Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“ am 25.11.2015

Bitte hier klicken, um das Anmeldeformular zu herunterladen. Der Fachtag findet am 25.11.2015 in dem Friedensaal des Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg statt (Lindenstr. 34a, 14467 Potsdam)
Sie können das ausgefüllte Formular per E-Mail (info@aidshilfe-potsdam.de / sk@aidshilfe-potsdam.de), per Fax (0331 951 30 852) oder per Post an der AIDS-Hilfe Potsdam, Kastanienallee 27, 14471 Potsdam bis zum 11.11.2015 zurücksenden.

Hier flyer_web02finden Sie die Einladung (mit Wegbeschreibung und Programm).

Grußtext von Dr. U. Widders, Referatsleiter des Referats 23, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und von Sabine Frank der Geschäftsstelle der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

der Welt-Aids-Tag wird – wie in jedem Jahr – in wenigen Wochen begangen. Ein Tag gegen das Vergessen der Krankheit Aids, gegen die Stigmatisierung und für die Stärkung der Selbstbestimmungsrechte von Betroffenen. Die Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids hat auch in diesem Jahr einen interessanten Fachtag vorbereitet und wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung recht herzlich einladen zu dürfen.

Der Fachtag hat einen neuen Namen bekommen – wir verbinden damit die Erwartung, dass sich bisher nicht erreichte Personen, die im beruflichen Alltag mit dem Thema der sexuellen Gesundheit zu tun haben, angesprochen fühlen. Nutzen Sie die Gelegenheit sich fachlich zu informieren, in der Diskussion auszutauschen, Anregungen für Ihre eigene Arbeit zu erhalten und den Gesundheitszieleprozess der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids mit zu gestalten.

 

In den vergangenen Monaten haben uns die Themen rund um die Asylpolitik, die Versorgung von Asylsuchenden, die Willkommenskultur in den Kommunen und die Sicherstellung der medizinischen Erstuntersuchung beschäftigt. Fragen der Prävention und Versorgung von HIV-Infizierten sowie zu den Aufgaben des Gesundheitswesens im Rahmen der Erstuntersuchung werden auch anlässlich des Fachtages thematisiert.

 

Drogen, wie Poppers, Crystal Meth, Kokain, GHB/GBL – sgn. „Chems“ – werden immer häufiger beim Sex konsumiert. Wir werden während des Fachtages mehr über Wirkungen und Gefahren einzelner Substanzen erfahren, die Wechselwirkungen mit HIV-Medikamente kennenlernen und zu der Frage möglicher Infektionen – wie der Hepatitis C – bei Anwendung der Substanzen informiert. Daraus resultierende Hinweise erleichtern sicher die Beratungsarbeit im Land Brandenburg.

 

Die Befragung: AIDS im öffentlichen Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland untersucht seit 1987 Wissen, Einstellungen und Verhalten zum Schutz vor HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Die Ergebnisse der Wiederholungsbefragung aus dem Jahr 2014 werden während des Fachtages vorgestellt.

 

Auch in diesem Jahr erwarten wir polnische Gäste zu unserem Fachtag. Die Kooperation mit der Region Lebuser Land setzte sich beispielsweise über die Beteiligung am Woodstock-Festival fort.

 

Am 25.11.2015 erwartet Sie ein interessanter und spannender Mix aus Fachthemen zur sexuellen Gesundheit. Wir laden Sie herzlich ein, sich an der Diskussion zu beteiligen und Ihre Erfahrungen einzubringen.

HIV im Dialog: (K)ein Teil vom Ganzen – Berliner Rathaus – 18./19.09.2015

Die Diskussion über den Schutz vor einer HIV-Infektion und die Versorgung von Menschen mit HIV ist in den letzten Jahren komplexer geworden.

Neue Studien konnten zeigen, dass die vorbeugende Einnahme von HIV-Medikamenten – die sogenannte Präexpositions-Prophylaxe (PrEP)- effektiv vorr einer HIV-Infektion schützen kann. Damit haben sich die Möglichkeiten der Schutzmaßnahmen deutlich erweitert. HIV im Dialog will der Frage nachgehen, wie die PrEP in die tägliche Praxis umsetzbar ist.

Gleichzeitig steigt in unserem hochentwickelten Gesundheitssystem die Zahl HIV-positiver Menschen, die keinerlei Behandlung erhalten, sich keine Pflege leisten können oder keinerlei Teilhabe am medizinischen Fortschritt haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand zu uns geflohen ist, wegen Armut seine Krankenkasse beiträge nicht mehr bezahlen konnte oder psychisch und sozial den Anforderungen unserer Gesellschaft nicht mehr gewachsen ist.

