Neuer Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte

Im Rahmen der Kampagne „KEIN AIDS FÜR ALLE! Bis 2020“ hat die Deutsche AIDS-Hilfe eine neue Broschüre „HIV früh erkennen – Aids vermeiden“ zur frühzeitigen Erkennung von HIV-Infektionen für Hausärzt_innen herausgegeben. Sie beinhaltet Informationen zu Ursachen für Spätdiagnosen, Erkennen von Indikatorerkrankungen, Tipps zur Gesprächsführung rund um Sexualität und sexuell übertragbare Infektionen, Hinweise auf Testverfahren und Abrechnungsmöglichkeiten und zum Vorgehen bei positivem Testergebnis.

UNAIDS hat das Ziel ausgerufen, bis 2030 die Aids-Epidemie weltweit zu beenden. In Deutschland kann man früher erreichen, dass kein Mensch mehr an Aids erkranken muss. Die Hausärzt_innen nehmen dabei eine wichtige Rolle ein. Oft sind sie die erste Alaufstelle für Routinechecks wie auch bei Beschwerden und Symptomen. Damit leisten Hausärzte einen entscheidenden Beitrag zu einer frühen HIV-Diagnose.  Ein HIV-Test im richtigen Moment kann Leben retten und die Gesundheit erhalten.

Im April 2018 wurde diese Broschüre bundesweit an Hausarztpraxen verteilt.

Hier kann die Broschüre bestellt werden: Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Bestellnummer: 025011, versand@dah.aidshilfe.de

10 Jahre EKAF – Schutz durch Therapie

HIV kann unter einer wirksamen antiretroviralen Therapie auch beim Sex nicht übertragen werden. Am 30. Januar 2008 wurde dieser Fakt erstmals im sogenannten EKAF-Papier veröffentlicht, international als Swiss Statement bekannt. Das Papier hat einen Meilenstein in der modernen HIV-Prävention gesetzt. Denn seitdem gilt: Schutz durch Therapie wirkt.

In der Schweizerischen Ärztezeitung veröffentlichte 2008 eine Forschergruppe um den Wissenschaftler Pietro Vernazza, dass HIV unter erfolgreicher Therapie nicht mehr übertragen wird. Seitdem hat sich dafür der Begriff Schutz durch Therapie etabliert (englisch Treatment As Prevention).

Schutz durch Therapie führte zu einer Erweiterung der Safer Sex Botschaften: Das Kondom ist heute nicht mehr das einzige wirksame Mittel zur Verhinderung einer HIV-Infektion.

Nicht zu unterschätzen ist gleichzeitig auch die Bedeutung von Schutz durch Therapie im Kampf gegen Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen und für Anti-Diskriminierung. Wer einmal begriffen hat, dass selbst beim kondomlosen Sex mit HIV-positiven Menschen unter einer wirksamen Therapie das Virus nicht mehr übertragen werden kann, verliert (hoffentlich) auch mögliche Vorbehalte ihnen gegenüber.

Doch bis heute wissen viele Menschen nicht um die Schutzwirkung der HIV-Therapie. Laut einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist lediglich 10 Prozent der deutschen Bevölkerung dieser Sachverhalt bekannt.

Studienlage

Mittlerweile haben Studien die Schutzwirkung der antiretroviralen HIV-Therapie belegt. Der Meilenstein war dabei die Studie HPTN 052, vom Wissenschaftsmagazin Science zum wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres 2011 erklärt. Sie zeigte wissenschaftlich zweifelsfrei, dass die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung beim Sex ohne Kondom (sie liegt normalerweise statistisch bei rund einem Prozent) durch eine gut funktionierende Therapie mit HIV-Medikamenten um mindestens 96 Prozent gesenkt wird. Die Therapie schützt damit genauso effektiv wie Kondome.

