Das Ende von Aids bis 2020 erreichen – Kampagnenstart der Deutschen AIDS-Hilfe

„Kein AIDS für alle!“ – Unter diesem Motto hat die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) heute eine dreijährige Kampagne gestartet. Ziel: Ab dem Jahr 2020 soll in Deutschland niemand mehr an Aids erkranken müssen. Beim Auftaktsymposium in Berlin hält die ehemalige Bundestagspräsidentin und Gesundheitsministerin Rita Süssmuth (CDU) am Vormittag eine Keynote mit dem Titel „Das Ende von Aids ist machbar“.

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Keine Angst vor HIV, HBV und HCV in der Zahnarztpraxis

Erklärvideo / Broschüre für Praxispersonl gibt Tipps und zeigt: Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind unnötig

Bei der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV und den Hepatitis-Viren HBV und HCV kommt es immer wieder zu Fragen. Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) haben deshalb Infomaterial für Zahnmeditinische Fachangestellte entwicklet. Es zeigt: Die meisten Sorgen vor einer eventuellen Übertragung im Praxisalltag sind unbegründet.

Bei Einhaltung der üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen besteht keine Infektionsgefahr für das Praxisteam oder für Patienten. Bei Arbeitsunfällen, zum Beispiel Stich- und Schnittverletzungen mit kontaminierten Instrumenten, kann ein potentielles Ansteckungsrisiko durch Sofortmaßnahmen oder eine Post-Expositions-Prophylaxe minimiert werden. Die meisten HIV-Patienten sind zudem aufgrung wirksamer Therapien nicht mehr infektiös.

Interessante Fakten, wichtige Hinweise und Antworten auf häufig gestellte Fragen haben beide Organisationen außerdem in der Kurzbroschüre „Keine Angst vor HIC, HBV und HCV! Informationen für das zahnärztliche Behandlungsteam“ zusammengestellt.

Die Broschüre kann bestellt werden und steht online auf den Seiten von BZÄK und DAH zum Abruf bereit.

Das Erklärvideo ist bei YouTube eingestellt.

Welt-AIDS-Tag 2016: Kampagne #positivzusammenleben zeigt wieder Gesicht!

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„Mit HIV kann man heute leben. Mit Diskriminierung nicht.“ Das ist die zentrale Botschaft der Welt-AIDS-Tags-Kampagne #positivzusammenleben, die heute vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Berlin vorgestellt wurde. Die Plakate, die anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember 2016 überall in Deutschland zu sehen sind, zeigen HIV-positive Menschen mit ihren Forderungen nach Respekt und Akzeptanz.

Die Botschaft von Björn aus Frankfurt lautet: „Gegen HIV hab ich Medikamente. Gegen dumme Sprüche nicht.“ Alexandra aus Aachen sagt: „Mit HIV komm ich klar. Mit Ablehnung nicht“. Wolfgang (Name geändert) erklärt: „Mit HIV kann ich leben. Mit dem ewigen Verstecken nicht.“

watBundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt zum Auftakt der diesjährigen WeltAIDS-Tags-Kampagne: „Mit erfolgreicher Präventionsarbeit und hochwertiger Behandlung haben wir es erreicht, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIVNeuinfektionsraten in Europa gehört. Wir dürfen jedoch nicht nachlassen, die Krankheit weiter zu bekämpfen und über Risiken aufzuklären. Zugleich ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam entschlossen gegen Ausgrenzung und Ablehnung von HIV-infizierten Menschen vorgehen. Denn es ist höchste Zeit, dass Vorurteile im Umgang mit HIV-positiven Menschen der Vergangenheit angehören. Mit unserer diesjährige Kampagne #positivzusammenleben setzen wir ein deutliches Zeichen für ein gutes Miteinander.“

wat2016_mit-hiv-komm-ich-klar-hedaer_35f7c1f3ccDr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont: „In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern löst HIV noch heute Verunsicherung, Angst und Vorurteile aus, da sie noch zu wenig über die Krankheit wissen. Seit 1996 stehen hoch wirksame Medikamente zur Therapie zur Verfügung, die seitdem stetig verbessert wurden. Zur vollen AIDS- Erkrankung kommt es nicht mehr, wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig behandelt und diagnostiziert wird. Sie ist dann eine chronische Krankheit. Mit unserer Kampagne #positivzusammenleben wollen wir einen Einblick in das Leben mit HIV geben und Mut machen. Den Mut, aufeinander zuzugehen, über Ängste zu sprechen und dazuzulernen. Damit sich niemand mehr verstecken muss und wir positiv zusammen leben können.“

