HIV-PrEP
PrEP (auch HIV-PrEP) ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Die Wirksamkeit der PrEP mit dem HIV-Medikament Truvada® ist bei schwulen Männern mit hohem HIV-Risiko nachgewiesen. Bei ihnen schützt die so gut wie Kondome vor HIV. In sehr seltenen Fällen kann es aber trotztdem zu einer Ansteckung kommen. Außerdem schützt die HIV-PrEP nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.
Das HIV-Medikament Truvada® gilt als gut verträglich. Eine seltene, aber schwerwiegende Langzeitnebenwirkung ist eine Schädigung der Nieren. Wichtig ist, sich vor der PrEP und danach alle drei Monate auf HIV und Geschlechtskrankheiten testen zu lassen. Ferner müssen die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden. Truvada® ist bereits in mehreren Ländern für die HIV-PrEP zugelassen, die europäische Zulassung erfolgte im August 2016. In Deutschland ist sie seit Oktober 2016 verschreibungsfähig. Derzeit wird sie aber nicht von den Krankenkassen finanziert.
Seit Oktober 2017 gibt es die Möglichkeit, die PrEP für rund 50 Euro pro 28 Tabletten in ausgewählten Apotheken in ausgewählten deutschen Städten zu bekommen (weitere Infos).
Zudem kann man sich die PrEP auch ohne Verblisterung ärztlich verschreiben lassen, ebenfalls auf Privatrezept. Die Kosten liegen hier je nach Herstellerfirma zwischen 70 und 800 Euro für eine Monatspackung. Diese Medikamente sind über jede Apotheke in Deutschland zu bekommen.
Eine PrEP dürfen nur Ärzt_innen verschreiben, die zuvor das Schulungsmaterial vom jeweiligen Hersteller der PrEP-Pillen bekommen haben. An weiteren Medikamenten und Darreichungsformen wird derzeit geforscht.
Umfassende Informationen bietet auch die Webseite prepjetzt.de.