Bestätigt wurde HPTN 052 durch die 2016 veröffentlichte PARTNER-Studie. An ihr nahmen 548 heterosexuelle und 340 schwule Paare teil, bei denen jeweils ein_e Partner_in HIV-negativ und eine_r Partner_in HIV-positiv und wirksam therapiert war. Im Studienzeitraum hatten die Paare insgesamt 58.000 Mal Sex ohne Kondom (Vaginal- und Analverkehr). Trotzdem kam es zu keiner HIV-Übertragung.

Mit der „Opposites-Attract“-Studie liegt seit 2017 ein weiterer wissenschaftlicher Beleg vor. Dieser zeigt, dass die Schutzwirkung auch für Analverkehr unter schwulen Männern gilt: An der Studie nahmen insgesamt 343 schwule Paare aus Australien, Bangkok und Rio de Janeiro teil. Auch hier war jeweils ein Partner HIV-negativ, ein Partner HIV-positiv und wirksam therapiert. Im Studienzeitraum hatten die Paare fast 17.000 Mal Analverkehr ohne Kondom. Trotzdem gab es innerhalb der schwulen Paare keine HIV-Übertragungen.

 

Quelle: Deutsche AIDS-Hilfe e.V. veröffentlicht am 28.01.2018

 

 

 

 

 

WHO – Späte HIV-Diagnosen

WHO: Jede zweite HIV-Infektion in Europa wird erst spät diagnostiziert

In Europa ist die Zahl der HIV-Neudiagnosen erneut gestiegen. 2016 wurden in der WHO-Europaregion über 160.000 HIV-Infektionen festgestellt, davon rund 29.000 in den Ländern der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Dies geht aus einem veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC hervor.

Demnach ist Europa weltweit die einzige Region der WHO, in der die Zahl der HIV-Neuinfektionen weiter ansteigt. 2016 entfielen fast 80 % der 160.000 HIV-Neudiagnosen auf den östlichen Teil; die höchste Rate wurde in Russland verzeichnet (mit rund 70 Diagnosen pro 100.000 Einwohner_innen).

„Das ist die bisher höchste registrierte Zahl von neuen Fällen innerhalb eines Jahres“, erklärte Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Setzt sich dieser Trend fort, werden wir das Ziel, die HIV-Epidemie bis 2030 zu beenden, nicht erfüllen können“, warnte sie.

Viele Spätdiagnosen

Ein Grund für diese Entwicklung ist laut dem Bericht auch, dass über die Hälfte (51 %) der gemeldeten HIV-Diagnosen in Europa erst in einem späten Stadium gestellt wird. Im Schnitt vergehen drei Jahre zwischen Infektion und Diagnose. Dabei steigt der Anteil der Spätdiagnosen mit der Altersgruppe: 65 % der über 50-jährigen HIV-Positiven in der WHO-Europaregion wurden 2016 erst diagnostiziert, als die Infektion schon weit fortgeschritten war.

„Die späte Testung, insbesondere von Personen mit einem höheren Infektionsrisiko, führt zu einer späten Behandlung und trägt weiter zu einer anhaltenden Ausbreitung von HIV bei“, erklärt Jakab in einer Pressemitteilung. Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember appelliert sie an alle Länder der Region, jetzt entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um in Europa eine Trendwende bei der HIV-Epidemie herbeizuführen.

Dazu gehörte unter anderem Aufklärung und Sensibilisierung, die Förderung von Schutzmaßnahmen beim Sex wie Kondome und die HIV-Prophylaxe PrEP sowie die Förderung der Substitutionstherapie und von Spritzentauschprogrammen für Drogengebraucher_innen. Zudem seien wirksame Beratungs- und Testangebote wichtig, dazu gehörten auch Schnelltests und Community-basierte Angebote sowie HIV-Selbsttests. Darüber hinaus müsse ein schneller Zugang zu hochwertiger Behandlung und Versorgung sichergestellt werden.