 

Ulf Hentschke-Kristal, Vorstandsmitglied Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) sagt: „Ein langes und erfülltes Leben mit HIV ist heute möglich. Diskriminierung und die Angst davor sind jedoch für viele Menschen mit HIV eine Belastung. Ablehnung kann zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen führen. Angst vor Ablehnung hält außerdem Menschen davon ab, sich auf HIV testen zu lassen – viele können dementsprechend nicht rechtzeitig mit einer Therapie beginnen und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. Sie können HIV dann auch leicht unwissentlich weitergeben, während eine HIVTherapie die Übertragung des Virus verhindert. Der Grund von Diskriminierung liegt meist in irrationalen Ängsten. Unsere Kampagne soll zeigen: Ängste vor Menschen mit HIV sind unbegründet, positiv zusammen leben ist leichter als gedacht.“

wat2016_mit-hiv-kann-ich-leben-header_e82d94e3a5Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) erklärt: „Aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung verschweigen viele HIV-Positive ihre Infektion am Arbeitsplatz. Sie befürchten Abneigung von Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen und im schlimmsten Fall den Verlust des Jobs. Dieser kann ihre Existenz bedrohen und schnell zu materieller Not führen. Zwar arbeiten heute die meisten Menschen mit HIV, doch gibt es auch diejenigen, die aufgrund von Begleit- und Folgeerkrankungen gesundheitlich nicht in der Lage dazu sind. Denn die Therapien wirken nicht bei allen Menschen mit HIV/AIDS gleich gut. Diese Menschen sind dann häufig auf die finanzielle Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung angewiesen.“

 

Die Plakatmotive werden durch Onlineangebote und Aktionsmaterialien flankiert. Die Kampagne der BZgA und des BMG wird gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) umgesetzt. Sie wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und dem Fachverband Außenwerbung e.V.

Pressematerialien: https://www.welt-aids-tag.de/presse/ und http://www.bzga.de/presse/pressemotive/welt-aids-tag/

 

Die Kampagne im Netz: Auf der Website www.welt-aids-tag.de gibt es neben vielen Informationen auch Aktionsmaterialien wie Flyer, Plakate, Anzeigen und Webbanner, die man kostenlos für eigene Aktionen bestellen und downloaden kann. In mehreren Onlineclips kommen Menschen mit HIV zu Wort. Auf Facebook (https://www.facebook.com/WeltAidsTag) und bei Twitter (@weltaidstag.de) werden weitere interessante Inhalte rund um die Themen der Motive angeboten.


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15. Fachtag „Sexuelle Gesundheit in Brandenburg“ am 23.11.2016 in Potsdam

Seit nunmehr 15 Jahren wird in Potsdam im Rahmen des Welt-Aids-Tages die Fachveranstaltung zur sexuellen Gesundheit der Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids durchgeführt.

Vieles hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Sowohl in der Medizin als auch in der Betreuung von Betroffenen wurden große Fortschritte gemacht. Dennoch ist der Kampf gegen Aids noch lange nicht gewonnen. Nach wie vor infizieren sich weltweit und auch bei uns im Land Brandenburg Menschen mit dem HI-Virus.

UNAIDS hat das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die HIV/Aids-Epidemie zu beenden. Teilziele sind dabei, dass 90% aller HIV-Infizierten diagnostiziert sind, 90% von ihnen mit aktuellen Medikamenten der anti-retroviralen Therapie (ART) behandelt werden und 90% aller Therapierten – bezogen auf ihre Viruslast – unter der Nachweisgrenze liegen.

Die Diskussion über den Schutz vor einer HIV-Infektion ist komplexer geworden. So zeigen aktuelle Studien, dass die vorbeugende Einnahme von HIV-Medikamenten – die sog. Präexpositions-Prophylaxe PrEP – effektiv vor einer HIV-Infektion schützen kann. Der Fachtag wird Gelegenheit bieten, sich zu dieser Möglichkeit der Prävention und dem Einsatz in der Praxis zu informieren.

2015 registrierte man deutschlandweit bereits ca. 6000 neue Tuberkulose (TB)-Fälle. Menschen, die mit HIV infiziert sind, haben bei einer gleichzeitigen Infektion mit TB-Bakterien ein erhöhtes Risiko, an einer Tuberkulose zu erkranken. Der öffentliche Gesundheitsdienst spielt bei der Umsetzung der Empfehlungen zur Diagnostik der Tuberkulose eine zentrale Rolle. Der Fachvortrag wird auf die aktuellen medizinischen Entwicklungen eingehen und dabei speziell die HIV/TB-Komorbidität berücksichtigen.

