In diesem Jahr feiert der HIV IM DIALOG-Kongress sein 20-jähriges Jubiläum zu dem herzlich eingeladen wird. Das zentrale Thema dieses Jahr ist STIGMA, deshalb lautet das Motto:
HIV GRENZT DICH NICHT AUS. UNWISSEN SCHON.
HIV-Stigma beenden, Zugänge zur sexuellen Gesundheit schaffen!
Einladung zum Internationalen Fachkongress HIV IM DIALOG am 30. und 31. August im Berliner Rathaus
Veranstaltungsflyer: HID_FLYER_2019_Programm
hier können Sie sich online anmelden: http://www.hiv-im-dialog.de/index.php?id=34
Durch Beratung und Aufklärung, Testangebote, Kondome, Schutz durch Therapie und Prä- und Postexpositionsprophylaxe kann für sehr viele Menschen ein effizientes kombiniertes Präventionspaket zusammengestellt werden. Damit könnten die 90-90-90-0-Ziele erreicht werden, um Aids bis 2030 zu beenden. Dennoch verhindert die Stigmatisierung der HIV-Infektion einen breiteren rationalen Diskurs über die Möglichkeiten eines effektiven Schutzes vor der Infektion. Die Bestrebungen der Rechten und konservativer Kräfte, bereits errungene sexuelle Freiheiten zurückzudrängen, Migrant*Innen zu bekämpfen und Menschen mit einem erweiterten Begriff von Genderidentität zu diffamieren, birgt die Gefahr eines Rückschlages auch in der HIV-Bekämpfung. Häufig berichten Trans*Personen, neben MSM und andere Menschen mit Fluchterfahrung und/oder aus der Sexarbeit – also aus den Gruppen, die besonders vor einer HIV-Infektion gefährdet sind – von einem beleidigenden Umgang – sowohl in ihrem Alltag als auch in der Community. Der daraus resultierende Rückzug in immer kleinere als sicherer empfundene Räume erschwert die Präventionsarbeit. In der Folge bleibt diesen Menschen der Zugang zu notwendigen Informationen versperrt, sodass neuere Schutzmöglichkeiten vor einer HIV-Infektion nicht genutzt werden können.
Immer noch werden in Berlin ca. ein drittel der Neudiagnosen bei Menschen mit einer fortgeschrittener HIV-Erkrankung (sog. Late-Presenter) gestellt. Obwohl diese Menschen mitten in der Community leben, erkennen sie noch nicht die Möglichkeiten für sich, die bestehenden Strukturen für eine sexuelle Gesundheit zu nutzen.
Eine offensive Vernetzung und Solidarität mit den besonders gefährdeten Menschen ist eine Möglichkeit, Stigmatisierung und Diskriminierung zurückzudrängen. Um die UNAIDS-Ziele zu erreichen wird es entscheidend sein, wie wir uns mit und durch diese Menschen neu vernetzen und wie wir die Zugänge zu den Präventionsstrukturen gestalten.
Durch die Vielfalt der teilnehmender Experten*innen und Aktivist*innen aus den Bereichen Medizin, Gesundheitsversorgung, Politik und Sozialwissenschaft bietet HIV im Dialog eine einzigartige Möglichkeit des interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustauschs. HIV im Dialog 2019 wird gemeinsam vom Arbeitskreis AIDS der niedergelassenen Ärzte aus Berlin (AK AIDS), der Berliner Aids-Hilfe e.V., Update-your-life und dem Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum veranstaltet.
Wir haben sehr bewusst wieder das Berliner Rathaus (Rotes Rathaus) gewählt – der Sitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – als Signal an Politik und Öffentlichkeit, HIV und Aids als gesellschaftsrelevantes Thema, nicht aus den Augen zu verlieren.