). Anlass ist der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Die Kampagne soll der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen entgegenwirken.

Pressemitteilung vom 04.11.2021 lesen

Weitere Informationen zur Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst.“

Die Auftaktveranstaltung zum Welt-Aids-Tag in Brandenburg:
Am Mittwoch, den 17.11.2021 findet der 20. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“ statt.

Leben mit HIV heute: Vorurteile schaden mehr als die Infektion

Deutsche Aidshilfe und Institut für Demokratie präsentieren Ergebnisse des Forschungsprojektes „positive stimmen 2.0“. Fazit: gutes Leben mit HIV ist medizinisch möglich – der gesellschaftliche Umgang hinkt hinterher.
Auf die Ergebnisse aufbauend sind Handlungsempfehlungen und Forderungen partizipativ entwickelt worden, die dazu beitragen sollen, HIV-bezogene Diskriminierung abzubauen und die Entstigmatisierung von HIV voranzutreiben.
Sie sind in der Broschüre „positive stimmen 2.0 – Mit HIV leben, Diskriminierung abbauen. Einblicke und Ergebnisse aus einem partizipativen Forschungsprojekt zum Leben mit HIV in Deutschland“
zu lesen.

Weitere Informationen und Download der Broschüre: www.positive-stimmen.de/ergebnisse

Alternativ können Sie die Broschüre als Printversion (kostenlos) bestellen

PEP-Notfalldepot an Brandenburger Kliniken

HIV – PEP Notfalldepot in Brandenburger Kliniken

Postexpositionsprophylaxe (PEP) gegen HIV-Infektionen wurde auf dem Workshop HIV-Postexpositionsprophylaxe im September 1999 in Hamburg definiert „als die Behandlung von einer Person, die mit einer anderen tatsächlich (oder möglicherweise) mit HIV infizierten Person/Sache derart in Kontakt getreten ist, dass eine Infektion mit HIV zumindest potenziell möglich ist“.
Um im Sinne dieser Postexpositionsprophylaxe rasch, d. h. innerhalb von etwa zwei Stunden nach möglicher Exposition, handeln zu können, hat das Gesundheitsministerium im Auftrag der „Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids“ eine aktualisierte Übersicht für Brandenburg erstellt, aus der hervorgeht, welche Krankenhäuser / Kliniken und weitere Standorte dieses Angebot vorhalten.

YEET! Brandenburger „Jeans Box“ bereits im vierten Jahr!

AIDS-Hilfe Potsdam und IKK BB setzen gemeinsame Aktion für Zehntklässler fort!

Die Corona Pandemie konnte uns nicht daran hindern, die neue Jeans Box Aktion, zu planen und umzusetzen.

Die günstige epidemiologische Lage lies uns frohen Mutes im Frühjahr 2021, die neue Jeans Box Aktion vorbereiten. Die Brandenburger Schüler_innen durften langsam wieder in die Schulen. Damit standen für uns die Chancen gut, die Boxen mit wichtigen Informationen zur sexuellen Gesundheit, den Schüler_innen zu übergeben. Die 18 Gesundheitsämter des Landes Brandenburg beteiligten sich an den Vorbereitungen. Durch die Rückmeldungen aus den Ämtern mussten wir erfahren, dass die Aktion im letzten Jahr nur teilweise umgesetzt werden konnte. Denn die Aussetzung des Präsenzunterrichtes im Herbst 2020 führte dazu, dass in einigen Landkreisen keine bzw. nicht alle Boxen verteilt werden konnten. Zu sehr waren die Mitarbeitenden mit den Aufgaben rund um die Erfassung von Corona Infektionen beschäftigt.

Die AIDS-Hilfe Potsdam e.V. als geschäftsführende Stelle der Initiative Brandenburg– Gemeinsam gegen Aids und ihr  Kooperationspartner, die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB), haben trotz der aktuellen Corona Pandemie ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt. Pünktlich zum Schulstart 2021/22 ging das flotte Aufklärungspaket an alle 18 Gesundheitsämter des Landes Brandenburg. Wir freuen uns sehr, dass 2021 rund 13.000 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 im neuen Schuljahr die Jeans Box erhalten.

Gemeinsame Pressemitteilung vom 31.08.2021: 31.08.21 GPM Jeans Box_AIDS-Hilfe Potsdam_IKKBB

Der Podcast – Selbstverständlich positiv – die Kampagne für und von Menschen mit HIV

Vor einiger Zeit machten wir auf eine neue Kampagne der Deutschen Aidshilfe aufmerksam.

Selbstverständlich positiv – die Kampagne für und von Menschen mit HIV

Die Kampagne soll motovieren sich gegenseitig zu stärken und helfen, freier und offener mit HIV umzugehen.

Es liegt besonders auf der Hand von Menschen mit HIV, gesellschaftliche Bilder von HIV zu prägen. Die Kampagne soll dabei helfen das kräftezehrende Versteckspiel vieler Menschen mit HIV zu beenden. Dafür werden Geschichten hörbar und die Menschen dahinter sichtbar gemacht. Die Kampagne ermutigt gemeinsam Veränderung zu schaffen und gesellschaftlich zu bewegen.

Zentrales Element der Kampagne ist ein Podcast. Alle 14 Tage donnerstags erscheint eine neue Folge, in der die Moderator_innen mit verschiedenen Menschen, meist mit aber manchmal auch ohne HIV, über das selbstverständliche Leben mit HIV diskutieren.

Die Gäste erzählen welche Herausforderungen sie meistern mussten und welche Vorteile sie sehen, aber auch wer sie unterstützt hat oder wen sie auf dem Weg zum selbstverständlichen Leben mit HIV verloren haben.

Zu finden ist der Podcast auf Spotify oder Google Podcasts und auf der Webseite:

www.selbstverständlichpositiv.de.

21. Juli: Erinnerungen zum Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen

Infos zum Gedenktag

Der erste Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen wurde 1998 begangen. Seitdem hat sich der 21. Juli zum größten Gedenk- und Aktionstag im Themenfeld „illegale Substanzen“ entwickelt.  Vielfältige Veranstaltungen sind in vielen Städten und unter Beteiligung von mehr als 150 Einrichtungen sind ein Zeichen dafür, dass das Angebot des gemeinsamen Gedenkens, der Trauer und der Aktion eine besondere Bedeutung hat. 

Start zum 1. Juli 2021: Bundesmodellprojekt „NALtrain“ startet: Leben retten mit Naloxon

Deutsche Aidshilfe, Institut für Suchtforschung und Akzept wollen das Notfallmedikament bekannter machen und verbreiten, um Drogentodesfälle durch Überdosierungen zu reduzieren.

Über 600 Menschen sind 2020 infolge des Konsums von Heroin und anderen Opioiden gestorben – unter einer Drogenpolitik, die weiterhin auch auf die Kriminalisierung von Konsumierenden setzt. Viele dieser Todesfälle aber hätten durch ein Naloxon-Nasenspray vermieden werden können. Das einfach anwendbare Medikament Naloxon kann innerhalb weniger Minuten die atemlähmende Wirkung von Opioiden wie Heroin, Fentanyl oder Methadon aufheben und damit Leben retten.

Doch bislang kommt das Notfallmedikament viel zu wenig zum Einsatz. 2019 wurde das verschreibungspflichtige Nasenspray nur 370 Mal per Kassenrezept (und 570 Mal per Privatrezept, meist über Projekte) an Drogengebraucher*innen ausgegeben – bei geschätzten 165.000 Opioidkonsument*innen in Deutschland. Mitarbeiter*innen von Aids- und Drogenhilfen werden geschult, das Wissen zum Notfallmedikament Naloxon weiterzugeben

Dabei sei mit der Einführung des Nasensprays 2018 eine Grundlage geschaffen worden, das lebensrettende Medikament verstärkt auch durch geschulte Laien wie zum Beispiel Betroffene, Eltern und Angehörige sowie durch Mitarbeiter*innen der Drogen- und Aidshilfen einzusetzen, bis Rettungskräfte vor Ort sind, so Professor Heino Stöver. Er ist der Gesamtleiter des gemeinsam von seinem Institut für Suchtforschung Frankfurt mit Akzept e.V. und der Deutschen Aidshilfe entwickelten Bundesmodellprojekts „NALtrain“, das zum 1. Juli 2021 startet.