(ascho/Christina Laußmann)

Quelle/weitere Informationen:

Pressemitteilung der Weltgesundheitsorganisation Bericht von WHO und ECDC

HIV IM DIALOG 2017

FAST-TRACK City Berlin
HIV verhindern – Aids beenden – Stigma entsorgen

Einladung zum internationalen Fachkongress „HIV IM DIALOG“2017
am 06. und 07. Oktober 2017 im Berliner Rathaus

Berlin ist Fast – Track Citiy. Im Jahr 2016 erklärte der Regierende Bürgermeister Michael Müller den Beitritt zur gleichnamigen Initiative von UNAIDS. Ziel: Die Aids – Epidemie bis 2030 beenden.
Bis 2020 soll ein Etappenziel erreicht sein: 90% der Menschen mit HIV wissen von ihrer Infektion, 90% erhalten eineTherapie, bei 90 davon ist HIV nicht mehr nachweisbar. Diese Ziele sind in Berlin noch nicht erreicht, hier liegt man zurzeit bei 86-89%. Zugleich ist Berlin die Stadt mit den meisten HIV-Neuinfektionen in Deutschland. (430 pro Jahr, also mehr als eine pro Tag).

Die HIV-Communitiy steht in den Startlöchern, die Konferenz „HIV IM DIALOG“ ist der Startschuss für die letzten Meter Richtung Ende von Aids auf der Überholspur. Fachleute aus Medizin, Selbsthilfe und Prävention loten gemeinsam aus, wie Berlin das große Ziel – sehr viel weniger HIV-Infektionen, keine Aids-Erkrankungen mehr – in Angriff nehmen kann.

Wie kann die Prophylaxe PrEP verfügbar werden? Wie kann man dafür sorgen, dass noch mehr Menschen frühzeitig von ihrer HIV-Infektion erfahren und HIV-Medikamente erhalten? Wie Versorgungsmodelle für Menschen ohne Aufenthaltspapiere oder Krankenversicherung schaffen? Wie der Diskriminierung von Menschen mit HIV und den besonders stark betroffenen Gruppen noch stärker entgegenwirken?

„HIV IM DIALOG“ lotet Antworten auf diese und viele weitere Fragen aus. Darüber hinaus beschäftigt sich der Kongress aber auch mit einer Vielzahl an weiteren politischen, medizinischen und sozialen Themen rund um das Thema HIV/Aids und HCV.

Das Kongressprogramm sowie das Anmeldeformular findet man auf der Website: http://www.hiv-im-dialog.de

Der Kongress ist offen für alle und kostenfrei.

Brandenburger Lümmeltüten-Aktion 2017

Im Jahr 2017 bleibt ein letztes Mal alles beim Alten.

Ab August werden Pakete an die Landkreise und kreisfreien Städte mit den Kondomen der IKK BB, den neuen Postkarten, Infomaterial der BZgA und den beliebten Tüten verschickt. Für einige Landkreise wird in der AIDS-Hilfe Potsdam gepackt. In diesem Jahr werden wir von den Mitarbeiter_innen von MSD unterstützt.

Von September 2017 – Februar 2018 werden dann 14.000 Lümmeltüten Brandenburg weit verteilt.

Wie geht es weiter mit dem Projekt Lümmeltüte?

Eine Zusammenarbeit zur Neugestaltung hat begonnen. Das neue Format wird:

  • Zielgruppenorientiert
  • Moderner
  • Kostengünstig
  • Langlebig,  sein.

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Aktionsplan „Queeres Brandenburg“

Umfrage zum Aktionsplan: http://www.queeres-brandenburg.de/umfrage

Aktionsplan „Queeres Brandenburg“: Online-Beteiligungsplattform startet „Queer in Brandenburg? – Jetzt mitmachen und Meinung sagen!“ Unter diesem Motto startet das Sozialministerium heute eine Online-Beteiligungsplattform für mehr Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Land Brandenburg. Auf der Internetseite www.queeres-brandenburg.de können Brandenburgerinnen und Brandenburger bis zum 18. Juni 2017 ihre Anregungen zum Aktionsplan „Queeres Brandenburg“ übermitteln.