 

Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht! Das muss aus individueller, epidemiologischer und auch ökonomischer perspektive gewährleistet sein. Wie setzten wir dieses Recht durch?

Beide auf den ersten Blick so unterschiedlichen Themenkomplexe werden bei HIV im Dialog 2015 im Zentrum der Diskussion stehen. Ziel ist es, eine Generation ohne HIV in naher Zukunft. Menschen mit HIV sollen nicht mehr an Aids erkranken müssen. Dafür brauchen wir eine zeitgemäße Prävention und eine selbstverständliche Grundversorgung für alle HIV-positiven Menschen. Die Diskussion darüber gehört zusammen und ist ein TEIL VOM GANZEN.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite der Veranstaltung.

 

 

Neue Infektionszahlen vom Robert-Koch-Institut für 2014

Quelle. Deutsche AIDS-Hilfe / Robert Koch Institut

Für das Jahr 2014 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 3.525 HIV-Neudiagnosen gemeldet, 7% mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg sagt aber nichts über aktuelle Infektionszahlen aus.

 

Das geht aus dem heute veröffentlichten Epidemiologischen Bulletin Nr. 27/2015 des RKI hervor.

Die Zahl der HIV-Neudiagnosen darf nicht mit der Zahl der HIV-Neuinfektionen verwechselt werden. Sie lässt keinen direkten Rückschluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland zu, sondern gibt lediglich an, wie viele Menschen erstmals HIV-positivgetestet wurden. Die meisten von ihnen haben sich schon vor Jahren infiziert.

2.864 Neudiagnosen entfallen auf Männer (+6%), 659 auf Frauen (+11%), zwei Diagnosen lassen sich keinem Geschlecht zuordnen. In der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, stieg die Zahl der Neudiagnosen von 1752 auf 1904 (8,6%), bei Heterosexuellen von 598 auf 780 (30,4%). Bei den Menschen, die sich Drogen injizieren, gab es einen Anstieg von 101 auf 111. Die Zahl der Neudiagnosen ohne Angabe zum Übertragungsweg ging von 816 auf 705 zurück.

Bessere Datenqualität

Der Anstieg der gemeldeten Neudiagnosen ist zum Teil durch Verbesserungen bei der Datenerhebung zustande gekommen: Verstärkte Nachfragen bei Ärzten und Laboren erlauben dem RKI, mehr HIV-Diagnosen als sichere Erstdiagnosen einzustufen. Nach wie vor ist bei manchen Meldungen unklar, ob die HIV-Infektion erstmals festgestellt wurde oder ob es sich um eine Kontrolluntersuchung eines bereits gemeldeten Falles handelt. Diese Zahl nimmt aber seit Jahren ab, die Zahl der gesicherten Erstdiagnosen entsprechend zu.

Dieser Effekt erklärt aber nur einen Teil des Anstiegs der HIV-Neudiagnosen. Im Jahr 2014 wurden nach Einschätzung des RKI tatsächlich mehr Menschen erstmals HIV-positiv getestet als in den Jahren zuvor. Ein großer Teil von ihnen stammt aus Ländern, in denen HIV besonders häufig ist; die Übertragung hat meist im Herkunftsland stattgefunden. Hier spiegeln sich steigende Flüchtlingszahlen in den HIV-Diagnosezahlen. Dies erklärt auch den verhältnismäßig starken Anstieg in der Gruppe der Heterosexuellen.

Bei der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, geht das RKI ebenfalls von einem echten Anstieg der Neudiagnosen aus. Ob auch die Zahl der Neuinfektionen in dieser Gruppe gestiegen ist, lässt sich erst im November beantworten. Dann veröffentlicht das RKI auf Basis weiterer Berechnungen die Schätzung der HIV-Neuinfektionszahlen.

Erkenntnisse über Schutzverhalten im Herbst

Ebenfalls im Herbst werden die Ergebnisse einer Studie über das Schutzverhalten schwuler und bisexueller Männer in Deutschland veröffentlicht („Schwule Männer und HIV/AIDS“). Erst dann lässt sich die Frage beantworten, ob es Veränderungen im Schutzverhalten gibt und inwiefern sie sich in Infektionszahlen niederschlagen. Bisher gibt es dafür keine belastbaren Daten.