Im Rahmen von NALtrain sollen zunächst in 40 Städten Mitarbeiter*innen in Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe durch halbtägige Schulungen zu Trainer*innen ausgebildet werden, die ihr Wissen dann in Kurzinterventionen an Drogengebraucher*innen und Substituierte weitergeben. Verbindliche Kontakte mit Ärzt*innen sollen mehr Verschreibungen des Naloxon-Nasensprays ermöglichen

Außerdem werden in den teilnehmenden Städten verbindliche Kontakte zu Ärzt*innen aufgebaut, damit alle geschulten Drogengebraucher*innen und Substituierten auch ein Rezept erhalten, das sie in der Apotheke einlösen können.

Im Rahmen einer Begleitevaluation werden Daten zur Anzahl der ausgebildeten Personen sowie zur Zahl der Rezepte erfasst. Zudem soll ein Rückmeldesystem nach erfolgter Anwendung des Nasensprays installiert werden.

Ziel des Projektteams ist es, dass nach Abschluss des auf drei Jahre angelegten Programms viele tausend Drogengebraucher*innen und Substituierte das Naloxon-Nasenspray mit sich führen und im Notfall anwenden können. Zudem soll das Thema „Drogennotfall“ ein fester Baustein in der Arbeit und Ausbildung aller in den Drogen- und Aidshilfen tätigen Mitarbeiter*innen werden.

Bereits im Mai ist mit https://www.naloxontraining.de/ eine Naloxon-Notfall-App und ein digitales Schulungsprogramm zum Einsatz des lebensrettenden Medikaments an den Start gegangen.

Aidshilfe startet Kampagne – Ganz selbstverständlich HIV-positiv

Ganz selbstverständlich HIV-positiv – Aidshilfe startet Kampagne für offenen und entspannten Umgang

Ein Podcast und vielfältige Veranstaltungen zum Leben mit HIV sollen dazu beitragen, dass HIV bald im Alltag keine Rolle mehr spielt.

„Selbstverständlich positiv“ – Unter diesem Titel startet die Deutsche Aidshilfe (DAH) am Donnerstag, den 29. April 2021 eine Kampagne von und für Menschen mit HIV. Sie soll zu einem offenen und selbstbewussten Leben mit HIV ermutigen und damit zugleich Diskriminierung entgegenwirken.

„Menschen mit HIV können heute in den meisten Fällen leben wie alle anderen – und haben ein Recht darauf, auch genau so behandelt zu werden. Viele sprechen aber noch nicht über ihre HIV-Infektionen, denn sie müssen immer noch mit Diskriminierung rechnen, und HIV wird oft zum Problem gemacht, wo es keine Rolle spielen müsste. Unser Ziel ist ein entspannter, offener Umgang mit dem Thema HIV in allen Lebensbereichen“, sagt DAH-Vorstand Björn Beck, der selber HIV-positiv ist.

Fakt ist: Im Alltag ist die HIV-Infektion in den allermeisten Situationen völlig irrelevant. Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie sorgen heute HIV-Medikamente dafür, dass Menschen mit HIV gesund bleiben und mit der Infektion alt werden können, HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar.

Bei der Befragung „positive stimmen“ gaben im letzten Jahr 90 Prozent an, dass sie gut mit Ihrer HIV-Infektion leben, 52 Prozent berichteten jedoch, durch Vorurteile beeinträchtigt zu sein.

„Selbstverständlich positiv“ startet Donnerstagabend um 19.30 Uhr mit einem Live-Event auf Facebook.
Macher*innen berichten von ihrer Motivation und Intention, außerdem gibt es Interviews und Beiträge zu vielen Themen rund um das Leben mit HIV.

Am Schluss des Live-Streamings geht die erste Folge eines Podcasts online, der das Herzstück der Kampagne bildet: Alle 14 Tage erzählen Gäste, was ihnen geholfen hat, offen positiv zu leben – oder was sie dafür noch brauchen. Gast der ersten Folge ist die Drag Queen Barbie Breakout, bekannt aus der Reality-Show „The Diva in me“ und durch ihr oft aufsehenerregendes Engagement gegen Diskriminierung.

Weitere Bestandteile der Kampagne sind Social-Media-Aktionen, Listening-Lounges, Diskussionsveranstaltungen sowie Austauschrunden zu ermutigenden Erfahrungen und Herausforderungen eines offenen Lebens mit HIV.

Menschen mit HIV werden selbst aktiv

„Selbstverständlich positiv“ wurde von HIV-positiven Menschen selbst in einer Themenwerkstatt der Deutschen Aidshilfe entwickelt. Indem sie selbst offen mit ihrer HIV-Infektion umgehen, wollen sie anderen ein Beispiel geben, sie bei einem offenen Umgang damit unterstützen und Angst und Scham abbauen. Mehr öffentliche Präsenz von Menschen mit HIV soll das Bild vom Leben mit HIV verändern und eine neue Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft schaffen.

„Die Kampagne richtet sich in erster Linie an Menschen mit HIV. Wir wollen uns gegenseitig ermutigen, selbstverständlich mit HIV zu leben und uns gegen Diskriminierung zu wehren. Wir setzen dabei auf gegenseitige Hilfe und Ermutigung“, erläutert Heike Gronski, die das Community-Projekt als Referentin für das Leben mit HIV bei der Deutschen Aidshilfe koordiniert.

Christian Hillen, der „selbstverständlich positiv“ mitentwickelt hat, sagt: „Viele von uns haben Schuldzuweisungen und Abwertung verinnerlicht und richten ihr Leben stark daran aus, wie andere reagieren könnten. Davon möchten wir uns alle befreien. Wir nehmen uns die Freiheit, selbstverständlich positiv zu sein. Und wir sind sehr zuversichtlich, dass diese positive Energie ansteckend wirkt.“

Heike Gronski betont: „Jeder Mensch muss und darf natürlich selbst entscheiden, wie offen er mit der eigenen HIV-Infektion umgehen möchte. Für die meisten geht es Schritt für Schritt voran. Wir möchten möglichst viele beim nächsten Schritt unterstützen. Unser Ziel ist, dass niemand mehr darüber nachdenken muss, wer von der Infektion erfahren darf. Wir glauben, dass wir dieses Ziel nur erreichen können, wenn wir uns zeigen und gegenseitig stark machen.“

Mehr Informationen:

Kampagnenwebsite: www.selbstverständlichpositiv.de

Live-Event zum Kampagnenstart am 29.4.2021 um 19:30 Uhr

Archivierte Live-Videos der Deutschen Aidshilfe

Studie: Diskriminierung macht vielen Menschen mit HIV das Leben schwer

VERGEWALTIGT – Was nun?

Hilfe nach Vergewaltigung – Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung

Vergewaltigt - Was nun? Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung

Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren – nicht nur in der Seele der Betroffenen, sondern oftmals auch körperliche Verletzungen. Deshalb sollten Opfer einer Vergewaltigung sich auf jeden Fall medizinisch untersuchen lassen, auch wenn Sie selbst keine Verletzungen bemerken.
Die Entscheidung, ob eine Anzeige bei der Polizei gestellt werden soll, fällt vielen Betroffenen direkt nach der Tat schwer. Viele sind traumatisiert und daher nicht in der Lage, eine Entscheidung für oder gegen eine Anzeige zu treffen. Aus Angst oder Scham bleiben viele Opfer medizinisch unversorgt und nehmen keine Hilfe in Anspruch.
In Brandenburg haben Opfer von Vergewaltigungen die Möglichkeit, in vier Kliniken vertraulich Spuren sichern zu lassen – ohne sofort Anzeige bei der Polizei erstatten zu müssen. So haben sie mehr Zeit, sich diesen Schritt in Ruhe zu überlegen.
Wenn ein Opfer in eine der vier Kliniken kommt und zum Beispiel mit dem Schlüsselsatz „Ich brauche dringend ein Gespräch mit einer Gynäkologin“ bzw. „Ich brauche dringend ein Gespräch mit einem Urologen“ diskret darauf aufmerksam macht, dass eine Vergewaltigung stattgefunden hat, wird es unverzüglich zu der entsprechenden Station weitergeleitet. Dort soll in ruhiger Atmosphäre das weitere Vorgehen mit der Ärztin oder dem Arzt beraten werden. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu Opferunterstützungseinrichtungen vermittelt.
Landesweit sind Gynäkologen über das Angebot informiert und können Frauen entsprechend beraten. Informationen gibt es auch bei allen Opferberatungsstellen der Opferhilfe.