Das Prostituiertenschutzgesetz wurde im Sommer d.J. beschlossen; im nächsten Jahr wird es voraussichtlich in Kraft treten. Zu den gesetzlichen Regelungen gehört u.a. die gesundheitliche Beratung für Prostituierte, die von einer Behörde durchzuführen ist. Zum aktuellen Stand und den Möglichkeiten der Umsetzung werden wir informieren und gemeinsam diskutieren.

Wir freuen uns, Sie wieder zum Fachaustausch über aktuelle Themen der Prävention, Diagnostik und Therapie einladen zu dürfen und wünschen der Veranstaltung viel Erfolg.

PrEP: Der Weg ist frei!

HIV-Medikament zur Vorbeugung einer HIV-Infektion ist zugelassen

die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am 22. Juli die Zulassung des HIV-Medikaments Truvada zur vorbeugenden Einnahme für Menschen mit hohem HIV-Risiko empfohlen. Die DAH gibt ein klares Votum für diese Schutzmöglichkeit. Sie soll aber keine Konkurrenz zu den anderen Präventionsmethoden darstellen.

HIV – PrEP

PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Die Wirksamkeit der PrEP mit dem HIV-Medikament Truvada® ist bei schwulen Männern mit hohem HIV-Risiko nachgewiesen. Bei ihnen schützt die PrEP so gut wie Kondome vor HIV. In sehr seltenen Fällen kann es aber trotz PrEP zu einer Ansteckung kommen. Außerdem schützt die PrEP nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.

Jetzt muss die PrEP schnell verfügbar werden. Der Preis des HIV-Medikaments ist nach wie vor zu hoch.

Zum Thema PrEP findet am 8. Oktober die Veranstaltung „HIV IM FOKUS“ unter dem Motto: Gib PrEP eine Chance, werden im Berliner Rathaus Präventionsfachstellen, die Ärzteschaft und weitere Akteure aus dem HIV/STI-Bereichen in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Arbeitsgruppen darüber diskutieren.

weitere Info: www.update-your-life.com

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Brandenburger Lümmeltüten Aktion 2016/17

Pünktlich zum Schulstart kommen die neuen Brandenburger Lümmeltüten

am 5. September beginnt in Brandenburg das neue Schuljahr und damit werden auch die neuen Lümmeltüten verteilt. Im gewohnten Format erreichen fast 16.000 Schülerinnen und Schüler eine Postkarte mit den Beratungsangeboten zum Thema sexuelle Gesundheit, eine Kondom gesponsert von der IKK Berlin Brandenburg, zwei Broschüren zum Thema Schangerschaftsverhütung und sexuell übertragbare Infektionen und eine Postkarte der neuen BZgA Kampagne LiebesLeben.

Zum siebenten Mal wird damit anlässlich der Schulabgangsuntersuchungen eine Tüte mit wichtigen Infos in Sachen Sexualität an junge Menschen brandenburgweit verteilt.

Bereits im Frühsommer hat die Evaluierung der Lümmeltüten-Aktion begonnen. Noch bis zum Oktober werden die Meinungen der Pädagogen, Schüler_innen und Gesundheitsämter eingeholt. Das Projekt Lümmeltüte soll weiterentwickelt werden. Geplant ist eine neue Form zu entwickeln, die zeitgemäß, jugendgerecht und realistisch ist.

Sehr gern können Sie Ihre Meinung zur Lümmeltüte mitteilen. Jede Bewertung ist wichtig für die Weiterentwicklung.

 

HIV im Fokus am 08.10.2016 im Berliner Rathaus

Am 08.10.2016 findet der Fachtag „HIV im Fokus“ im Berliner Rathaus statt. Dieses Jahr ist die Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids als Kooperationspartner dabei.

Das Thema: Neue Prävention – GIB PrEP EINE CHANCE

Wichtige Veranstaltungshinweise finden Sie hier:  HIV-IM-FOKUS_Infoletter_2016 HIV-IM-FOKUS_2016_PROGRAMM.

Die ambitionierte „90-90-90“ Kampagne der UNAIDS hat zum Ziel „AIDS zu beenden“. Wirtschaftlich starke und schwächere Länder werden zu einem neuen internationalen Aufbruch gerufen. Alle zurzeit verfügbaren Möglichkeiten sollen intensiver genutzt werden, um Neuinfektionen mit HIV zu verhindern. Die gesamte Prävention soll erneut gestärkt werden. HIV-Testung, Therapie und Verringerung der Viruslast sollen bei 90% der Betroffenen wirksam werden.