Daneben können lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTTIQ*) erstmals an einer Online-Befragung zu ihrer Lebenssituation in Brandenburg teilnehmen. Die Ergebnisse sollen in den „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ einfließen, den die Landesregierung in diesem Jahr erarbeitet.

Sozialministerin Diana Golze sagte: „Wir brauchen ein offenes und tolerantes Miteinander und wollen mit dem Aktionsplan ‚Queeres Brandenburg‘ ein klares Bekenntnis für Vielfalt setzen. Niemand darf wegen des Geschlechts, der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ich rufe alle am Anliegen des Aktionsplans interessierten Menschen in Brandenburg auf, sich mit ihren Vorschlägen in den Beteiligungsprozess einzubringen. Die Community ́bitte ich, möglichst viele LSBTTIQ* für die Beteiligung an der Online-Befragung zu gewinnen. Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen und Vorschläge mit und helfen Sie, Brandenburg noch bunter und noch toleranter zu machen!“

Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe: „Der Aktionsplan ist ein Signal des Mutmachens und Meilenstein auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichstellung aller Menschen – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Identität. Dazu gehört es eben auch, sich offen mit Themen wie Homo-, Bi- und Transphobie auseinanderzusetzen. Ich bin mir sicher, dass es gemeinsam gelingen wird, mehr Offenheit und Toleranz für und Solidarität mit den vielfältigen Lebensweisen in unserem Land zu erreichen.“

Der Landtag hatte im Juni 2016 beschlossen, dass die Landesregierung bis Ende 2017 einen „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeiten soll, um einen „positiven gesellschaftlichen Wandel hin zu Akzeptanz, Respekt, Wertschätzung und vorallem Dialog zu bewirken“.

http://www.queeres-brandenburg.de/

Keine Angst vor HIV, HBV und HCV in der Zahnarztpraxis

Erklärvideo / Broschüre für Praxispersonl gibt Tipps und zeigt: Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind unnötig

Bei der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV und den Hepatitis-Viren HBV und HCV kommt es immer wieder zu Fragen. Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) haben deshalb Infomaterial für Zahnmeditinische Fachangestellte entwicklet. Es zeigt: Die meisten Sorgen vor einer eventuellen Übertragung im Praxisalltag sind unbegründet.

Bei Einhaltung der üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen besteht keine Infektionsgefahr für das Praxisteam oder für Patienten. Bei Arbeitsunfällen, zum Beispiel Stich- und Schnittverletzungen mit kontaminierten Instrumenten, kann ein potentielles Ansteckungsrisiko durch Sofortmaßnahmen oder eine Post-Expositions-Prophylaxe minimiert werden. Die meisten HIV-Patienten sind zudem aufgrung wirksamer Therapien nicht mehr infektiös.

Interessante Fakten, wichtige Hinweise und Antworten auf häufig gestellte Fragen haben beide Organisationen außerdem in der Kurzbroschüre „Keine Angst vor HIC, HBV und HCV! Informationen für das zahnärztliche Behandlungsteam“ zusammengestellt.

Die Broschüre kann bestellt werden und steht online auf den Seiten von BZÄK und DAH zum Abruf bereit.

Das Erklärvideo ist bei YouTube eingestellt.

Welt-AIDS-Tag 2016: Kampagne #positivzusammenleben zeigt wieder Gesicht!

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„Mit HIV kann man heute leben. Mit Diskriminierung nicht.“ Das ist die zentrale Botschaft der Welt-AIDS-Tags-Kampagne #positivzusammenleben, die heute vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Berlin vorgestellt wurde. Die Plakate, die anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember 2016 überall in Deutschland zu sehen sind, zeigen HIV-positive Menschen mit ihren Forderungen nach Respekt und Akzeptanz.