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Neues Kurzvideo: „HIV-positive Patient*innen gut und vertrauensvoll behandeln“

Neues Kurzvideo: „HIV-positive Patient*innen gut und vertrauensvoll behandeln“

Kann ich mich bei HIV-positiven Patient*innen anstecken? Müssen in der Arztpraxis besondere Hygienemaßnahmen beachtet werden? Was ist wichtig für den Umgang mit Menschen mit HIV? Diese und einige andere grundlegende Fragen werden in dem Erklärvideo kurz und verständlich beantwortet.

Der gut zweiminütige Animationsfilm der Deutschen Aidshilfe, der Bundesärztekammer und des Verbands medizinischer Fachberufe richtet sich in erster Linie an medizinisches Fachpersonal in Praxen, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen und kann in Fortbildungsveranstaltungen eingesetzt werden.

Ein wichtiger Punkt ist die Information, dass HIV bei einer erfolgreichen HIV-Behandlung selbst beim Sex ohne Kondom nicht mehr übertragen werden kann.

Das Video informiert außerdem darüber, dass medizinisches Personal durch die Standard Hygienemaßnahmen zuverlässig vor HIV und Hepatitis geschützt ist und sich das Risiko bei einer Stich- oder Schnittverletzung mit einem kontaminierten Instrument durch Sofortmaßnahmen und eine sogenannte Postexpositionsprophylaxe minimieren lässt.

Ebenfalls angesprochen werden der erforderliche vertrauliche Umgang mit medizinischen Dokumenten der nötige offene und respektvolle Umgang, die zu einer bedürfnisgerechten und diskriminierungsfreien Behandlung für alle Patient*innen beitragen.

Ausführliche Broschüre ergänzt das Kurzvideo 

Ausführlich sind die verschiedenen Aspekte in der ergänzenden Broschüre „Informationen zu HIV für die medizinische Praxis“ erläutert. Darin werden zusätzlich Themen wie Diagnostik, Krankheitsverläufe und Formen des HIV-Tests behandelt.

Die Publikation kann bei der Deutschen Aidshilfe kostenfrei bestellt werden.

Broschüre „Informationen zu HIV für die medizinische Praxis“
(Bestellung / Download): https://www.aidshilfe.de/shop/informationen-hiv-fur-medizinische-praxis

Video „HIV-positive Patient*innen gut und vertrauensvoll behandeln“: https://www.youtube.com/watch?v=Ez94HraA3mw

 

Hepatitis B- und C-Sreening wird Teil des Gesundheits-Check ups

Hepatitis-B- und -C-Screening wird Teil des Gesundheits-Check-ups

Das einmalige Screening auf Hepatitis B und C wird ab 11. Februar 2021 fester Bestandteil des Gesundheits-Check-ups. Mit dem entsprechendenden Eintrag in den Bundesanzeiger wurde ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom 20. November 2020 umgesetzt.

Gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr haben alle drei Jahre Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up. In diesem Rahmen können nun einmalig auch kostenfreie Tests auf die Viruserkrankungen Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) durchgeführt werden.

Ziel sei es, unentdeckte, da zunächst symptomlos oder schleichend verlaufende Infektionen zu erkennen.

„Die Folgen einer unbehandelten chronischen Infektion mit Hepatitis B oder C sind äußerst schwerwiegend und mit viel Leid für die betroffenen Patientinnen und Patienten verbunden“, sagte Dr. Monika Lelgemann, unparteiisches G-BA-Mitglied und Vorsitzende des Unterausschusses Methodenbewertung.

„Gleichzeitig ist eine Infektion mit Hepatitis B oder C äußerst zuverlässig diagnostizier- und therapierbar“, erklärte Lelgemann. Mit dem neu eingeführten Screening könnten Hepatitis-Infektionen frühzeitig erkannt, behandelt und damit schwerwiegende Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs verhindert werden.

Screening kann separat nachgeholt werden

Versicherte, deren Gesundheits-Check-up weniger als drei Jahre zurückliegt, können das neu eingeführte Hepatitis-Screening separat nachholen oder beim nächsten regulären Check-up erledigen.

Bis zur Umsetzung muss der G-BA-Beschluss noch dem Bundesministerium für Gesundheit zur Prüfung vorgelegt und im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Danach verhandeln Ärzt_innen und Krankenkassen im Bewertungsausschuss die Höhe der ärztlichen Vergütung. Sobald die Abrechnungsziffer feststeht, kann die Leistung in Anspruch genommen werden. Die Deutsche Aidshilfe hatte in der Expert_innenanhörung für die Einführung eines solchen Screenings bereits ab einem Alter von 18 Jahren plädiert.

Dieser Vorschlag wurde in der Plenumsdiskussion des G-BA von der Patient_innenvertretung unterstützt, die ein Mitberatungs- und Antragsrecht hat, jedoch kein Stimmrecht. Die Mehrheit des Gremiums stimmte schließlich gegen den Vorschlag. Ärzt_innen könnten allerdings wei­terhin jüngere Patient_innen auf Hepatitis B und C testen lassen, falls sie möglichen Risikogruppen angehören.

 

 

Aktuelle Broschüre für die medizinische Praxis

Eine neue Broschüre unterstützt Ärzt_innen und medizinisches Personal bei einer fachgerechten und diskriminierungsfreien Versorgung.

Die Bundesärztekammer (BÄK) und die Deutsche Aidshilfe (DAH) stellen anlässlich des Welt-Aids-Tages am 01.12.2020 eine gemeinsame Broschüre für Ärzt_innen und medizinisches Fachpersonal vor. Sie soll Unsicherheiten im Umgang mit HIV-Patient_innen ausräumen und bietet neben Daten und Fakten zu HIV wichtige Hilfestellungen unter anderem zu Beratung und Aufklärung bei der HIV-Prophylaxe, der HIV-Testung und zum Umgang mit einem positiven Testergebnis.

Unsicherheiten ausräumen

Der Grund für dieses gemeinsame Engagement von BÄK und DAH: Menschen mit HIV erleben auch im Gesundheitswesen noch immer Diskriminierung. Teilweise fehlt es in Praxen und Ambulanzen an Wissen und Erfahrung im Umgang mit HIV-Patient_innen. In einem intensiven Kooperationsprozess haben BÄK und DAH daher diese neue Handreichung entwickelt.

Dazu sagt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer:

„Die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung von Menschen mit HIV ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patientinnen und Patienten und dem medizinischen Team. Dafür ist es hilfreich, wenn alle Beteiligten gut informiert sind und sich sicher fühlen. Wir möchten Ängste abbauen und zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Darüber hinaus gibt die Broschüre konkrete Hilfestellungen für den Praxisalltag.“

Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe:

„Die Broschüre legt eine Grundlage, um Menschen mit HIV sowie Patient*innen mit vielfältigen sexuellen, sprachlichen und kulturellen Hintergründen bedürfnisgerecht und diskriminierungsfrei zu behandeln. Wir verstehen sie als Einladung, allen Patient*innen das medizinische Umfeld zu bieten, das sie brauchen.“

Benachteiligung und unnötige Ängste

Die Gründe für Diskriminierung sind unterschiedlich. Mitunter können Vorurteile die Ursache sein, ebenso können aber auch Furcht vor Ansteckung oder Unsicherheiten zu ungewollter Diskriminierung führen. So werden unnötige Hygienemaßnahmen oder die – zum Teil auch unbedachte – Preisgabe sensibler Informationen zum Beispiel auf Überweisungsscheinen als diskriminierend empfunden.

„Unser Ziel ist es, dass Patient_innen in der Arztpraxis ohne Angst vor Diskriminierung HIV thematisieren können. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Behandlung “, betont Urban.

Tipps fürs Anamnesegespräch

Über das nötige Basiswissen zu HIV hinaus gibt die Broschüre auch Hilfestellungen, um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen in Anamnesegesprächen zu thematisieren. Denn Gespräche über diese Themen fallen oft nicht leicht. Gesprächsleitfäden und Checklisten können hier Sicherheit vermitteln.

„Wir möchten mit der Broschüre auch dazu beitragen, dass HIV bei möglichst vielen Menschen frühzeitig diagnostiziert wird. Denn eine HIV-Infektion ist heute bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar “, betont Reinhardt.