Neben Safer Sex und Safer Use ist der Schutz durch Therapie bereits seit mehr als 5 Jahren wissenschaftlich belegt. Es kann (hochwahrscheinlich) keine HIV-Übertragung bei einem Sexualkontakt stattfindet, wenn bei dem HIV-positiven Partner das HI-Virus im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann durch die regelmäßige Einnahme der ART (Medikamente gegen HIV).

Darüber hinaus erwarten wir im August 2016 die Zulassung von Truvada®, der „Pille zum Schutz vor HIV“ durch die europäische Arzneimittelagentur. Spätestens dann können in Europa auch HIV-negative Menschen die Möglichkeiten der medikamentösen Prävention nutzen. Insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben ist die Einnahme eines antiretroviralen Medikaments zum Schutz vor einer HIV-Übertragung als wirksam belegt und führte bereits 2012 zur Zulassung in den USA. In diversen nationalen Leitlinien wird der Nutzen der PrEP – zusammen mit den bisherigen Präventionsansätzen – für Menschen mit besonders hohem Infektionsrisiko anerkannt (z.B. in Australien, Frankreich, Israel, Südafrika, USA). Der ökonomische Nutzen der PrEP konnte in Hochprävalenzsituationen ebenfalls bereits belegt werden. Durch die Veröffentlichung der Studienergebnisse aus Frankreich und Großbritannien (PROUD und IPERGAY 2015) definierte sich hinreichend die Zielgruppen für
die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Trotzdem wird in Deutschland weiterhin um die Einführung der PrEP als Präventionsmaßnahme gerungen.

HIV IM FOKUS will am 8.10.2016 über den Stand der medikamentösen Prävention informieren.
Eingeladen sind Interessierte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Präventionsstellen, Pflegende und Ärzteschaft. International besetzte Podien, Vorträge und Arbeitsgruppen sollen an diesem Tag ein Forum für neue Ergebnisse, Ideen und Anregungen bieten.
Leistet Deutschland genug, um das Ziel von UNAIDS zu erreichen?
Wie lässt sich die PrEP in das bestehende Portfolio der Prävention integrieren?
Wie können wir dazu beitragen, die medikamentöse Prävention in Deutschland schneller zu ermöglichen?
Wir sind der Überzeugung, dass die PrEP ein unverzichtbarer Bestandteil in der heutigen Prävention ist. Mit der PrEP erreichen wir gerade diejenigen, die durch die bisherigen Mittel der Prävention nicht angesprochen werden (und gleichzeitig einem hohen Risiko ausgesetzt sind.) Die Herauszögerung der medikamentösen Prävention führt zu vermeidbaren HIV-Neuinfektionen. Es liegt deshalb in der gemeinsamen Verantwortung von Politik und gesetzlichen und privaten Krankenkassen die neuen Wege der medikamentösen Prävention endlich zu beschreiten. Es ist angemessen, dass die HIV-Prävention oberste Priorität hat und im Fokus steht.
Wir sind davon überzeugt, dass mit dem Einsatz aller derzeit zur Verfügung stehenden präventiven Möglichkeiten das Ziel der UNAIDS „AIDS zu beenden“ bis 2030 erreicht werden kann!

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Aus „Gib AIDS keine Chance“ wird „LIEBESLEBEN“

11. Mai 16

Nach fast 30 Jahren verabschiedet sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von ihrer Marke „Gib AIDS keine Chance“. Die breitenwirksame Information über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen – kurz STIs für sexually transmitted infections – wird künftig unter der neuen Marke „LIEBESLEBEN“ erfolgen.

Die aktuelle Kampagne mit Cartoon-Motiven, die ab Mitte Mai auf über 65.000 Plakatflächen bundesweit zu sehen sein werden, will humorvoll, verständlich und plakativ die Kernbotschaften „Benutz Kondome“ und „Wenn was nicht stimmt, ab zum Arzt“ vermitteln.

Die Kampagne ist Teil der kürzlich beschlossenen Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Vorgestellt wurde LIEBESLEBEN heute von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und der Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Heidrun Thaiss, zusammen mit Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung.

„Gib AIDS keine Chance“ habe bei vielen Menschen mehr Bewusstsein im Umgang mit HIV geschaffen, erklärte Hermann Gröhe. Nun gelte es, die Bekämpfung von HIV und anderen STIs mit einem übergreifenden Ansatz zu verstärken und dafür Gemeinsamkeiten in Prävention, Diagnostik und Therapie zu nutzen.