Die Botschaft von Björn aus Frankfurt lautet: „Gegen HIV hab ich Medikamente. Gegen dumme Sprüche nicht.“ Alexandra aus Aachen sagt: „Mit HIV komm ich klar. Mit Ablehnung nicht“. Wolfgang (Name geändert) erklärt: „Mit HIV kann ich leben. Mit dem ewigen Verstecken nicht.“

watBundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt zum Auftakt der diesjährigen WeltAIDS-Tags-Kampagne: „Mit erfolgreicher Präventionsarbeit und hochwertiger Behandlung haben wir es erreicht, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIVNeuinfektionsraten in Europa gehört. Wir dürfen jedoch nicht nachlassen, die Krankheit weiter zu bekämpfen und über Risiken aufzuklären. Zugleich ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam entschlossen gegen Ausgrenzung und Ablehnung von HIV-infizierten Menschen vorgehen. Denn es ist höchste Zeit, dass Vorurteile im Umgang mit HIV-positiven Menschen der Vergangenheit angehören. Mit unserer diesjährige Kampagne #positivzusammenleben setzen wir ein deutliches Zeichen für ein gutes Miteinander.“

wat2016_mit-hiv-komm-ich-klar-hedaer_35f7c1f3ccDr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont: „In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern löst HIV noch heute Verunsicherung, Angst und Vorurteile aus, da sie noch zu wenig über die Krankheit wissen. Seit 1996 stehen hoch wirksame Medikamente zur Therapie zur Verfügung, die seitdem stetig verbessert wurden. Zur vollen AIDS- Erkrankung kommt es nicht mehr, wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig behandelt und diagnostiziert wird. Sie ist dann eine chronische Krankheit. Mit unserer Kampagne #positivzusammenleben wollen wir einen Einblick in das Leben mit HIV geben und Mut machen. Den Mut, aufeinander zuzugehen, über Ängste zu sprechen und dazuzulernen. Damit sich niemand mehr verstecken muss und wir positiv zusammen leben können.“

 

Ulf Hentschke-Kristal, Vorstandsmitglied Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) sagt: „Ein langes und erfülltes Leben mit HIV ist heute möglich. Diskriminierung und die Angst davor sind jedoch für viele Menschen mit HIV eine Belastung. Ablehnung kann zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen führen. Angst vor Ablehnung hält außerdem Menschen davon ab, sich auf HIV testen zu lassen – viele können dementsprechend nicht rechtzeitig mit einer Therapie beginnen und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. Sie können HIV dann auch leicht unwissentlich weitergeben, während eine HIVTherapie die Übertragung des Virus verhindert. Der Grund von Diskriminierung liegt meist in irrationalen Ängsten. Unsere Kampagne soll zeigen: Ängste vor Menschen mit HIV sind unbegründet, positiv zusammen leben ist leichter als gedacht.“

wat2016_mit-hiv-kann-ich-leben-header_e82d94e3a5Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) erklärt: „Aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung verschweigen viele HIV-Positive ihre Infektion am Arbeitsplatz. Sie befürchten Abneigung von Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen und im schlimmsten Fall den Verlust des Jobs. Dieser kann ihre Existenz bedrohen und schnell zu materieller Not führen. Zwar arbeiten heute die meisten Menschen mit HIV, doch gibt es auch diejenigen, die aufgrund von Begleit- und Folgeerkrankungen gesundheitlich nicht in der Lage dazu sind. Denn die Therapien wirken nicht bei allen Menschen mit HIV/AIDS gleich gut. Diese Menschen sind dann häufig auf die finanzielle Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung angewiesen.“

 

Die Plakatmotive werden durch Onlineangebote und Aktionsmaterialien flankiert. Die Kampagne der BZgA und des BMG wird gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) umgesetzt. Sie wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und dem Fachverband Außenwerbung e.V.

Pressematerialien: https://www.welt-aids-tag.de/presse/ und http://www.bzga.de/presse/pressemotive/welt-aids-tag/

 

Die Kampagne im Netz: Auf der Website www.welt-aids-tag.de gibt es neben vielen Informationen auch Aktionsmaterialien wie Flyer, Plakate, Anzeigen und Webbanner, die man kostenlos für eigene Aktionen bestellen und downloaden kann. In mehreren Onlineclips kommen Menschen mit HIV zu Wort. Auf Facebook (https://www.facebook.com/WeltAidsTag) und bei Twitter (@weltaidstag.de) werden weitere interessante Inhalte rund um die Themen der Motive angeboten.