Wegweiser für alle Fälle

Abgerundet wird die Publikation mit Adressen und Kontaktdaten für weitere Fragen sowie Fortbildungsangebote zu Kommunikationsstrategien bezüglich sexuell übertragbarer Infektionen und diskriminierungsfreier Versorgung.

Die Broschüre „Informationen zu HIV für die medizinische Praxis“ hat 48 Seiten und ist kostenlos über den Versand der Deutschen Aidshilfe erhältlich. Auf den Webseiten der Bundesärztekammer und der Deutschen Aidshilfe kann die Broschüre auch als PDF heruntergeladen werden.

www.baek.de/medizinische-praxis-hiv

https://www.aidshilfe.de/shop/informationen-hiv-fur-medizinische-praxis

Aidshilfe.de in leichter Sprache: Einfach zu lesen und für alle zu verstehen

Aidshilfe.de bietet Basisinfos zu HIV, Hepatitis und Geschlechtskrankheiten jetzt auch in Leichter Sprache und mit begleitenden Illustrationen.

Rund 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland können laut einer Studie der Universität Hamburg lassen sich

allenfalls einfache Sätze lesen und verstehen – sei es weil, weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, weil ihre geistigen oder Lernfähigkeiten eingeschränkt sind oder sie beispielsweise an Demenz erkrankt sind.

Diese Menschen sind daher auf Texte in Leichter Sprache angewiesen.

Leichte Sprache zeichnet sich unter anderem durch einfache Worte und kurze Sätze aus.

Außerdem helfen Bilder und Aufzählungszeichen dabei, die Informationen zu ordnen und leichter zu verstehen, und zwar für alle Menschen.

Seit Oktober bietet die Deutsche Aidshilfe die wichtigsten Informationen rund um HIV/Aids, Hepatitis und Geschlechtskrankheiten auch in Leichter Sprache an.

Die Texte wurden von einer professionellen Agentur übersetzt und von Prüfgruppen auf Verständlichkeit geprüft.

Unter leichte-sprache.aidshilfe.de finden Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen von längeren oder komplexen Texten haben, fundierte, einfach zu verstehende Informationen etwa zum HIV-Test, zum Leben mit HIV oder zum Schutz vor HIV beim Drogengebrauch.

„Aids-Hilfe in Leichter Sprache“ ist Teil des barrierefreien Online-Angebots der DAH, das in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert wurde.

Dazu gehören beispielsweise Informationsvideos für schwule und bisexuelle Männer in Deutscher Gebärdensprache, die Vorlesefunktion auf der Webseite aidshilfe.de und die grafische Neugestaltung von aidshilfe.de unter Aspekten der Barrierefreiheit.

Geplant sind darüber hinaus auch gedruckte Broschüren und weitere Angebote in Leichter Sprache.

Brandenburg: Neuer Flyer über Safer Sex 3.0 in fünf Sprachen

Ministerium veröffentlicht Flyer über Safer Sex 3.0 in fünf Sprachen

Pünktlich zum Welt Aids-Tag hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz einen Flyer zum Thema Safer Sex 3.0 veröffentlicht. Wertfrei und offen Fragen zu Sexualität und sexueller Gesundheit zu beantworten ist ein wichtiges der Initiative Brandeburg – Gemeinsam gegen Aids. Menschen sollen befähigt werden, sich zu schützen, aber vor allem ihre Sexualität selbstbestimmt, sexpositiv zu leben.

Mit diesem Flyer in 5 Sprachen wurde eine wichtige Maßnahme im Gesundheitszieleprozess HIV und sexuell übertragbare Infektionen (STI) erreicht. Die Allgemeinbevölkerung Brandenburgs wird über die 3 wichtigen Safer Sex Methoden informiert. Durch den Zuwachs an Wissen kann erreicht werden, dass ünbegründete Ängste vor einer Ansteckung abgebaut und Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen, die mit dem Virus leben verhindert werden. Inzwischen wissen dies nur 18 % der Bevölkerung. Das sollen mehr werden!

Die 3 Schutzmaßnahmen vor einer HIV-Infektion sind:

  1. Kondombenutzung
  2. Schutz durch Therapie
  3. Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP)

Safer gilt gemeinhin als Synonym für Schutzmaßnahmen, die ermöglichen, einen Kompromiss zwischen Lust in ihren unterschiedlichsten Facetten und dem Vermeiden von gesundheitlichen Risiken. Die Schutzmaßnahmen sind wissenschaftlich belegt und durch medizinische Studien bestätigt.

Eine Brandenburg Karte zeigt die aktuellen Test-Orte: gesundheitsämter, Aids-Hilfen und 2 Brandenburger HIV-Arztpraxen.

Der Flyer steht in Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Arabisch zur Verfügung.

Flyer_HIV_2020_dt.pdf

Safer Sex 3.0 Schutz vor einer HIV-Infektion_französisch
Safer Sex 3.0 Schutz vor einer HIV-Infektion deutsch
Safer Sex 3.0 Schutz vor einer Infektion englisch
Safer Sex 3.0 Schutz vor einer Infektion arabisch
Safer Sex 3.0 Schutz vor einer Infektion russisch

Welt-Aids-Tag 2020

Anlässlich des Welt-Aids-Tages hat Ministerin Ursula Nonnemacher folgende Pressemitteilung herausgegeben.

Pressemitteilung vom 30.11.2020

Welt-Aids-Tag / Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Es geht um den Abbau von Tabus“

Zum internationalen Welt-Aids-Tag (1. Dezember) ruft Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher dazu auf, Vorbehalte und Ängste abzubauen: „Seit knapp 40 Jahren kennen wir HIV und AIDS und trotzdem sind Betroffene nach wie vor unbegründeten Vorurteilen und Ausgrenzung ausgesetzt. Der Aufklärungsbedarf ist immer noch groß.“

Der Welt-Aids-Tag macht jährlich auf die Situation und die Rechte von HIV-positiven Menschen weltweit aufmerksam und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Bei rechtzeitiger Behandlung haben HIV-positive Menschen eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie alle anderen Menschen. Sie müssen jedoch noch immer mit Ablehnung, Stigmatisierung und Benachteiligung rechnen.

„Das Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tags ‚Solidarität statt Diskriminierung‘ begrüße ich sehr, denn das Halbwissen über HIV und Aids ist immer noch erschreckend. Sorgen macht mir auch, dass laut Schätzungen knapp 11.000 Menschen in Deutschland gar nichts wissen von ihrer Infektion. Eine Zahl, die gleichbleibend ist in den letzten Jahren. Wir brauchen daher intensivere Beratung. Dazu ist eine Enttabuisierung von HIV und mehr Vertrauen zwischen Arzt und Patient wichtig“, so Nonnemacher.

In Brandenburg haben sich im Jahr 2019 geschätzt 75 Menschen mit HIV infiziert, davon ca. 55 Männer und 20 Frauen (gleichbleibend zu 2018). Bis Ende 2019 lebten geschätzt 370 Menschen mit HIV in Brandenburg, davon sind 95 Infizierte diagnostiziert, 270 Menschen wissen laut Schätzung des Robert Koch Instituts nichts von ihrer Infektion. Das hat zur Folge, dass diese Menschen bisher keine Therapie erhalten und demnach weiterhin ihre Partner*innen infizieren können. „Es muss uns gelingen, die Zahl der nichtdiagnostizierten Fälle durch niedrigschwellige Angebote und Erweiterung der Testmöglichkeiten zu reduzieren. Auch hier gilt: offen zu reden, ist die beste Möglichkeit der Aufklärung “, so Nonnemacher.

Flyer klärt über Safer Sex 3.0 auf

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz hat einen Flyer zum Thema Safer Sex 3.0 veröffentlicht mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Der Flyer gibt Informationen zu Präventionsmethoden mit Kondom, hochwirksamer antiretroviraler Therapie und Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP). Eine Brandenburg-Karte zeigt die aktuellen Test-Orte: Gesundheitsämter, Aids-Hilfen und die Brandenburger Schwerpunktpraxen. Der Flyer steht in deutscher, englischer, französischer, russischer und arabischer Sprache zur Verfügung.

Download: Der Flyer kann hier angerufen werden: https://msgiv.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Flyer_HIV_2020_dt.pdf

 

Welt-Aids-Tag 2020 – 3. Staffel #wissenverdoppeln

Kampagne zum Welt-Aids-Tag: HIV-Medikamente verhindern die HIV-Übertragung

In der dritten Staffel von #wissenverdoppeln feiern so viele Menschen wie nie zuvor die entlastende Botschaft: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.