STIs wie Chlamydien-, Humanpapillomvieren-, oder Syphilis-Infektionen sind deutlich weniger bekannt als HIV; Symptome werden nicht immer als solche erkannt, Unkenntnis oder auch falsche Scham verhindern eine rechtzeitige medizinische Abklärung, und Angebote zu Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen werden nicht oder nur unzureichend genutzt, so das Ergebnis der BZgA-Befragung zu „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ aus dem Jahr 2014. Das kostenlose Chlamydien-Screening für junge Frauen beispielsweise sei nur 31 Prozent der Frauen zwischen 16 und 20 Jahren bekannt.

Hintergrundinformationen zur Kampagne und den angesprochenen Gesundheitshemen gibt es auf der Website www.liebesleben.de sowie auf Facebook und bei Twitter.

 

zanzu: mein Körper, meine Gesundheit… meine Sprache

zanzu.de – Mein Körper in Wort und Bildzanzulogo

Menschen erreichen. Sexuelle und reproduktive Gesundheit fördern.

Die neue Website www.zanzu.de wurde erstmalig am 25. Februar 2016 bei der Fachkonferenz „Sexuelle Gesundheit von Migrantinnen und Migranten stärken“ dem Fachpublikum in Berlin vorgestellt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erarbeitete das Webportal mit der belgischen Nichtregierungsorganisation Sensoa.

Das neue Webportal bietet verständlich präsentierte Informationen rund um Körperwissen, Beziehungen, Sexualität, Schwangerschaft und Geburt, Verhütung, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen in 13 Sprachen.

Das Webportal bietet insbesondere denjenigen, die noch nicht lange in Deutschland leben, einen diskreten und direkten Zugang zu Wissen in diesem Bereich.

So erhalten sie einfache und verständliche Informationen

– in ihrer Muttersprache

– finden unkompliziert Beratungsstellen in der Nähe

– erfahren, welche Rechte sie in Deutschland haben und welche Gesetze gelten

– erhalten einen Wegweiser durch das deutsche Gesundheits- und Beratungssystem.

So verfügten beispielsweise Heiratsmigrantinnen aus der Türkei, EU-Binnenmigrant_innen aus Bulgarien und Rumänien oder Geflüchtete aus der arabischen Region und aus Afrika, die erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen sind, noch nicht über die notwendigen Sprach- und Landeskenntnisse.

Zudem sei in vielen Herkunftsländern der Zugang zu Wissen über die verschiedenen Aspekte sexueller Gesundheit eingeschränkt und meist nicht Gegenstand der Schulbildung. Mit dem Webangebot will die BZgA Migrant_innen die Kommunikation über sensible Themen erleichtern und sie dabei unterstützen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen sowie Wissen zu erwerben.

„Mit dem mehrsprachigen Informationsportal zanzu.de leistet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Beitrag, um den Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung zu verbessern“, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz zum Start der Webseite.

Für Beschäftigte im Gesundheitswesen wird zudem eine Arbeitshilfe für die tägliche Beratungspraxis angeboten. Dadurch steht in diesem Bereich eine umfassende Hilfe zur Unterstützung der Beratungs- und Versorgungstätigkeit bereit, es kann schnell und bequem passgenaue Informationen für Beratungsgespräche in verschiedenen Sprachen zusammengestellt werden und man erhält ein Wörterbuch zur Übersetzung und Erklärung von Begriffen in Beratungsgesprächen.

Weitere Informationen:

 

25. – 30.04.2016 – Brandenburg an der Havel – BZgA Ausstellung „GROßE FREIHEIT– liebe.lust.leben.“

25. – 30.04.2016 – Brandenburg an der Havel – Neustädtischer Markt
Mit der Ausstellung „GROßE FREIHEIT– liebe.lust.leben.“ greift die BZgA auf unkonventionelle Art und Weise ein Thema auf, das vielen Menschen noch viel zu wenig bekannt ist: Das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion, STI, anzustecken und daran zu erkranken. STI können nicht nur das Risiko einer HIV-Infektion um ein Vielfaches erhöhen, sondern können die Gesundheit einer infizierten Person auch erheblich schädigen, wenn sie nicht erkannt und behandelt werden.
Mitmachen, Mithören, Miterleben
Über 50 interaktive Exponate laden dazu ein, sich durch Anfassen, Hören und Mitmachen spielerisch mit den Tabuthemen STI und HIV zu befassen. Wer hat vorher schon mal eine „Kondomschule“ besucht oder in einem täuschend echten Tonstudio sein eigenes Musikvideo zum Thema STI aufgenommen?

Große Freiheit Brb (H)