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Let’s Talk About Sex: Fortbildung für Ärzt_innen über Gespräche über Sexualität mit Patient_innen

09.11.2016, AIDS-Hilfe Potsdam, 14:00 – 17:00 Uhr.
Anmeldung unter: msm@aidshilfe-potsdam.de

Als Art oder Ärztin können Sie viel zur sexuellen Gesundheit und damit zur Lebenszufriedenheit Ihrer Patientinnen und Patienten beitragen. Doch wie spricht man Patienten auf ihre Sexualität an? Welche Sprachcodes und Tabus gibt es hier?

Wo liegen die eigenen Barrieren und Grenzen für die Kommunikation, wenn es um Fragen der Sexualität geht? An welche sexuelle übertragbaren Infektionen (STI) sollte man bei Männer, an welche bei Frauen denken?

Zur Klärung dieser und weiterer Fragen bieten Ihnen die Deutsche AIDS Hilfe und die AIDS-Hilfe Potsdam ein wissenschaftlich evaluiertes Fortbildungsprogramm.
Die AIDS-Hilfe Potsdam und die Deutsche AIDS Hilfe organisieren am Mittwoch, 09.11.2016 vom 14:00 bis 17:00 Uhr bei der AIDS-Hilfe Potsdam einen Halbtagesworkshop für ärztliches Personal in Brandenburg.

Dort werden Kommunikationstechniken für Gespräche über Sexualität vermittelt und anhand von Fallbeispielen praktisch eingeübt. Diese Themen gelten als Leitfaden des Workshops:

– Methoden der Gesprächsführung zu Fragen der Sexualität

– Formen sexueller Identität und sexuellen Erlebens

– Sexualität im Alter

– Umgang mit Scham und Tabus

– An Sexualpraktiken orientierte STI-Diagnostik denken.

Der Workshop wird von einem Mitarbeiter der Deutschen AIDS-Hilfe und Frau Dr. Ines Liebold, Infektiologin und HIV-Spezialistin in Blankenfelde geleitet.
Der Workshop wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg zertifiziert (Kategorie C).

Um sich für den Workshop anzumelden, laden wir Sie ein, den Anmeldebogen auszufüllen.

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Brandenburger Lümmeltüten Aktion 2016/17

Pünktlich zum Schulstart kommen die neuen Brandenburger Lümmeltüten

am 5. September beginnt in Brandenburg das neue Schuljahr und damit werden auch die neuen Lümmeltüten verteilt. Im gewohnten Format erreichen fast 16.000 Schülerinnen und Schüler eine Postkarte mit den Beratungsangeboten zum Thema sexuelle Gesundheit, eine Kondom gesponsert von der IKK Berlin Brandenburg, zwei Broschüren zum Thema Schangerschaftsverhütung und sexuell übertragbare Infektionen und eine Postkarte der neuen BZgA Kampagne LiebesLeben.

Zum siebenten Mal wird damit anlässlich der Schulabgangsuntersuchungen eine Tüte mit wichtigen Infos in Sachen Sexualität an junge Menschen brandenburgweit verteilt.

Bereits im Frühsommer hat die Evaluierung der Lümmeltüten-Aktion begonnen. Noch bis zum Oktober werden die Meinungen der Pädagogen, Schüler_innen und Gesundheitsämter eingeholt. Das Projekt Lümmeltüte soll weiterentwickelt werden. Geplant ist eine neue Form zu entwickeln, die zeitgemäß, jugendgerecht und realistisch ist.

Sehr gern können Sie Ihre Meinung zur Lümmeltüte mitteilen. Jede Bewertung ist wichtig für die Weiterentwicklung.