Zum Welt-Aids-Tag am 1.12. geht die Deutsche Aidshilfe (DAH) mit ihrer Kampagne #wissenverdoppeln in die dritte Runde. Neu sind die Gesichter und ein fürs Thema HIV ungewöhnlich beschwingter Stil. Geblieben ist die Botschaft: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar. Denn diese wissenschaftliche Tatsache ist noch immer zu wenigen Menschen bekannt. Dieses Wissen kann Berührungsängste abbauen und damit Stigmatisierung entgegenwirken.

Seit Beginn der Kampagne Ende 2018 hat sich das Wissen bezüglich der Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie bereits einmal nahezu verdoppelt. Laut einer Umfrage im April dieses Jahres wissen 18 Prozent der Menschen in Deutschland von dieser wissenschaftlichen Tatsache. 2017 waren es nur 10 Prozent.

„Den Erfolg der Kampagne gilt es nun auszubauen. Wir machen weiter, bis alle Bescheid wissen und Berührungsängste gegenüber Menschen mit HIV der Vergangenheit angehören“, sagt Winfried Holz vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe.

Menschen mit HIV können längst leben wie alle anderen. Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper und erhalten so die Gesundheit. Nach einiger Zeit ist das Virus dann im Blut nicht mehr nachweisbar. Und damit nicht mehr übertragbar – auch beim Sex nicht. Im Alltag war HIV sowieso noch nie übertragbar.

Mehr Wissen und Entspannung

Im Zentrum der Kampagne stehen Menschen mit ihrer jeweils ganz eigenen Geschichte und Botschaft. In diesem Jahr nehmen Isabelle, Christopher und Ibrahim die Öffentlichkeit mit auf ihren Weg zu mehr Wissen und Entspannung.

Isabelle, 28, HIV-positiv, heterosexuell, Berlin:

Isabelle weiß seit drei Jahren, dass sie HIV-positiv ist. Den Tag, an dem HIV in ihrem Blut nicht mehr nachweisbar sein würde, hat sie sehnsüchtig erwartet. Sie weiß: Jetzt kann beim Sex nichts mehr passieren. Ihr Statement: „Meine HIV-Medikamente ermöglichen mir ein entspanntes Leben.“

Christopher, 37, HIV-positiv, heterosexuell, Wien/Barcelona:

Christopher hat sich vor sechs Jahren bei einer Frau mit HIV-infiziert. Die Botschaft, dass HIV-Medikamente eine Übertragung beim Sex verhindern, hat ihm eine große Last genommen: Endlich kann er sich wieder fallen lassen.

Ibrahim, 34, Köln:

Selbst aus dem Libanon geflüchtet, engagiert sich Ibrahim für die Rechte von queeren Geflüchteten und macht HIV-Prävention mit YouTube-Clips auf Arabisch. Er weiß, wie Stigma und Vorurteile den Zugang zu Informationen blockieren. Wenn Ibrahim über die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie spricht, ist die Überraschung oft groß.

Gemeinsam feiern – und das Wissen weitergeben

Die dritte Staffel von #wissenverdoppeln stellt die Erleichterung in den Vordergrund, die mit der Botschaft einhergeht, und zeigt sich noch interaktiver.

„Wenn du weißt, HIV ist nicht mehr übertragbar, dann kann das eine enorme Entlastung und Freude sein. Dieses Wissen verändert das Leben von Menschen mit HIV, ihren Partner_innen und vielen anderen. Unsere Botschaft ist nicht nur für einige wenige erleichternd, sondern für alle. Wir finden: Das darf auch mal richtig gefeiert werden“, betont DAH-Vorstand Winfried Holz.

In den Videos der Kampagne feiern darum viele sehr unterschiedliche Menschen die entlastende Tatsache. So wurde ein Clip ausschließlich aus Handyaufnahmen von Menschen produziert, die sich der Kampagne anschließen wollten.

Denn #wissenverdoppeln heißt auch: selbst aktiv werden und das Wissen weitergeben. Dazu lädt die Kampagne mit verschiedenen Möglichkeiten ein: Besucher_innen der Website können dort ihre eigene Geschichte zum Thema teilen; Post-its, Aufkleber und ein teilbarer Flyer animieren ebenfalls zum Verbreiten der Botschaft.

Außerdem tragen Anzeigenmotive in Zeitungen und Zeitschriften sowie das Fahrgastfernsehen im öffentlichen Nahverkehr von Berlin, Hamburg und München das Wissen in die Welt.

Wissenschaftlich bewiesen

Dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist, beweisen mehrere große Studien. Beobachtet wurden Tausende gemischt HIV-positiv-negative Paare, die über 100.000 Male Sex ohne Kondom hatten, ohne dass es zu einer Übertragung kam. So trägt „Schutz durch Therapie“ heute zu einer erfüllten Sexualität ohne Ängste bei.

Auch im Alltag kann die Information irrationale Ängste beseitigen. Zwar hat noch nie die Gefahr bestanden, sich bei der Zusammenarbeit, beim Sport oder über das berühmte geteilte Trinkglas zu infizieren. Solche Befürchtungen gibt es aber trotzdem noch immer. Wenn nun selbst beim Sex keine Übertragung mehr möglich ist, dann ist die Vorstellung eines Risikos im Alltag wirklich nur noch abwegig.

Mehr Infos

Website

Videos der Kampagne

Gemeinschaftsclip

Umfrage April 2020

33. Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2020

 – In 19 Tagen ist der 33. Welt-Aids-Tag –

Motto 2020: Leben mit HIV – anders als du denkst


Die Aktion „Leben mit HIV-Anders als du denkst“ zum 33. Welt-Aids-Tag zeigt die Wirklichkeit im Jahr 2020: Menschen mit HIV geben einen Einblick in ihr Leben.
Dabei wird deutlich: HIV muss im Alltag – bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie – nicht mehr die Hauptrolle spielen. Und: Ein entspanntes und respektvolles Zusammenleben von Menschen mit und ohne HIV ist für viele bereits eine Selbstverständlichkeit.

Egal, ob es um den Job, Freiziet, Sexualität oder Familienplanung geht: Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Bei rechtzeitiger Behandlung lässt der Ausbruch von Aids sind verhindern. HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar. Das sind gute Nachrichten.

Die schlechten: Diskriminierung macht HIV-positive Menschen das Leben oft immer noch unnötig schwer. Meist sind Vorurteile und Unwissenheit der Grund. Manche Leute fürchten nach wie vor eine Übertragung des Virus im Alltag und gehen deshalb auf Abstand.

Hilfreich ist dabei, wenn alle Beteiligten gut Bescheid wissen. Unsicherheiten lassen sich meist durch Informationen aus dem Weg räumen. Auch dabei will die Aktion helfen. Zugleich bitten wir um Unterstützung: Bitte teilen Sie die Inhalte der Kampagne und sprechen mit anderen Menschen darüber. Zeigen Sie Schleife und setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Diskriminierung!

Die Aktion „Leben mit HIV – anders als du denkst“ ist eine Gemeinschaftsaktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS).

Für die Aktionen und Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag können Materialien bei der Deutschen Aidshilfe und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt werden.

Bestellformular DAH: Bestellformular DAH

Bestellformular BZgA: Bestellformular BZgA

In den nächsten Tagen werden wir regelmäßig neue Informationen zum Welt-Aids-Tag veröffentlichen.

Wissen verdoppeln: Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung im Auftrag der Deutschen Aidshilfe

Gegenüber 2017 hat sich das Wissen um die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie nahezu verdoppelt: von zehn auf 18 Prozent. Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der Deutschen Aidshilfe im April 2020 mit über 1.000 Teilnehmer_innen.

Neben dem Wissen um die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie wurden dabei auch Einstellungen zum Thema HIV abgefragt. Die Erhebung knüpft an eine Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Welt-Aids-Tag 2017 an.

Wissen über die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie nahezu verdoppelt

2017 wussten nur etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland, dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist. Die Deutsche Aidshilfe rief daraufhin die Mitmachkampagne #wissenverdoppeln ins Leben. Ihr Ziel: Das Wissen so lang verdoppeln, bis es alle wissen. Denn: Das Wissen über die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie hat das Zeug, Ängste abzubauen, Zurückweisung und Benachteiligung von Menschen mit HIV entgegenzuwirken und ein positives Miteinander zu fördern.

Ein erstes Etappenziel ist geschafft: In der Befragung stimmten 18 Prozent folgender Aussage zu: „Mit den gegenwärtigen Behandlungsmöglichkeiten ist es möglich, dass HIV beim Sex ohne Kondom nicht mehr übertragen wird.“

Mit 21 Prozent überdurchschnittlich verbreitet ist dieses Wissen bei Personen zwischen 16 und 29 Jahren und 45 bis 59. In der Gruppe der ältesten Teilnehmer_innen (60 Jahre und älter) liegt der Wert trotz Anstieg unter dem Durchschnitt der Befragten. Insgesamt hat sich das Wissen seit 2017 über alle Teilgruppen hinweg deutlich vergrößert.

34 Prozent wissen: keine HIV-Übertragung bei Schwangerschaft & Geburt

Noch größer ist das Wissen, wenn es um Schwangerschaft und Geburt geht: 34 Prozent der befragten Personen wissen, dass HIV-Medikamente eine Übertragung von der Mutter auf das Kind verhindern. Interessant ist, dass die Zustimmung zu dieser Aussage bei Männern und Frauen nahezu gleich hoch ist (35 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen).

Woher kommt das Wissen? Die Teilnehmer_innen wurden auch danach gefragt: „Wurden Sie in letzter Zeit auf das Thema der Nichtübertragbarkeit von HIV und Aids unter Therapie aufmerksam gemacht und wenn ja, wie?“

Knapp vier von zehn Befragten bejahten die Frage. Als Informationsquellen dienten neben Presse, Fernsehen und Internet vor allem Gespräche mit Familie, Freund_innen und Bekannten.

Jede_r Zwanzigste benannte explizit die Kampagne #wissenverdoppeln als Informationsquelle.

Ärzt_innen, Pfleger_innen und Gesundheitsbehörden oder Vereine scheinen bisher bei der Vermittlung des Faktes eine untergeordnete Rolle zu spielen. Nur jede_r hundertste Befragte gab an, hat durch diesen Kreis von der Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie erfahren zu haben.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Fragebogens waren Fragen zum Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen. Gefragt wurde beispielsweise, wie man sich in verschiedenen Alltagssituationen verhalten würde, in denen sich Kontakt mit Menschen mit HIV ergeben könnte.

Je enger der Kontakt, desto größer die Angst

Auch hier gibt es gute Nachrichten: Berührungsängste haben seit 2017 spürbar abgenommen. In neun von elf Alltagssituationen sind die Vorbehalte gegenüber Menschen mit HIV zurückgegangen. Dennoch lässt sich vereinfachend nach wie vor sagen: Je enger der Kontakt zu einem Menschen mit HIV wird, desto größer ist Angst vor einer Ansteckung bzw. die Ablehnung.

So würden 85 Prozent der Befragten einer_einem HIV-Positiven die Hand geben und 71 Prozent hätten kein Problem mit einer Umarmung. Allerdings sagen nur 20 Prozent, dass sie ganz sicher einen HIV-positiven Menschen küssen würden, und 16 Prozent fänden es besorgniserregend, würden sie angehustet werden – obwohl hier keinerlei HIV-Risiko besteht. Selbst Sex mit Kondom kann sich nur jede_r fünfte Befragte vorstellen.

Ein weiterer Teil der Befragung befasst sich mit Aussagen zu HIV und dem Leben damit.

Die gute Nachricht: Knapp vier von fünf Befragten (78 Prozent) wissen, dass HIV im Alltag nicht übertragen werden kann. Etwas mehr, 84 Prozent, geben an, dass dank der HIV-Medikamente ein langes und weitgehend beschwerdefreies Leben möglich ist.

Im Alltag gibt es kein Risiko

Kaum verändert aber haben sich gegenüber der Befragung von 2017 die Vorbehalte gegenüber Menschen mit HIV. Jede_r Fünfte glaubt, dass HIV-positive Menschen selbst schuld an ihrer Erkrankung sind. Knapp ein Drittel wollen mit dem Thema HIV und Aids am liebsten nicht in Berührung kommen. Und über die Hälfte der Befragten stimmen der Aussage zu, dass über HIV-Positive schlecht gesprochen wird.

Menschen mit HIV-Infektionen im persönlichen Umfeld

Neben dem Wissensstand über Übertragungswege von HIV und Einstellungen wurde auch abgefragt, ob die interviewten Personen Menschen mit HIV in ihrem persönlichen Umfeld haben. Wie sich zeigt, kennt nur eine Minderheit von 17 Prozent der Befragten selbst Menschen mit HIV. Insgesamt hat der Anteil der Menschen, die HIV-Positive in ihrem Umfeld kennen, gegenüber 2017 leicht zugenommen. Dies kann darauf hindeuten, dass HIV-Positive offener mit ihrer Infektion umgehen. In den Altersklassen der 30- bis 44-Jährigen und der 45- bis 49-Jährigen geben jeweils 19 Prozent an, Menschen mit HIV zu kennen.

Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es nur 14 Prozent und bei den Menschen über 60 sind es 15 Prozent. Von den Befragten mit niedriger Bildung kennen 20 Prozent Menschen mit HIV, bei Menschen mit mittlerer und hoher Bildung sind es 15 Prozent.

Intensive Aufklärung führt zum Erfolg

Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig, dass die HIV-Aufklärungsarbeit der Aidshilfen und anderer Einrichtungen erfolgreich ist. Damit bald alle Menschen die wissenschaftlich belegte Tatsache kennen, dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist, müssen wir auch weiterhin das Wissen verdoppeln.

Weitere Informationen:
dah_studie_nichtubertragbarkeit_von_hiv_unter_therapie

https://wissen-verdoppeln.hiv/

Positive Stimmen 2.0 – aktuelle Umfrage zu HIV-bezogener Diskriminierung

Positive Stimmen

Die erste Umfrage zu Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV „positive stimmen“ (2012) hat viele und wichtige Erkenntnisse gebracht, wie sehr HIV-Positive in ihrem Alltag Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Die Ergebnisse waren zentral für die Entwicklung und Weiterentwicklung der Antidiskriminierungsarbeit und haben die Beteiligten und die Communities gestärkt.

Mit “positive stimmen 2.0“ möchte die DAH anknüpfen und neue sowie vertiefende Informationen zur HIV-bezogenen Stigmatisierung erfragen. Man möchte zudem vergleichen, wie sich die Stigmatisierungserfahrungen verändert haben und klare Handlungsempfehlungen für Organisationen, Politik, Verwaltung und andere gesellschaftliche Akteure formulieren und damit konkret einen Beitrag leisten gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV.

Ziel des Projektes ist es, zu dokumentieren, wie Menschen mit HIV in ihrem Alltag Stigmatisierung erleben. Darüber hinaus sollen Menschen mit HIV durch die Mitarbeit in dem Projekt in ihrer Selbstorganisation und der eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema unterstützt werden.

Das Projekt besteht aus drei Modulen mit je unterschiedlichen Methoden. Zentraler Bestandteil des Projekts sind peer-to-peer Interviews: HIV-positive Menschen interviewen HIV-positive Menschen zu ihren Erfahrungen mit Stigma und Diskriminierung. Dieses Modul ist die Umsetzung des internationalen Projekts PEOPLE LIVING WITH HIV (PLHIV)-Stigma-Index in Deutschland. Dafür wurden 33 Menschen mit HIV als Peer-Forscher_innen und Interviewer_innen geschult. Von Mai bis voraussichtlich Ende Dezember 2020 führen sie Interviews auf Augenhöhe mit Menschen mit HIV.

In einem weiteren Modul werden bestimmte Themen vertiefend untersucht. Das geschieht einerseits durch eine Online-Umfrage und andererseits durch Fokusgruppen.

„positive stimmen 2.0“ ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Aidshilfe (DAH) und des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ). Darüber hinaus kooperieren wir eng mit den Netzwerken und anderen Organisationen der Selbsthilfe von Menschen, die mit HIV leben und den Aidshilfen und Projekten vor Ort.

Positive Begegnungen

die 21. Konferenz von Menschen mit HIV, ihre An- und Zugehörigen, ebenso Mitstreiter_innen ais Aidshilfen, der Medizin, aus dem Rechtsbereich, der Wissenschaft, Politik und Medien.

06.-09. August 2020 Bremen

Das Motto der diesjährigen Konferenz ist „SELBSTVERSTÄNDLICH POSITIV“. Das Motto soll Mut machen, Mut für ein selbstverständliches und damit auch offeneres Leben mit der Infektion. Mehr offen positiv lebende Menschen sorgen für mehr Sichtbarkeit des Lebens mit HIV. Das hilft selbst- und gesellschaftliche Stigmatisierung abzubauen. Es schenkt Menschen mit HIV mehr Freiheit und zeigt Leben mit HIV als selbstverständlichen Teil in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Anmeldung unter: http://www.positivebegegnungen.de

 

 

 

18. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“

  1. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“
    anlässlich des Welt-Aids-Tages

   2019 Motto „Streich die Vorurteile!“

Der Fachtag findet statt am:

Montag, den 18. November 2019
um 09.30 Uhr
in der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) (Pappelallee 5, 14469 Potsdam)

Mit der Auftaktveranstaltung zum Welt-Aids-Tag 2019 werden aktuelle Themen der Prävention präsentiert. Am Nachmittag werden die Brandenburger Gesundheitsziele im Bereich HIV/STI und sexuelle Gesundheit diskutiert.

Programm: Einladung und Programm 18. Fachtag

Bitte bestätigen Sie Ihre  Teilnahme bis zum 5. November 2019 unter Verwendung der E-Mail: info@brandenburg-gemeinsam-gegen-aids.de

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FÄLLT AUS!!!!!!!!!! Workshop für Brandenburger Ärzte: HIV/STI-Prävention und Beratung in der Arztpraxis

FÄLLT AUS!!!!!!!!

LET´S TALK ABOUT SEX – HIV/STI-Prävention in der Arztpraxis

13.11.2019, AIDS-Hilfe Potsdam e.V., 14:00 – 17:00 Uhr

Programm: Programm Potsdam

Anmeldeformular: Anmeldung-18.11.19

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchten wir Sie herzlich zu einem Halbtags Workshop in die AIDS-Hilfe Potsdam einladen. Wir hoffen das Thema findet Ihr Interesse, denn Sie sind ein wichtiger Ansprechpartner wenn es darum geht, HIV und STI Infektionen zu diagnostizieren.

Dabei spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle. Wo liegen die eigenen Barrieren und Grenzen für die Kommunikation, wenn es um Fragen der Sexualität geht?

Zur Klärung dieser und weiterer Fragen bieten Ihnen die Deutsche AIDS Hilfe und die AIDS-Hilfe Potsdam ein wissenschaftlich evaluiertes Fortbildungsprogramm.

Die AIDS-Hilfe Potsdam und die Deutsche AIDS Hilfe organisieren am Mittwoch, den 13.11.2019 vom 14:00 bis 17:00 Uhr in der AIDS-Hilfe Potsdam einen Workshop für Ärztliches Personal in Brandenburg.

Der Workshop wird von Referent_innen der Deutschen AIDS-Hilfe und Herrn Oberarzt Tillmann Schumacher aus dem Klinikum Ernst von Bergmann durchgeführt.

Für die Teilnahme erhalten Sie 5 Punkte (Kategorie C) der Landesärztekammer.

Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte das Anmeldeformular bzw. die Mail: sk@aidshilfe-potsdam.de

PrEP ist da: Kassenfinanzierung der HIV-Prophylaxe ab 1. September

Zur PrEP (PräExpositionsProphylaxe) nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament ein, um sich vor HIV zu schützen. Das Medikament verhindert, dass sich das Virus nach dem Eindringen in den Körper vermehren kann. Das Medikament Tenofovirdiproxil/Emtricitabin (Truvada® oder Generika, Abkürzung TDF/FTC) ist in Deutschland zur PrEP bei Erwachsenen mit hohem HIV-Risiko zugelassen.

Ab dem 1. September 2019 haben gesetzlich Krankenversicherte ab 16 Jahren mit einem substanziellen HIV-Risiko Anspruch auf die Medikamente und erforderlichen Untersuchungen für die HIV-Prophylaxe PrEP.
Wer genau ein solches erhöhtes Risiko hat, welche Leistungen die PrEP umfastt und welche Ärzt_innen die PrEPverschreiben dürfen, haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen End Juli in einer jetzt veröffentlichenten Vereinbarug festgehalten.

Die Regelungen der Anspruchsberechtigten folgen weitgehend den Deutsch-Österreichischen Leitlinien zur HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe aus dem Jahr 2018.

Als Menschen mit „substanziellem Risiko“ gelten:

– Männer, die Sex mit Männern haben, oder trans* Personen, die in den letzten drei bis sechs Monaten Anlaverkehr ohne Kondom hatten und/oder voraussichtlich in den kommenden Monaten Analverkehr ohne Kondomen haben und/oder in den zwölf Monaten vor der Beratung zur PrEP-Verschreibung eine Geschlechtskrankheit  hatten

– Partner_innen von Menschen mit HIV, bei denen HIV noch sexuell übertragbar ist (das heißt, die Zahl der HIV-Viren im Blut liegt noch nicht seit mindestens sechs Monatenen unter 200 RNA-Kopien/ml Blutplasma)

– intravenös Drogen konsumierende Personen, die keine sterilen Spritzenbestecke verwenden, zum Beispiel, weil sie im Gefängnis keinen Zugang dazu haben (nach individueller Prüfung)

– Menschen, die Sex ohne Kondom mit Partner_innen haben, bei denen eine nicht diagnostizierte und damit nicht behandelte HIV-Infektion wahrscheinlich ist, zum Beispiel bei sexuellen Kontakten mit Menschen aus besonders von HIV betroffenen Gruppen (nach individueller Prüfung).

Finanziert werden die für die PrEP nötigen Untersuchungen sowie die Medikamente.

Laut Vereinbarung umfasst die PrEP-Versorgung
– die ärztliche Beratung
– die PrEP-Medikamente (Versicherte zahlen die gesetzliche Zuzahlung) und die Untersuchungen, die vor und während der PrEP erforderlich sind

Weitere Informationen zu finden unter: https://www.aidshilfe.de/hiv-prep

Leitlinien: deutsch-oesterreichische-leitlinien-zur-hiv-praeexpositionsprophylaxe

 

Respekt und Selbstverständlichkeit

Für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben

Deklaration positiv arbeiten

Deklaration gegen Diskriminierung im Arbeitsleben veröffentlicht. IBM, SAP und viele andere: HIV ist Teil von Diversity

Mehr als 50 namhafte Unternehmen und Organisationen haben in Hamburg eine Deklaration gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben unterzeichnet.

Am Vortag des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses (DÖAK) setzen sie damit öffentlich ein Zeichen, vermitteln ein zeitgemäßes Bild vom Leben mit HIV und kündigen konkrete Maßnahmen für einen respektvollen und selbstverständlichen Umgang mit HIV-positiven Kolleg_innen an.

Die Arbeitgeber_innen-Deklaration ist auf Initiative der Deutschen Aidshilfe (DAH) entstanden. Die Liste der Unterzeichnenden reicht von weltweit tätigen Großunternehmen bis zu Einzelhandelsgeschäften, von Verbänden über Städte bis zu lokalen Einrichtungen.

Dazu sagt DAH-Vorstand Winfried Holz:

„Alle gemeinsam machen wir deutlich: HIV braucht im Arbeitsalltag überhaupt keine Rolle zu spielen. Einem ganz normalen kollegialen Umgang steht nichts im Wege. Wir appellieren an alle Menschen in der Arbeitswelt: Tragen Sie dieses Wissen auch in Ihr Umfeld! Es schafft Erleichterung für alle Beteiligten.“

Nach der Erstunterzeichnung in Hamburg sollen nun möglichst viele weitere Unternehmen und Organisationen die Deklaration unterschreiben.

Kolleg_innen wie alle anderen

Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung können Menschen mit HIV heute leben und arbeiten wie alle anderen. Sie sind genauso leistungsfähig und können jeden Beruf ausüben.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink, Präsident des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses, erklärt:

„Die Medizin hat HIV heute gut im Griff. Die Infektion muss keine Einschränkung mehr bedeuten. Ängste vor einer Übertragung bei der Zusammenarbeit waren schon immer unbegründet. Unter Therapie ist eine Übertragung von HIV prinzipiell nicht mehr möglich. Im Arbeitsalltag ist HIV irrelevant.“

Benachteiligung, Ängste und Vorurteile

Immer wieder jedoch erleben Menschen mit HIV im Beruf Benachteiligung und sind Vorurteilen ausgesetzt: häufiger krank, eine Gefahr für andere, schlecht fürs Image des Unternehmens.
In einigen Unternehmen – vor allem im Gesundheitswesen – gehört sogar der HIV-Test immer noch zur Einstellungsuntersuchung, obwohl er rechtlich unzulässig und das Ergebnis für die Arbeit unerheblich ist.
Der Diskriminierung zugrunde liegen dabei meist völlig veraltete Vorstellungen vom Leben mit HIV, irrationale Ängste vor einer Übertragung und unzulässige moralische Bewertungen.

Akzeptanz ist gut für alle

Die beteiligten Unternehmen begreifen die Deklaration sowohl als Frage individueller Rechte, als auch als Teil ihrer Diversity-Strategien. Sie wissen: Ausgrenzung und die Angst davor machen krank und schaden dem Unternehmen. Akzeptanz ist unerlässlich für ein produktives Betriebsklima.

„Wir haben keine Angst vor Vielfalt. Vielfalt ist für uns wichtig, denn Vielfalt bedeutet Innovation. HIV ist für uns eine von zahlreichen Facetten“, sagt Dr. Ernesto Marinelli, Senior Vice President und Head of HR bei SAP.

Sein offen HIV-positiver Mitarbeiter Jörg Beißel, Senior Facility Specialist, berichtet: „Die Rückendeckung meiner Unternehmensführung bedeutet für mich ein proaktives Bekenntnis: Du bist genau so richtig, wie du bist. Ich finde es sehr gut, dass meine Firma diese Kampagne in dieser Form unterstützt und somit hilft, Aufklärungsdefizite zu beseitigen!“

Norbert Janzen, Personal-Geschäftsführer bei IBM unterstreicht: „Es freut mich, dass wir heute diese Deklaration mitunterzeichnen können – ein wirkliches Highlight in unserer über 10-jährigen Partnerschaft mit der Deutschen Aidshilfe. Die Förderung des Einzelnen hat bei IBM eine über 100 Jahre lange Tradition, sie ist Leitmotiv unserer Firmenkultur. Die Individualität aller Mitarbeitenden als Basis für Innovation und Kundenorientierung ist für den Erfolg unseres Unternehmens auch in Zukunft unerlässlich.“

Axel Wedler, offen HIV-positiver Senior Manager bei IBM, erklärt: „Das klare Bekenntnis meiner Füh­rungskräfte ermutigt mich, überall im Unternehmen weiter offen mit dem Thema umzugehen und anderen als An­sprechpartner zur Verfügung zu stehen. Das fördert Offenheit und Akzeptanz weit über das Thema HIV hinaus.“

Erstunterzeichnende der Deklaration „Für Respekt und Selbstverständlichkeit: Für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben“

Accenture • Aperto • Agentur für Arbeit Hamburg • Arbeitskreis Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V. • Architekturbüro Silke Anna Linnemann • art*design • Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Hamburg • Bochum • Bosch • Caritas Berlin • Daimler • DAK-Ge­sundheit • Deutsche Bahn • Deutsche Bank • Deutsche Druck und Verlagsgesellschaft • Deutsche Eiche / Joseph Sattler GmbH • Dortmund • Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) •  DRK Kreisverband Wolfenbüttel • DRK-Landesverband Hamburg • DRK-Landesverband Niedersachsen • Drogenhilfe Schwaben • Elsevier • Flughafen Dortmund • Gasteig München GmbH • Fürth • GEW NRW • GSK • GLS Bank • IBM • IMAGE Ident GmbH • IT-Lorenz • Kare Design • Lyra Apo­theke • Münchener Kammerorchester • Norddeutscher Rundfunk (NDR) • Der Paritätische Berlin • Der Paritätische Gesamtverband • Der Paritätische Hamburg • PwC • Reichshof Hamburg Curio Collection by Hilton • SAP •  Schön Klinik Bad Bramststedt • Techniker Krankenkasse • Mannheim • Megaherz GmbH Film und Fernsehen • München • Nürnberg • Die Piratenpartei • Staatstheater am Gärtnerplatz, München • Stadtreklame Nürnberg • Tech Data • Vivantes • zahlreiche Aidshilfe-Organisationen (Stand: 11.6.2019)

weiter Informationen findet man: http://www.positiv-arbeiten.de

HIV GRENZT DICH NICHT AUS. UNWISSEN SCHON.

In diesem Jahr feiert der HIV IM DIALOG-Kongress sein 20-jähriges Jubiläum zu dem herzlich eingeladen wird. Das zentrale Thema dieses Jahr ist STIGMA, deshalb lautet das Motto:

HIV GRENZT DICH NICHT AUS. UNWISSEN SCHON.

HIV-Stigma beenden, Zugänge zur sexuellen Gesundheit schaffen!

Einladung zum Internationalen Fachkongress HIV IM DIALOG am 30. und 31. August im Berliner Rathaus

Veranstaltungsflyer: HID_FLYER_2019_Programm

hier können Sie sich online anmelden: http://www.hiv-im-dialog.de/index.php?id=34

Durch Beratung und Aufklärung, Testangebote,  Kondome, Schutz durch Therapie und Prä- und Postexpositionsprophylaxe kann für sehr viele Menschen ein effizientes kombiniertes Präventionspaket zusammengestellt werden. Damit könnten die 90-90-90-0-Ziele erreicht werden, um Aids bis 2030 zu beenden. Dennoch verhindert die Stigmatisierung der HIV-Infektion einen breiteren rationalen Diskurs über die Möglichkeiten eines effektiven Schutzes vor der Infektion. Die Bestrebungen der Rechten und konservativer Kräfte, bereits errungene sexuelle Freiheiten zurückzudrängen, Migrant*Innen zu bekämpfen und Menschen mit einem erweiterten Begriff von  Genderidentität zu diffamieren, birgt die Gefahr eines Rückschlages auch in der HIV-Bekämpfung. Häufig berichten Trans*Personen, neben MSM und andere Menschen mit Fluchterfahrung und/oder aus der Sexarbeit – also aus den Gruppen, die besonders vor einer HIV-Infektion gefährdet sind – von einem beleidigenden Umgang –  sowohl in ihrem Alltag als auch in der Community. Der daraus resultierende Rückzug in immer kleinere als sicherer empfundene Räume erschwert die Präventionsarbeit. In der Folge bleibt diesen Menschen der Zugang zu notwendigen Informationen versperrt, sodass neuere Schutzmöglichkeiten vor einer HIV-Infektion nicht genutzt werden können.

Immer noch werden in Berlin ca. ein drittel der Neudiagnosen bei Menschen mit einer fortgeschrittener HIV-Erkrankung (sog. Late-Presenter) gestellt. Obwohl diese Menschen mitten in der Community leben, erkennen sie noch nicht die Möglichkeiten für sich, die bestehenden Strukturen für eine sexuelle Gesundheit zu nutzen.

Eine offensive Vernetzung und Solidarität mit den besonders gefährdeten Menschen ist eine Möglichkeit, Stigmatisierung und Diskriminierung zurückzudrängen. Um die UNAIDS-Ziele zu erreichen wird es entscheidend sein, wie wir uns mit und durch diese Menschen neu vernetzen und wie wir die Zugänge zu den Präventionsstrukturen gestalten.

Durch die Vielfalt der teilnehmender Experten*innen und Aktivist*innen aus den Bereichen Medizin, Gesundheitsversorgung, Politik und Sozialwissenschaft bietet HIV im Dialog eine einzigartige Möglichkeit des interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustauschs. HIV im Dialog 2019 wird gemeinsam vom Arbeitskreis AIDS der niedergelassenen Ärzte aus Berlin (AK AIDS), der Berliner Aids-Hilfe e.V., Update-your-life und dem Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum veranstaltet.

Wir haben sehr bewusst wieder das Berliner Rathaus (Rotes Rathaus) gewählt – der Sitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – als Signal an Politik und Öffentlichkeit, HIV und Aids als gesellschaftsrelevantes Thema, nicht aus den Augen zu verlieren.